Wölfe zeigen gegen Bremen keine Trotzreaktion und gewinnen trotzdem

Nur 566 Zuschauer verfolgten am Mittwochabend die 3. DBB-Pokalrunde zwischen dem Mitteldeutschen BC und den Bremen Roosters. Die Wölfe konnten erneut nur mit viel Mühe gewinnen und schickten die Bremen Roosters mit 80:76 (44:43) zurück. Damit qualifizierte sich der Mitteldeutsche BC für den BBL-Pokal, die Auslosung für die erste Runde erfolgt am Sonntagabend. Bereits am Samstag treffen die Wölfe auswärts in der 2. Liga erneut auf Bremen.

Wie schon gegen Iserlohn zeigte der Mitteldeutsche BC in der 3. DBB-Pokalrunde gegen die Bremen Roosters erneut keine Glanzleistung und gewann am Ende nur knapp mit 80:76. Dabei schienen die Wölfe ihren Gegner abermals zu unterschätzen und gerieten gleich zu Spielbeginn ins Hintertreffen. In den ersten fünf Minuten gelangen dem Team von Ari Tammivaara lediglich drei magere Punkte gegen die in der Bundesliga noch sieglosen Norddeutschen. Diese hatten sich jedoch vorgenommen, die Wölfe zu ärgern. David Rotim eröffnete das Bremer Spiel mit zwei freistehenden Dreiern, nach fünf Minuten lag sein Team mit 14:3 deutlich vorn. Der Vorsprung wuchs sogar bis auf 24:11 in der 9. Minute an. Erst zwei Freiwürfe von Tomas Grepl und ein erfolgreicher Dreier von Joe Tesfaldet ließen das Viertel nur mit 16:24 enden.
Im zweiten Spielabschnitt sah man den Weißenfelsern zumindest in den ersten fünf Minuten an, dass sie sich nicht weiter vorführen lassen wollten. Die Verteidigung wurde intensiviert und Offensivsysteme wurden durchlaufen. Das Viertel wurde mit einem 12:2-Lauf des MBC eröffnet, sodass die 566 Zuschauer in der Stadthalle erstmals die Führung ihres Heimteams bejubeln konnten. Vor allem US-Forward Will Brand zeichnete in dieser Phase für die Aufholjagd mit zwei Dreiern und insgesamt 8 Punkten verantwortlich. Doch auch die Gäste wussten aus der Distanz durch Andreas Scholl die passende Antwort, woraufhin Tomas Grepl und Frieder Diestelhorst jedoch abermals antworten konnten. Nach dem Dreier von Entwicklungsspieler Frieder Diestelhorst konnten die Wölfe mit 30:34 in Front gehen, nach einem Korbleger von Brandon Griffin konnte diese auf 44:37 ausgebaut werden (19. Minute). Doch wie schon in den letzten Partien schaltete das MBC-Team nach der furiosen Aufholjagd erneut einen Gang zurück und gab den Ball in den letzten zwei Minuten der ersten Halbzeit unkonzentriert ab und ließ Bremen zu 6 schnellen Gegenpunkten kommen, sodass der Pausenstand nur 44:43 für die Wölfe betrug.
Nach dem Seitenwechsel zeigten die Gäste erneut den besseren Start und rissen das Spiel mit 48:44 an sich, erst Brandon Griffin und Tomas Grepl konnten den Ausgleich wiederherstellen. Beide Spieler hielten ihr Team in dieser Phase im Spiel, konnten den Rückstand vor dem finalen Viertel jedoch auch nicht mehr verhindern (60:62).
Der Rückstand wuchs bis zur 32. Minute sogar abermals auf 68:62 an, erst der stark auftrumpfende Will Brand schaffte in Kooperation mit seinem Landsmann Brandon Griffin erneut den Anschluss zum 68:68. Letztmals konnten die Gäste nach einem erfolgreichen Zweipunktetreffer und anschließendem Bonusfreiwurf mit 71:68 zwei Minuten vor Spielschluss in Front gehen. Doch dies war die Initialzündung für die bis dahin eher schwach agierenden MBC-Spieler, in der Defense cleverer und beherzte zu agieren. So klauten sich Juha Sten und Joe Tesfaldet in dieser entscheidenden Phase wiederholt den Ball und verwandelten zum 74:71 in der 39. Minute. Dieser Vorsprung wurde fortan hart verteidigt, wogegen auch Bremens US-Guard Clifford Crawford nicht viel ausrichten konnte. Der Aufbauspieler war zwar mit 20 Punkten der Topscorer des Abends, leistete sich aber mit 12 persönlichen Ballverlusten mehr als das gesamte MBC-Team (8). Die taktischen Fouls der Bremen Roosters verfehlten bei Tomas Grepl und Juha Sten, die sicher zum 80:76-Endstand verwandeln konnten, ihr Ziel.
Letztendlich setzte sich der MBC am Ende glücklich durch seine größere Erfahrung und Routine durch. Dennoch müssen die Weißenfelser schnell zurück zu ihrem Rhythmus finden, um auch gegen stärkere Gegner bestehen zu können. Bereits am Samstagabend bietet sich erneut bei den Bremen Roosters in der 2. Basketball Bundesliga die nächste Chance dafür. Dort müssen die Wölfe aller Voraussicht nach erneut auf ihren Flügelspieler Cornell Kairies verzichten, der aufgrund von Muskelproblemen im Leistenbereich bereits im Pokal pausieren musste.

MBC: Buse (6), Diestelhorst (3), Sten (6), Grepl (17), Griffin (17), Tesfaldet (15), Brand (16), Cardenas.

Bremen Roosters: Rotim (8), Finke, Hakanowitz (14), Pazur (9), Mölle, Crawford (20), Tarver (20), Scholl (5).