Durch den 75:71 (40:43)-Erfolg am Samstagabend im Spitzenspiel zuhause gegen Vizemeister ratiopharm ulm hat der SYNTAINICS MBC einen neuen Bundesliga-Startrekord mit vier Siege in Folge aufgestellt und die Tabellenführung in der easyCredit BBL zumindest vorübergehend verteidigt.
Vier Siege in den ersten vier Saisonspielen sind den Wölfen in zuvor 19 Bundesliga-Spielzeiten nie gelungen. Die bisherigen Bestmarken mit drei Erfolgen stammen aus der Saison 2009/10 und der laufenden. Inklusive ENBL sind es nun sogar fünf Pflichtspielsiege in Serie. Das nächste Spiel in der easyCredit BBL steht für die Mannen von Headcoach Marco Ramondino erst in zwei Wochen, am 26. Oktober, in Frankfurt auf dem Plan. Zuvor nehmen sie die Titelverteidigung im BBL-Pokal in Angriff. Im Achtelfinale empfangen sie nächsten Samstag (20 Uhr) in einer Neuauflage des Endspiels der Vorsaison die BMA365 Bamberg Baskets in der Stadthalle Weißenfels. Tickets gibt es hier.
Topscorer vor 2500 Zuschauern gegen den bis dahin ebenfalls noch ungeschlagenen Tabellendritten Ulm war mit 15 Punkten Jure Planinic. Der Kroate (Foto oben am Ball) lief eine Woche nach seinem Nasenbeinbruch beim Spiel in Vechta mit einer Schutzmaske auf. Collin Welp gelangen 12 Punkte, darunter der 750. seiner Karriere im deutschen Oberhaus. Jure Planinic und Collin Welp erzielten alle 14 Punkte ihrer Mannschaft im Schlussabschnitt. In Marcus Foster (14), Khyri Thomas (12) und Charles Callison (10) punkteten drei weitere Wölfe zweistellig. Die Gäste hatten ihren besten Korbschützen in Christopher Ledlum (19). Highlights der Partie gibt es bei Dyn.
Zu Beginn sah wenig nach dem neuen Bundesliga-Startrekord aus. Die Wölfe fanden schwer ins Spiel, benötigten 3:13 Minuten bis zum ersten Korb und lagen kurz danach mit 2:12 zweistellig zurück. Die Mannschaft ließ sich vom Fehlstart jedoch nicht entmutigen. Charles Callison glich in der 8. Minute zum 18:18 aus, Khyri Thomas besorgte im nächsten Angriff die erste Führung zum 20:18. Spencer Reaves baute sie per Freiwurf, seinem einzigen Punkt an diesem Abend, auf 22:18 aus. Im zweiten Abschnitt ein ähnliches Bild: Wieder gerieten die Wölfe zweistellig in Rückstand (29:39), wieder kämpften sie sich heran, bis 40:43 zur Halbzeit. Marcus Foster (14) und Charles Callison (10) hatten alle ihre Punkte in diesem Spiel schon bis dahin erzielt.
Unmittelbar nach Seitenwechsel lief RJ Gunn zu Hochform auf. Mit drei Dreiern in drei Minuten holte er die Führung (51:47) nahezu im Alleingang zurück. Weitere sechsmal wechselte diese im Verlauf des dritten Viertels hin und her. Mit 61:58 ging es in den Schlussabschnitt, in dem nur noch wenige Körbe fielen. In der 32. Minute stand mit 65:58 die höchste Vorsprung der Wölfe zu Buche, doch die Ulmer kamen wieder heran, 50 Sekunden vor dem Ende glich Nationalspieler Nelson Weidemann per Dreier zum 71:71 aus. Danach avancierten Jure Planinic mit einem Korbleger zum 73:71 (nach einem Offensivrebound) und Collin Welp mit zwei sicher verwandelten Freiwürfen zum 75:71-Endstand (nach einem Defensivrebound) zu den Matchwinnern.
In einer Partie mit bescheidenen Trefferquoten von 44 Prozent auf beiden Seiten, in der zweiten Hälfte gar nur 40 Prozent bei den Wölfen und 39 bei den Ulmern, hatten die Gastgeber entscheidende Vorteile bei den Rebounds (38:33). Headcoach Marco Ramondino analysierte den ersten Sieg gegen die Schwaben seit siebeneinhalb Jahren (80:69 am 8. April 2018) wie folgt: „Heute hatten wir ein sehr hartes Spiel gegen ein sehr starkes Team, das im Eurocup spielt und das international und national noch ungeschlagen war. Der größte Faktor war, dass wir es geschafft haben, unser Level in allen Aspekten des Spiels zu steigern. Unsere offensiven Abschlüsse waren nicht immer perfekt. Alles in allem haben wir aber verdient gewonnen.“
SYNTAINICS MBC: Planinic (15 Punkte, 8 Punkte), Foster (14 Punkte), Welp (12 Punkte, 8 Rebounds), Thomas (12 Punkte, 5 Assists, 5 Rebounds, 4 Steals), Callison (10 Punkte, 8 Assists), Gunn (9 Punkte, 3 Dreier, 4 Rebounds), Jelks (2 Punkte), Reaves (1 Punkt), Vargas (0 Punkte), Nikic, Heck, Bryant.
