Nach der 84:81-Niederlage am vergangenen Wochenende gegen die WALTER Tigers Tübingen liefen die Universitätsstädter am Mittwoch gegen ALBA BERLIN auf. Hierbei unterlagen die Taylor-Schützlinge mit 90:100. Damit verloren die Ulmer das dritte Spiel in Folge und wollen am Samstag gegen den MBC unbedingt zurück in die Erfolgsspur. Doch die Bilanz der bisherigen Begegnungen zwischen den Wölfen und ratiopharm Ulm spricht für die Mitteldeutschen. Denn in insgesamt sieben Spielen gingen die Saalestädter sechs Mal als Sieger vom Parkett, nur einmal war das Team von Mike Taylor erfolgreich. Diesen Sieg feierten die Ulmer in der vergangenen Saison vor heimischem Publikum, als die Harmsen-Schützlinge mit 80:84 nach Hause fahren mussten. Das Hinspiel in der laufenden Saison konnten die Wölfe für sich entscheiden. 61:49 gingen die Kontrahenten auseinander, bester Mann beim MBC war damals Vassil Evtimov mit 17 Punkten und 12 Rebounds.
Nach der kleinen Niederlagenserie holten sich die Ulmer kurzerhand einen Motivator an die Seitenlinie. In dieser Woche leitete kein geringerer als Ex-NBA-Coach Herb Brown das Training der Donaustädter. Dafür zog sich Headcoach Mike Taylor etwas zurück und überließ dem 75-Jährigen das Ruder. Beide trafen sich 2010 im Rahmen des Summer Camps in Las Vegas, Brown besuchte in dieser Woche die Universitätsstadt und gab seine Erfahrungen ans Team weiter. Herb Brown war u.a. Cheftrainer der Detroit Pistons, saß als Assistant Coach bei den Phoenix Suns und den Houston Rockets auf der Trainerbank.
Kurz vor Ende der Wechselpause war ratiopharm Ulm noch einmal auf dem Transfermarkt tätig. Zurück kam mit Daniel Fitzgerald ein altbekanntes Gesicht, denn der Power Forward lief bereits in der Saison 2008/09 für die Süddeutschen auf, erreichte damals die Play-Offs mit Ulm. Im vergangenen Jahr lief der 26-Jährige für den Schweizer Erstligisten SAM Basket Massagno auf, wo er sich einen Kreuzbandriss zuzog und zu einer elfmonatigen Pause gezwungen war. Seitdem arbeitet Fitzgerald an seinem Comeback und hat ein fünfmonatiges Aufbauprogramm hinter sich. Zunächst bleibt der Distanzspezialist bis zum Saisonende in Ulm. Der zweite Neuzugang ist Tommy Mason-Griffin, der mit Ulm seine erste Station in Europa antritt. Der Point Guard soll vor allem die Trainingssituation verbessern, denn durch die Abgänge von Walt Baxley und Chris Grosse war die Trainingssituation zuletzt nicht einfach. Das 1,80 Meter große und 102 kg schwere Kraftpaket wird nun besonders im Hinblick auf die kommende Saison eingehend getestet und soll eventuelle Verletzungen kompensieren. Zuletzt spielte der erst 20-Jährige in der D-League bei der Sioux Falls Skyforce. Durch diese Verpflichtungen hat Ulm das Luxusproblem, einen ausländischen Spieler zu viel im Kader zu haben. Somit muss ein US-Amerikaner bei Ulm ab sofort immer auf der Bank sitzen, ein Problem, welches beim MBC ebenfalls besteht. Erfolgreichster Schütze bei den Ulmern ist der deutsche Nationalspieler Robin Benzing. Das 22-jährige Talent erhält mit rund 31 Minuten im Schnitt die meiste Einsatzzeit des Teams und liefert dabei 16,4 Zähler und 4,6 Rebounds ab. Mit Per Günther (13,2 PPG) punktet ein weiterer deutscher Nationalspieler im zweistelligen Bereich. US-Amerikaner John Bryant führt mit seinen 10,8 Abprallern pro Spiel zudem die Reboundstatistik der Beko BBL an.
Die Ulmer haben am Mittwoch die dritte Niederlage in Folge kassiert. Zuletzt konnten die Baden-Württemberger aus den Matches gegen Göttingen (91:103), Tübingen (81:84) und am Mittwoch gegen ALBA BERLIN (90:100) keine Punkte einholen. Dafür haben die Neuzugänge Dan Fitzgerald und Tommy Mason-Griffin bereits ihre Einstände gegeben und sich gut präsentiert. Mit insgesamt zehn Siegen und 15 Niederlagen steht ratiopharm Ulm auf dem 14. Tabellenplatz, einen Rang über dem MBC.
Auf Björn Harmsen muss das Team nach wie vor verzichten. Interimscoach Anton Mirolybov wird ihn weiterhin gemeinsam mit Dirk Dittrich vertreten. Mirolybov vor dem Spiel: „Ulm ist eine sehr starke Mannschaft. Die beiden neuen Spieler haben am Mittwoch ihr erstes Spiel gemacht und gut gespielt. Ulm tritt als geschlossenes Team auf und ist die beste Rebound-Mannschaft der Beko BBL. Dabei müssen wir sie stoppen und eine gute Defense spielen.“