Gar nicht lange aufhalten wollte sich Ingo Freyer mit dem rauschenden Basketballabend gegen die Veolia Towers Hamburg, dem dringend benötigten Befreiungsschlag nach vorangegangener Negativserie, dem höchsten Bundesligasieg der Vereinsgeschichte. Nur 14 Stunden nach der Schlusssirene läutete der neue Trainer des SYNTAINICS MBC mit einer Trainingseinheit die Vorbereitungen auf das nächste Spiel am Mittwochabend (20.30 Uhr) bei den MHP RIESEN Ludwigsburg ein.
Über die schwierige Aufgabe beim Tabellenfünften der easyCredit Basketball Bundesliga sagt der Wölfe-Coach: „Ludwigsburg gehört zu den Top-Teams der Liga. Sie spielen schnell und mit viel Intensität, das müssen wir matchen.” Die Partie in der Barockstadt markiert für sein Team den Auftakt der Baden-Württemberg-Tour mit drei Auswärtsspielen innerhalb von sieben Tagen. Am Sonntag (15 Uhr) sind die Wölfe zu Gast bei den MLP Academics Heidelberg, am Dienstag, 2. Mai (19 Uhr), zum Nachholspiel des 29. Spieltages bei ratiopharm ulm.
Die MHP RIESEN zeigen sich auch in dieser Saison wieder sehr heimstark. Von 15 Spielen konnten sie zwölf gewinnen, im Januar schossen sie den FC Bayern München mit 96:68 aus der Halle, vor drei Tagen bezwangen sie Würzburg 81:78. Am Mittwoch könnten sie mit einem weiteren Sieg den letzten rechnerischen Zweifel an der neunten Playoff-Teilnahme seit 2014 ausräumen.
Das Hinspiel Ende Dezember gewann der SYNTAINICS MBC dank einer starken Defensiv- und einer herausragenden Energieleistung mit 69:66, obwohl damals mit Kostja Mushidi ein Leistungsträger verletzungsbedingt fehlte. Die Kader beider Teams haben sich seither geändert: Bei den Wölfen ist Sergio Kerusch ausgeschieden, neu hinzugekommen ist Scottie Reynolds. Bei Ludwigsburg wurden die US-Guards Isaiah Whitehead und Ben Shungu ersetzt durch ihren Landsmann Tommy Kuhse (kam von den Austin Spurs aus der NBA-G-League). US-Forward Jeff Roberson verletzte sich im Februar schwer am Knie (Kreuzbandriss), für ihn wurde der Neuseeländer Sam Waardenburg verpflichtet (kam von den Cairns Taipans aus Australien).
Wie von Ingo Freyer angesprochen spielen die MHP RIESEN sehr schnell und intensiv. Sie nehmen die meisten Wurfversuche in der gesamten easyCredit BBL: 68,0 pro Spiel und damit 4,8 mehr als die Wölfe. Von jenseits der Dreierlinie sind sie das wurffreudigste Team der Liga (32,4 Versuche), aber auch das mit der drittschwächsten Trefferquote (33,1 Prozent). Trotz ihrer schnellen Spielweise kontrollieren die Schwaben gut den Ball: nur 11,7 Ballverluste pro Partie markieren den Topwert der Liga. Ihr bester Scorer und Vorlagengeber ist US-Guard Prentiss Hubb, der in seiner ersten Profisaison pro Partie 16,6 Punkte auflegt und 5,8 Assists verteilt. Bester Rebounder ist der amerikanische Power Forward Justin Johnson (5,4), der im Hinspiel gesperrt war.
Der letzte Sieg der Wölfe in der Barockstadt liegt über zehn Jahre zurück: Osvaldo Jeanty führte das Team von Silvano Poropat am 23. März 2013 als Topscorer mit elf Punkten zu einem 61:56. Die Wölfe hießen damals noch Mitteldeutscher BC, die Gastgeber Neckar Riesen Ludwigsburg. Die folgenden sieben Partien in der Barockstadt gingen allesamt verloren.
MagentaSport überträgt die Partie live, der SYNTAINICS MBC bietet einen Liveticker bei Twitter an.