Wölfe präsentieren sich stark gegen Top-Teams

Der SYNTAINICS MBC hat sich am Wochenende mit zwei europäischen Hochkarätern gemessen. Am Samstag besiegten die Wölfe den FC Bayern München im Audi Dome mit 86:79 Zählern. Dabei musste der amtierende deutsche Meister auf die Dienste von Leistungsträgern wie Barthel, Lo, Zipser, Lessort und Lucic auf Grund der zur Zeit stattfindenden Weltmeisterschaft verzichten. Auch der SYNTAINICS MBC musste bei beiden Partien ohne Kaza Kajami-Keane und Cameron Jackson antreten. Ersterer steht im WM-Kader von Kanada, während Jackson noch nach Rückenproblemen pausierte. Am Sonntag bereiteten die Weißenfelser dem AS Monaco vor rund 900 Zuschauern in der Stadthalle Weißenfels ein hitziges und spannungsgeladenes Duell, was gleichzeitig den Höhepunkt der Saisonvorbereitung darstellte. Als Team und mit großem Mut trotz Vorbelastung hielten die Männer um Captain Andrew Warren bis zum letzten Viertel verbissen stand. Nach tollem Einsatz fiel die Testpartie jedoch mit 99:81 Zählern an den französischen Vizemeister aus Monaco.

Foto: Andreas Bez

Beim Test in München waren es die Wölfe, die den besseren Start erwischten. Erfolgreiche Dreipunktwürfe von Benedikt Turudic, Strahinja Micovic und Andrew Warren bescherten den Weißenfelsern nach kurzer Zeit eine 12:2 Führung im Audi Dome. Die Gastgeber schüttelten zur Mitte des ersten Viertels jedoch die anfängliche Überraschung ab und kämpften sich auf 10:17 Zähler heran. Die Bayern kamen nun besser ins Spiel, sahen sich jedoch durch starke Wölfe weiterhin unter Druck gesetzt. Mit einer knappen 20:18 Führung aus Sicht des SYNTAINICS MBC ging der erste Abschnitt in die Bücher.

Im zweiten Viertel sollte das Spielgeschehen offensiv deutlich mehr an Fahrt aufnehmen. Ohne Unterbrechungen schenkten sich die beiden Teams Treffer ein. Sheldon Eberhardt, Sergio Kerusch und Andrew Warren sorgten dafür, dass der Abstand zu den Münchenern konstant blieb. Während die Gastgeber weniger Glück am Ring zu haben schienen, erhöhten die Wölfe zur Hälfte des Abschnitts durch einen erneuten Dreier von Strahinja Micovic auf 37:28. Die erspielte doppelstellige Führung von 47:36 Punkten sollten die Saale-Städter trotz Münchener Bemühungen auch mit in die Halbzeitpause nehmen.

Frisch aus der Kabine kommenend machte der FCB vermehrt Druck und hatte sich in Kürze auf 42:47 herangekämpft. Die Weißenfelser hielten dagegen, sahen sich jedoch immer stärker werdenden Gastgebern ausgesetzt. Strahinja Micovic, der an diesem Tag Top-Scorer der Saale-Städter werden sollte, zog daraufhin gleich zwei Mal zum Korb, um dem Münchener Aufbegehren Einhalt zu gebieten. Ein verwandelter Dreier von Michael Gbinije zum Ende des dritten Viertels verschaffte den Saale-Städtern etwas Luft, doch die Bayern wollten sich nicht die Blöße geben und blieben am Ball. Mit Ablauf des dritten Viertels prangerte eine leichte 60:56 Wölfe-Führung auf der Anzeigetafel des Audi Domes.

Andrew Warren eröffnete den finalen Spielabschnitt mit einem Dreier, welcher von Punkten durch Benedikt Turudic zum 66:64 gefolgt wurde. Zur Hälfte des letzten Viertels hin verschafften sich die Weißenfelser wieder ein wenig mehr Abstand auf die Gastgeber. Treffer von Andrew Warren, Strahinja Micovic, Jovan Novak und Sheldon Eberhardt erhöhten die Führung auf 76:67. Nun wollten es die Bayern jedoch noch einmal wissen und nutzten ausbleibende Chancen der Wölfe um sich selbst zum 73:77 heranzubringen. Das Team von Head Coach Wojciech Kaminski behielt jedoch einen kühlen Kopf und fuhr bei einem Endstand von 86:79 den dritten Sieg der Vorbereitung ein.

SYNTAINICS MBC:

Gbinije (13), Micovic (17), Krstanovic (0), Kerusch (11), Zylka (0), Eberhardt (8), Novak (11), Warren (14), Turudic (12).

Ohne große Verschnaufpause kam es am Sonntagnachmittag zum Highlight der Pre-Season im Wolfsbau. Der französische Vizemeister AS Monaco gastierte in der Stadthalle Weißenfels und sollte sich eine weitestgehend hitzige Partie mit den Saale-Städtern liefern.

