Erst am Montagmorgen sind die Wölfe aus ihrem neuntägigen Trainingslager in Slowenien zurückgekehrt. Am Freitag begeben sie sich schon wieder auf Reisen. Ziel ist diesmal Polen. Dort finden am Samstag (17 Uhr) bei Enea Zastal BC Zielona Gora und am Sonntag (18 Uhr) bei WKS Slask Wroclaw die beiden abschließenden Vorbereitungsspiele vor dem Saisonauftakt mit der ersten Pokalrunde am 24. September in Frankfurt statt.
Vorher gab es am Mittwochabend vor 1000 Zuschauern in der Stadthalle Weißenfels gegen den easyCreditBBL-Rivalen NINERS Chemnitz eine 76:97 (43:54)-Niederlage. „Chemnitz war heute einfach besser. Wir hatten gute Momente, aber auch schlechte, hinten wie vorne. Es war ein ständiges Auf und Ab“, sagte Headcoach Predrag Krunic. „Daran müssen wir in den nächsten Tagen und in den zwei Spielen in Polen arbeiten. Bis zum Pokalspiel in Frankfurt müssen wir konstanter und geschlossener auftreten. Schön war es, dass gegen Chemnitz so viele Zuschauer in der Halle waren.“
Das letzte Gastspiel im nur 60 Kilometer hinter der deutsch-polnischen Grenze gelegenen Zielona Gora liegt gerade einmal eineinhalb Jahre zurück. Ende Februar 2022 gewannen die Wölfe 89:88 (48:38). Der fünfmalige polnische Meister (zuletzt 2020) und frühere Euroleague-Teilnehmer (2013 bis 2016) schloss die damalige Spielzeit als Vierter ab. Vergangene Saison verpassten die Niederschlesier als Neunter knapp die Playoffs. Bekanntester Spieler ist der frühere Braunschweiger und Bremerhavener US-Center Geoffrey Grosselle, der inzwischen auch in Besitz der polnischen Staatsangehörigkeit ist.
Nur 25 Stunden später geht im 190 Kilometer entfernten Wroclaw die Generalprobe für die neue Saison über die Bühne. Die Partie gegen den polnischen Meister 2022, Vizemeister 2023 und Eurocup-Teilnehmer dürfte eine noch größere Herausforderung werden. Die Basketballabteilung des Traditionsvereins hat eine turbulente Vergangenheit hinter sich. Dem ersten Meistertitel 1965 sollten 17 weitere folgen, von 2001 bis 2004 spielte Slask sogar in der Euroleague, 2008 und 2016 musste sich der Club jedoch gleich zweimal wegen finanzieller Probleme aus der höchsten Spielklasse zurückziehen. Derzeit erleben die Korbjäger aus der drittgrößten Stadt Polens wieder bessere Zeiten. Bekannteste Profis sind US-Spielmacher Hassani Gravett, vergangene Saison in Oldenburg, und der litauische Power Forward Saulius Kulvietis, 2021/22 in Bonn.
Gegen die spitziger wirkenden Chemnitzer liefen die Wölfe – abgesehen von Martin Breunigs Korbleger zum 2:0 – das gesamte Spiel einem Rückstand hinterher. Dieser war anfangs knapp (25:28 nach dem ersten Viertel), vergrößerte sich aber bereits Mitte des zweiten Viertels auf 15 Punkte (33:48) und wuchs nach Seitenwechsel (43:54) immer weiter an. Mitte des dritten Viertels keimte kurz Hoffnung auf eine Wende auf, als die Wölfe zum 58:61 verkürzen konnten. Mit einer Auszeit nahm ihnen Chemnitz aber schnell wieder den Wind aus den Segeln. 13 Ballverluste in der ersten Halbzeit und 14 in der zweiten waren einfach zu viel.
Topscorer war Martin Breunig mit 16 Punkten, die 14 aus dem Feld erzielte er mit einer hundertprozentigen Trefferquote. Diante Baldwin kratzte mit 11 Punkten und 9 Assists an einem Double Double. In der Schlussphase stand Nico Wenzl erstmals für die Wölfe auf dem Feld und schnappte sich in 2:25 Minuten Einsatzzeit einen Steal und servierte einen Assist.
SYNTAINICS MBC: Breunig (16 Punkte), Bircevic (14 Punkte, 4 Steals), Ndow (12 Punkte), Baldwin (11 Punkte, 9 Assists), Bryant (6 Punkte, 7 Rebounds), Mushidi (6 Punkte), Jelks (3 Punkte, 7 Rebounds), Stove (5 Punkte), Ramey (3 Punkte), Hounnou (0), Warner (0), Wenzl (0).