Mit dem Schwung aus Ludwigsburg geht es nach Heidelberg

Nach einer beeindruckenden Kampf- und Energieleistung musste sich der SYNTAINICS MBC am Mittwochabend beim Tabellenfünften und Playoff-Halbfinalisten der Vorsaison, den MHP RIESEN Ludwigsburg, erst nach Verlängerung mit 100:104 (92:92, 50:63) geschlagen geben. Der zweite Sieg unter dem neuen Trainer Ingo Freyer soll nun am Sonntag (15 Uhr) bei den MLP Academics Heidelberg nachgeholt werden.

Martin Breunig gelang bei seinem Ex-Verein mit 10 Punkten und 15 Rebounds sein zweites Double Double der Saison.
Foto: Sascha Walther

Die Kurpfälzer rangieren nach ihrem 102:96-Sieg am Mittwoch in Bayreuth mit 13:18 Siegen zwei Positionen vor den Wölfen (10:20) auf dem 12. Tabellenplatz. Bereits seit dem vergangenen Wochenende haben sie den Klassenerhalt in der easyCredit Basketball Bundesliga sicher. Über die Einsätze von Scottie Reynolds, der in Ludwigsburg wegen Oberschenkelproblemen nicht eingesetzt werden konnte, und von Stephon Jelks, der in dieser Partie in der 28. Minute mit einer Sprunggelenksverletzung ausschied, werden Untersuchungen in den nächsten Tagen entscheiden. MagentaSport überträgt auch das zweite von drei aufeinanderfolgenden Auswärtsspielen live, der SYNTAINICS MBC bietet wie immer einen Liveticker bei Twitter an.

Die Aufgabe am Sonntag dürfte nicht einfacher werden als die am Mittwoch. Neun ihrer 13 Siege gelangen den Heidelbergern zu Hause, damit sind sie eines der heimstärkeren Teams der Liga. Von sich reden machten sie vor allem mit dem 93:90 gegen Frankfurt, als sie zwei Minuten vor dem Ende noch mit acht Punkten zurückgelegen hatten, mit dem 107:101 nach zweimaliger Verlängerung gegen Bayreuth und dem 78:75 nach zwischenzeitlichen 19-Punkte-Rückstand gegen Rostock.

Nach einer durchwachsenen ersten Saisonhälfte – u.a. verloren sie im Dezember das Hinspiel bei den Wölfen 85:92 – erwies sich für die „Akademiker“ Ende Februar die Verpflichtung von Flügelspieler Jack McVeigh als Glücksgriff. Der 26-jährige Australier, der den US-Amerikaner De’Jon Davis ersetzte, fügte sich mit 13,7 Punkten und 5,3 Rebounds pro Partie glänzend ein, seit dem Personalwechsel gelangen in zehn Spielen sechs Siege.

Bereits im Januar hatten die Heidelberger mit dem aus Oldenburg losgeeisten Spielmacher Bennet Hundt nachgebessert. Der zehnmalige Nationalspieler, in knapp 15 Minuten Einsatzzeit für 4,7 Punkte und 2,8 Assists gut, ist der Back-up für Eric Washington, einem der herausragenden Akteure der easyCredit BBL. Bei den Punkten (18,8 pro Partie) ist der US-Amerikaner ligaweit Zweiter, bei den Assists (7,5) Vierter und bei den Ballgewinnen (1,6) Fünfter. Die Startformation komplettierten neben Washington und McVeigh zuletzt der belgische Distanzwurfspezialist Elias Lasisi, dessen Landsmann Vincent Kesteloot auf dem Flügel und der US-Amerikaner Bryan Griffin unter den Körben.

Verzichten muss Trainer Joonas Iisalo bis Saisonende auf US-Forward Tim Coleman wegen eines Mittelhandbruches. Dafür steht Niklas Würzner nach drei Monaten Verletzungspause (Sprunggelenk) wieder im Kader.

Kampf- und Energieleistung in Ludwigsburg

In Ludwigsburg fanden die Wölfe vor 3054 Zuschauern in der ersten Hälfte defensiv keinen Zugriff, nach dem erstem Viertel lagen sie mit 15 (21:36) und in der 12. Minute mit 16 Punkten (25:41) hinten. Die Gastgeber trafen 59 Prozent ihrer Würfe, mit einem 50:63-Rückstand ging es in die Pause. Nach Seitenwechsel wendete sich das Blatt. Die Verteidigung war nun wesentlich griffiger, die Ludwigsburger fanden kaum noch freie Wurfpositionen. Bis Ende des dritten Viertels war der Rückstand (71:78) nahezu halbiert.

Im Schlussabschnitt wurde es spannend. Durch zwei aufeinanderfolgende Dreier von Charles Callison kamen die Wölfe auf 90:92 heran, Tremmell Darden gelang 52 Sekunden vor dem Ende der Ausgleich. Ein Ballverlust im letzten Angriff kostete den Überraschungscoup. In der Verlängerung sorgte Kris Clyburn per Korbleger zum 100:99 für die erste Führung seit dem 12:10 zu Spielbeginn. Ludwigsburg bog die Partie in den verbleibenden 113 Sekunden durch zwei Freiwürfe von Yorman Polas Bartolo – nach dem fünften Foul von Martin Breunig – und einem Dunking von Shonn Miller aber noch zu seinen Gunsten. Die letzten drei Wurfversuche von Charles Callison verfehlten ihr Ziel.

Topscorer bei den Hausherren war Prentiss Hubb mit 19 Punktem, bei den Wölfen Charles Callison, der 13 seiner insgesamt 26 Punkte in den letzten zehn Minuten der regulären Spielzeit erzielte. Martin Breunig gelang bei seinem Ex-Verein mit 10 Punkten und 15 (!) Rebounds sein zweites Double Double der Saison.

Headcoach Ingo Freyer sagte nach der Partie: „Es war ein knappes Spiel. Die zweite Halbzeit war sehr stark von uns. Wir haben die Verteidigung umgestellt, auf die Ludwigsburg nicht so gut vorbereitet war. In der zweiten Halbzeit haben sie nur 29 Punkte erzielt. Das Spiel war eng und es entscheidet sich daran, ob man den ein oder anderen Wurf mehr trifft. Und wir haben am Ende zu viele freie Würfe daneben geworfen. Wir hätten gewinnen können, so hat jetzt Ludwigsburg gewonnen, Glückwunsch dazu, es war auch nicht ungerecht.“

SYNTAINICS MBC: Callison (26 Punkte, 4 Dreier, 4 Rebounds, 5 Assists), Clyburn (16 Punkte, 4 Assists, 3 Steals, 2 Blocks), Mushidi (16 Punkte, 4 Dreier), Ballock (11 Punkte, 3 Dreier, 4 Steals), Breunig (10 Punkte, 15 Rebounds, 3 Assists), Darden (6 Punkte), Bryant (6 Punkte), Jelks (5 Punkte, 7 Rebounds), Caisin (4 Punkte), Reynolds.

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