Wölfe von distanzstarken Merlins im Spiel zwei mit 73:85 geschlagen

Nach dem furiosen Erfolg am Freitagabend musste sich der Mitteldeutsche Basketball Club am Sonntag im zweiten Halbfinale in Crailsheim mit 73:85 (40:37) geschlagen geben. Vor allem aus der Distanz waren die Merlins nicht zu stoppen und erzwangen damit ein Spiel vier und damit eine weitere Partie in der HAKRO Arena. Arizona Reid war mit 15 Zählern bester Werfer, angelte sich zudem neun Rebounds. Mittwoch findet im Wolfsbau das dritte Halbfinale statt.

Neun Spiele lang blieben die Wölfe ungeschlagen, sechs Wochen konnte kein Team dem Mitteldeutschen Basketball Club etwas anhaben. Am Sonntagabend beendeten die Crailsheim Merlins den Lauf der Saalestädter im zweiten Halbfinale und bestätigten damit ihre Heimstärke. Somit wird es mindestens zu einer weiteren Begegnung in der HAKRO Arena kommen. Zunächst sah es gut aus für den MBC, in der ersten Hälfte kamen die Hausherren zwar des Öfteren heran, aber erst in der zweiten Spielhälfte drehten sie die Partie, getrieben von zahlreichen Distanztreffern. Kapitän Sascha Leutloff eröffnete die Partie von der Freiwurflinie mit einem Bonuswurf, nach einigen vergebenen Würfen auf beiden Seiten netzte Mark Hill zwei Freiwürfe ein. Gut zwei Minuten nach dem Sprungball ließ es Leutloff per Dunk krachen und markierte damit die ersten Punkte aus dem Feld, auf der Gegenseite konterte Hill aus der Distanz. Dann wurde Jordan Collins gezündet wie eine Rakete, markierte sieben Zähler in Folge, traf vom Perimeter und unterm Korb und preschte den MBC dadurch in Führung. Damit waren die Zauberer absolut nicht einverstanden und hielten nach einer Auszeit dagegen, Ex-Wolf Aaron Cook glich in der achten Minute per Dreier zum 12:12 aus, es blieb spannend und mit 18:15 ging es in den zweiten Abschnitt. Auf einen schnellen Korbleger von Arizona Reid antwortete Joe Buck für die Merlins. Ein gutes Auge bewies kurz darauf der gebürtige Weißenfelser Johannes Lange, der mit einer schnellen Bewegung einen Ball vor einem Steal rettete und noch in Punkte verwandelte. Malte Schwarz ließ von jenseits des Perimeters die rund 60 mitgereisten Wölfe-Fans jubeln und die Sachsen-Anhalter hielten das Enskat-Team auf Abstand. Kurz vor der Pause kamen die Gastgeber immer mehr ins Rollen, da kam ihnen zwei Fouls von Steve Wachalski, Letzteres ein Technisches wegen Meckerns, gerade recht. Aaron Cook verwandelte drei Bonuswürfe und pünktlich mit der Pausensirene jagte er noch einen Dreier durch die Reuse. Mit einem knappen Vorsprung von 40:37 ging es für den MBC in die Kabine.
Zurück auf dem Parkett ging es dann alles ganz schnell: Darryl Webb setzte zum Distanztreffer an und glich dadurch aus. Beide Teams jagten sich, genehmigten sich kein Durchschnaufen, bis in einer foulintensiveren Phase die Crailsheimer die Führung eroberten. Der MBC war irritiert und offensiv lief in diesen Minuten gar nichts, erst gegen Ende des Abschnitts fuhren die Wölfe die Krallen wieder aus. Durch wichtige Punkte von Steve Wachalski ließen die Mitteldeutschen ihren Konkurrenten den kalten Atem im Nacken spüren, doch vor allem aus der Distanz hatten die Zauberer immer wieder eine passende Antwort parat. So ging es mit zehn Punkten Rückstand bei 52:62 in den Schlussabschnitt. Die Baden-Württemberger fuhren ihre Linie so weiter und trafen traumwandlerisch, der MBC hingegen fand schwer einen Rhythmus. Whit Holcomb Faye hielt dagegen, doch gegen die starken Merlins konnte auch er nichts ausrichten. Ein Unsportliches Foul von Jordan Collins kam noch unglücklich hinzu. Die Hälfte des Abschnittes wurde zudem an der Freiwurflinie ausgetragen, den hohen Abstand konnten die Wölfe dadurch nicht aufholen. Am Ende standen für die Zauberer elf Distanztreffer mehr zu Buche, der Grund für die 73:85-Niederlage der Mitteldeutschen.
„Die erste Halbzeit hatten wir einigermaßen unter Kontrolle. In der zweiten Halbzeit sind wir im Angriff aus dem Rhythmus gekommen. Crailsheim hat einige richtig schwere Dreier getroffen, dazu kamen einige Ballverluste. Danach hat Crailsheim die Kontrolle übernommen und verdient gewonnen“, kritisiert Silvano Poropat nach dem Spiel. Mit Blick auf das dritte Spiel am Mittwoch gibt sich der Cheftrainer ab optimistisch: „Wir müssen zu unserem Spiel zurückfinden und organisierten Basketball spielen. Wir wollen auf jeden Fall besser verteidigen. Wir werden die restlichen Tage nutzen um uns richtig vorzubereiten und am Mittwoch ein anderes Gesicht zeigen. Wir werden uns von unserer besten Seite zeigen und gehen zuversichtlich in das dritte Spiel. Jetzt brauchen wir aber umso mehr unsere Fans im Rücken!“

MBC: Hinnant (8), Schwarz (4), Collins (11), Holcomb Faye (13), Leutloff (11), Lange (4), Wachalski (7 Pkt., 8 Reb), Reid (15 Pkt., 9 Reb.), Cavars, Huelsewede, Vilhjalmsson.

Crailsheim Merlins: Hill (24), Baptist (11), Stohl (2), Webb (8), Buck (7), Lischka (11), Dunbar (3), Tetzner (1), Cook (18), Kling, Obiango, Sivorotka.

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