Das Gastspiel im ausverkauften Münchner Audi Dome war nicht nur für die rund 80 mitgereisten MBC-Fans beeindruckend, sondern auch für die Wölfe-Profis selbst. Unter den Augen von Bundestrainer Frank Menz hielten die Sachsen-Anhalter zu Anfang gut mit und zeigten eine kämpferische Leistung, am Ende setzte sich die Qualität der Gastgeber aber deutlich durch. Los ging es mit dem erfolgreichen Sprungball für die Wölfe, Osvaldo Jeanty holte aus der Distanz die ersten Punkte für sein Team. Jared Homan machte per Korbleger die ersten Zähler für seine Mannschaft, dennoch lagen die Mitteldeutschen in den ersten vier Minuten vorn. Auch wenn die Münchner sich nach vorn schoben, ließen die Gäste sie nicht weit davonziehen und kamen Schritt für Schritt wieder ran. Schnell kassierte allerdings Hördur Vilhjalmsson das zweite Foul und musste vorerst auf die Bank. Malte Schwarz wurde für den Isländer eingewechselt und lochte gleich einen Dreier zum 10:12 ein. Kurz vor der Viertelpause jagte Osvaldo Jeanty den mitgereisten Fans für einen Moment den Schrecken ins Gesicht, denn der Wölfe-Guard wurde unsanft von Yotam Halperin gestoppt und blieb kurz am Boden liegen, rappelte sich aber wieder auf. Trotz eines kleinen Laufs blieb der MBC den roten Riesen dicht auf den Fersen und mit 15:18 ging es in den zweiten Abschnitt. Hier setzten sich die Wölfe vor allem zu Beginn von außen gut in Szene. Neben Devin Uskoski ließ Malte Schwarz den Ball gleich zweimal vom Perimeter durchs Netz sausen, beim zweiten Mal als Buzzerbeater aus rund neun Metern Entfernung zur 26:25-Führung. Diese wechselte schnell wieder, konnte aber zwei Minuten später durch zwei Bonuswürfe von Steve Wachalski kurzzeitig zurückerobert werden. Dann brachen die Saalestädter ein, die Bayern nutzten die Schwächephase und legten bis zur Halbzeit einen 10:0-Lauf hin. Mit 30:39 aus MBC-Sicht ging es in die Kabine.
Die Wölfe gaben sich aber nach der Pause nicht auf. Djordje Pantelic eröffnete die zweite Spielhälfte unterm Korb und lieferte gleich weitere Punkte hinterher, Osvaldo Jeanty ließ zudem noch einen Dreier durch die Reuse zischen. Nach schnellen Zählern von Steve Wachalski stand es 39:41. Allerdings fanden das die Hausherren gar nicht lustig und zogen das Tempo wieder an, Brandon Thomas und Tyrese Rice trafen von jenseits der 6,75 Meter und nach einem Korbleger von Robin Benzing zog Silvano Poropat die Notbremse und nahm zur Viertelmitte eine Auszeit. Diese schien jedoch nicht sofort Wirkung zu zeigen, denn Demond Greene war ebenfalls für drei erfolgreich. Der MBC verlor vollkommen die Linie, innerhalb von vier Minuten legten die Bayern einen 14:0-Lauf hin. Devin Uskoski beendete diese Phase aus der Distanz, aber die Gastgeber hatten sich gerade erst warm gespielt. Munter punkteten die bayerischen Hauptstädter weiter, bei den Angereisten kamen auch noch dumme Ballverluste hinzu. Angesichts eines 22-Punkte-Rückstandes versuchte Silvano Poropat in einer Auszeit, sein Team wachzurütteln. Devin Uskoski verhinderte daraufhin mit einem Block Punkte von Steffen Hamann, Chad Timberlake zitterte jedoch an der Freiwurflinie und brachte nur einen Bonuswurf unter. Zu Beginn des Schlussviertels lag der MBC mit 45:69 zurück. So deutlich im Hintertreffen standen die Chancen in den letzten zehn Minuten nicht sehr hoch. Dennoch kam Hördur Vilhjalmsson per Dreier in Fahrt, die Hausherren wussten aber immer eine Antwort. Zwar lief es für den MBC aus der Distanz nicht schlecht, auch Malte Schwarz war kurz darauf vom Perimeter erfolgreich, aber auch die Süddeutschen trafen von außen wie im Schlaf. Djordje Pantelic ließ sich nicht lumpen und ließ es per Dunk krachen, aber angesichts der 28 Zähler, welche die Wölfe hinten lagen, gab es kaum noch Hoffnung. Zu allem Überfluss kassierte Hördur Vilhjalmsson auch noch ein Technisches Foul. Bei noch knapp drei Minuten auf der Uhr wurde Johannes Lange eingewechselt, etwa eine Minute später auch Doppellizenzler Philipp Lieser. Der gebürtige Weißenfelser Big Man holte aus der Distanz noch Punkte, gemeinsam mit Chad Timberlakes Korbleger am Ende bedeutete das aber nur noch Ergebniskosmetik.
Auf der anschließenden Pressekonferenz mahnte Silvano Poropat an, dass sein Team die Intensität über 40 Minuten hoch halten müsse und nicht nur über 15 Minuten kämpferisch auftreten darf. Für die Wölfe heißt es jetzt schnell die Köpfe zu heben und den Fokus auf das Spiel gegen Trier am Mittwoch in der Stadthalle zu legen.
MBC: Beidler (4), Schwarz (14), Jeanty (6), Pantelic (6), Vilhjalmsson (3 Pkt., 4 !@#$%^&*.), Lange (3), Heyden (4), Wachalski (8), Timberlake (6), Uskoski (8), Lieser.
FC Bayern München Basketball: Rice (16), Hamann (9), Thomas (12), Nadjfeji (5), Roberts (8), Benzing (10), Greene (15), Jagla (9), Homan (8), Halperin, Zipser.