Wölfe können sich auswärts nicht belohnen

Der Mitteldeutsche Basketball Club hat am Sonntagnachmittag eine Auswärtsniederlage verkraften müssen. Bei den Telekom Baskets Bonn unterlagen die Wölfe knapp mit nur 98:105 Zählern. Nach großen Kampf und einer Partie, die noch bis kurz vor dem Schlusspfiff ausgeglichen schien, konnte sich die Mannschaft von MBC-Cheftrainer Silvano Poropat am Ende nicht für die starke Teamleistung belohnen . Dabei zeigten die Saale-Städter dennoch bis zum Schluss Kampfeswillen und machten es dem Playoff-Aspiranten vom Rhein deutlich schwieriger, als Dieser erwartet hatte.

Foto: Jörn Wolter

Die Wölfe erwischten einen guten Start in das Spiel im Telekom Dome. Durch Treffer von Lee Moore und Andrew Warren ging man nach knapp drei Minuten mit 6:3 in Führung. Es dauerte nicht lang, bis die Gastgeber in die Partie fanden und sich kurze Zeit später zum 8:6 zurückmeldeten. Mit einem krachendem Dunking machte Aleksandar Marelja jedoch klar, dass die Weißenfelser heute nicht nur zum mitspielen nach Bonn angereist waren. Die Rhein-Städter schossen in der Anfangsphase präziser von jenseits der Dreierlinie und lagen zur Mitte des ersten Abschnitts mit 13:8 vorne. Es folgten wurfschwache Minuten der Wölfe, was die Gastgeber sich zu eigen machten und die Führung nach acht Minuten auf 23:10 ausbauten. Doch Sergio Kerusch und Jovan Novak waren zur Stelle und sicherten unter großem Einsatz den 19:25 Anschluss zum Ende des ersten Viertels.

Die Bonner erspielten sich nach kurzer Zeit im zweiten Abschnitt der Partie die Oberhand. Nach gut einer Minute waren die Gastgeber auf 30:19 Zähler davon gezogen. Die Wölfe wollten sich aber nicht abschütteln lassen und so war es Trevor Releford, der erst zum 21:30 scorte und direkt im Anschluss einen Dreier zum 24:30 einnetzte. Auch Sergio Kerusch sollte ein bärenstarkes Spiel abliefern und ließ den Rückstand per Dreipunktwurf nach drei Minuten auf 27:30 schmelzen. Die Weißenfelser wirkten konzentrierter und wachsamer in der Defensive zu diesem Zeitpunkt. Durch Treffer von Lee Moore und einem erneuten Dreipunkt-Wurf von Sergio Kerusch erkämpften sie sich zur Mitte des Abschnitts eine 32:30 Führung. Es erfolgte ein Schlagabtausch, in welchem sich keines der beiden Teams von einander absetzen konnte. Doch Unsicherheiten schlichen sich kurz vor dem Halbzeitpfiff bei den Saale-Städtern ein. Bonn nutzte dies eiskalt aus und erspielte sich zum Ertönen der Sirene einen 47:40 Vorsprung.

Andrew Warren eröffnete den dritten Abschnitt per Dreier für die Weißenfelser. Noch hatten die Gastgeber das Momentum der Partie auf ihrer Seite. Doch die Saale-Städter holten sich durch weitere versenkte Dreipunkt-Schüsse von Warren immer mehr Selbstvertrauen und waren nach drei Minuten mit 49:53 wieder dran an den Rhein-Städtern. So war es wieder Andrew Warren der kurz vor der Hälfte des dritten Viertels den Rückstand per Dreier auf nur 55:56 verkürzte. Auch die Baskets blieben gefährlich von außen, doch die stärker werdenden Wölfe ließen nun einfach nicht locker und hielten die Gastgeber in Schlagdistanz. Ein wahrhafter MBC-Dreierregen sollte sich zum Ende des Abschnitts ereignen. Erst Trevor Releford zum 66:68, dann David Brembly zum 70:72 und schließlich auch noch Jovan Novak zur 73:72 Führung 30 Sekunden vor Schluss überrumpelten die Bonner von jenseits des Bogens. Auch Big Man Aleksandar Marelja war zur Stelle und sicherte den Saale-Städtern das 75:73 durch Freiwürfe zum Schluss des dritten Viertels.

Waren die Weißenfelser zwar besonders gefährlich von der Dreipunkt-Linie, ging man mit Sorgenfalten in den finalen Abschnitt der Partie. Denn die MBC Big Men sahen sich bereits in Foul-Trouble. Dennoch schien der Ausgang zu diesem Zeitpunkt noch völlig offen. Und so war es wieder Sergio Kerusch der gleich zu Beginn einen Steal verzeichnete, vorne beim erfolgreichen Abschluss gefoult wurde und noch den Bonus-Freiwurf zum 77:75 oben draufsetzte. Doch auch die Rhein-Städter waren zur Stelle und lieferten den Wölfen einen erbitterten Kampf um die Oberhand im Spiel. Erneut konnte Sergio Kerusch mit zwei Freiwürfen nach vier Minuten zum 80:81 Anschluss einnetzen. Die Bonner erspielten sich zur Hälfte des finalen Abschnitts ein leichtes Polster, da sich zu diesem Zeitpunkt schmerzlich beide Big Men der Wölfe ausgefoult hatten. Dennoch war den Saale-Städtern nicht nach Aufgeben und so hielten Punkte von Jovan Novak und Sergio Kerusch die Hoffnung auf einen Auswärtssieg lebendig. Trotz der Defizite durch das Fehlen der Center, ließen die Weißenfelser nicht locker. Durch ein Dreipunkt-Spiel von Sergio Kerusch mit noch drei Minuten auf der Uhr zum 88:93 blieb Bonn immer noch in Schlagdistanz. Untermauert wurden die heutigen Ambitionen durch zwei Zähler von Tremmell Darden gut zwei Minuten vor dem Schlusspfiff zum 93:95. Aber auch die Gastgeber fanden immer wieder Wege durch die Wölfe-Defense. Es wurde ganz spannend im Telekom Dome, als Trevor Releford 45 Sekunden vor Schluss den 96:99 Anschluss erspielte. Mit einer Ganzfeld-Presse versuchten die Wölfe noch einmal schnell zum Abschluss zu kommen. Doch Bonn blieb einfach zu sicher und abklärt von der Freiwurflinie in den letzten Sekunden der Partie. So mussten sich die MBC-Recken letztendlich mit nur sieben Zählern Differenz geschlagen geben.

„Die Partie hätte auch anders ausgehen können, doch Bonn hat am Ende die entscheidenden Plays gesetzt. Meine Mannschaft hat es geschafft, sich nie aufzugeben – das stimmt mich positiv für die kommenden Partien. Mit dieser Einstellung müssen wir auch die nächsten Aufgaben angehen“, resümiert MBC-Head Coach Silvano Poropat.

MBC:

Moore (5), Darden (3), Brembly (3), Kerusch (26), Zylka (dnp), Releford (11), Novak (21), Warren (14), Marelja (13), Turudic (2)