Beide Mannschaften begannen die Partie mit intensiver Defensive. Von Beginn an gestaltete sich der Spielfluss dynamisch und stimmungsvoll. Der AS Monaco ging zwar schnell mit 4:0 in Führung, doch Andrew Warren sicherte per Dreipunktwurf den 3:4 Anschluss. Körperbetont ging es zur Sache im Wolfsbau. Strahinja Micovic zeigte sich dabei unbeeindruckt vom Druck der Franzosen und setzte sich gleich zwei Mal in Folge in der gegnerischen Zone zur 8:6 Führung nach drei Minuten durch. Die Weißenfelser präsentierten sich kämpferisch und hellwach, machten es den Gästen schwer und gingen zur Hälfte des ersten Abschnitts mit 12:6 in Führung. Es dauerte jedoch nicht lang, bis Monaco erwachte und die richtigen Antworten fand. Schon zu diesem Zeitpunkt bereiteten sich beide Teams einen hitzigen Schlagabtausch. Nach kleineren Fehlern zum Ende hin ging das erste Viertel mit 22:18 Zählern an die Gäste aus dem Stadt-Staat.

Obwohl gestern noch beim deutschen Meister, zeigten die Wölfe keine Anzeichen von Müdigkeit. Sergio Kerusch setzte gleich zu Beginn ein Zeichen, als er mit viel Herz durch die gegnerische Zone rauschte und den 20:22 Anschluss sicherte. Es wurde schwieriger für die Saale-Städter. Immer wieder setzten die Gäste sie derart unter Druck, dass kaum Zeit für solide Abschlüsse blieb. Die Sachsen-Anhalter hielten jedoch stand und blieben auch nach drei Minuten mit 24:27 am Ball. Es folgte eine Phase, in der den Wölfen das Wurfglück nicht hold war, während das „RocaTeam“ nach sechs Minuten auf 38:26 erhöht hatte. Doch ein Dreier zur rechten Zeit von Andrew Warren und ein starker Strahinja Micovic in Monacos Zone verhinderten zum 33:41 ein weiteren Ausbau der Gäste-Führung. Dann, kurz vor dem Pausenpfiff waren es noch einmal Sergio Kerusch und Andrew Warren, die die Gastgeber vor Ertönen der Sirene auf 39:43 im Spiel hielten.

Bis hierher hatten sich die Wölfe glänzend gegen den EuroCup-Teilnehmer präsentiert. Mit Willenskraft und viel Mut legten die Weißenfelser zur Überraschung der Gäste in den ersten zwei Minuten des dritten Abschnitts einen 14-0 Lauf hin. Immer heißer laufende Saale-Städter lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe. Dreier von Sergio Kerusch und Andrew Warren im Anschluss erhöhten die Wölfe-Führung nach fünf Minuten auf 58:51. Nun jedoch drückte der französische Vizemeister wieder auf das Gaspedal und bewerkstelligte nach sieben Minuten den 58:58 Ausgleich. Als sich die Gäste erneut die Führung krallten, war Ferdinand Zylka zur Stelle und traf für drei. Ein Schlagabtausch entwickelte sich in den letzten Minuten des dritten Viertels, aus welchem Monaco mit einem knappen Vorsprung von 69:66 Zählern hervorging.

So hitzig wie sich die Partie bis hierhin gestaltet hatte, sollte es in Abschnitt Nummer vier auch weiter gehen. Zunächst erhöhte der AS Monaco auf 72:66, doch dann hielten Treffer von Strahinja Micovic und Marko Krstanovic die Schlagdistanz. Viele Spielunterbrechungen prägten den letzten Abschnitt. Niemand wollte sich trotz des Testspielcharakters etwas schenken. Nach drei Minuten jedoch spielten die Gäste ihre volle Klasse aus und begannen den Abstand beim 79:70 zu vergrößern. Langsam übernahmen sie das Spielgeschehen und bauten die Führung zur Hälfte des Viertels auf 84:72 aus. Nun schien die gestrige Partie gegen den FC Bayern München ihren Tribut einzufordern. Dennoch versuchten die Wölfe dagegen zuhalten, auch wenn die Gäste in diesem Abschnitt die besseren Schützen von jenseits der Dreipunktlinie waren. Ein Dreier von Andrew Warren kurz vor dem Abpfiff ließ den Abstand noch einmal auf 81:95 schmelzen. Doch den Sieg ließ sich der Club aus dem Stadt-Staat nicht mehr nehmen.

„Es waren zwei harte und sehr lehrreiche Tage für uns. Wir wollten unsere mentale Stärke testen und sehen, wie wir dem Druck von Top-Mannschaften standhalten können. Ich denke, dass wir uns in München sowie in Weißenfels gut präsentiert haben, uns aber auch noch einige Defizite aufgezeigt wurden. Wir befinden uns mitten im Prozess der Mannschaftsbildung und haben sehr gute Ansätze. Am Ende zählt nur, pünktlich zum Saisonbeginn eine schlagkräftige und konkurrenzfähige Truppe für die easyCredit BBL abzugeben. Wir sind auf einem guten Weg und werden weiterhin hart an uns arbeiten“, resümiert SYNTAINICS MBC-Head Coach Wojciech Kaminski.

SYNTAINICS MBC:

Gbinije (2), Micovic (16), Krstanovic (2), Kerusch (15), Zylka (8), Eberhardt (4), Novak (7), Baslyk (dnp), Warren (24), Turudic (3)