Wölfe gewinnen auch Derby gegen Oettinger Rockets

Es bleibt dabei: auch den Oettinger Rockets gelingt es nicht, den Wolfsbau einzunehmen. In einem packenden Derby gewinnt der Mitteldeutsche Basketball Club gegen die von Chris Ensminger trainierten Raketen aus Gotha mit 87:79 und bleibt weiterhin in dieser Saison daheim ungeschlagen. Power Forward Tyson Hinz zeigt wie auch schon gegen die Dresden Titans erneut aufsteigende Form.

Für Igor Jovovic, Trainer des Mitteldeutschen Basketball Clubs (MBC), gab es vor dem mit Spannung erwarteten Derby gegen die auf dem 8.Tabellenplatz stehenden Oettinger Rockets zunächst keine guten Nachrichten. Denn mit Djordje Pantelic musste der Trainer ausgerechnet auf seinen erfahrenen Centerspieler verzichten, der gerade für die Abwehrarbeit der Wölfe unverzichtbarer Bestandteil ist. Dessen Platz in der Startformation nahm Benedikt Turudic ein. Doch auch Gästetrainer Chris Ensminger hatte vor dem Spiel unter anderem den Ausfall von Aufbauspieler Dilhan Durant zu beklagen.

Somit starteten beide Teams mit ähnlich Voraussetzungen vor 2200 Zuschauern in der Weißenfelser Stadthalle in die Begegnung am 10. Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga ProA. Und die hatte es von Beginn an in sich. Die Gothaer Raketen machten es den Wölfen gleich und verzichteten auf langes Abtasten. Stattdessen gab es für die Zuschauer im Wolfsbau von der ersten Minute an rasanten Offensiv-Basketball zu sehen. Mit hoher Geschwindigkeit und viel Bewegung agierten beide Mannschaften und suchten sich die Lücken in der Verteidigung ihres Gegners. Dem MBC gelang es von den ersten Minuten an gegen die dreipunktstärkste Mannschaft der Liga von jenseits der 6,75-Meter-Linie viel Gefahr auszustrahlen. Vier ihrer sieben Dreierversuche konnten die Hausherren in den Anfangsminuten im Korb der Gäste versenken und sich so nach fünf Spielminuten bereits eine leichte 18:12-Führung herausspielen. Während sich der MBC treffsicher präsentierte, konnten auf der Gegenseite die Gäste über drei Minuten den Ball nicht mehr im Wölfe-Korb unterbringen und so zogen diese bis zum Ende des 1. Viertels mit 27:18 davon. Das tat der Spannung des Derbys aber keinen Abbruch. Denn zu Beginn des 2.Viertels drehte sich das Blatt und Gotha fand nun häufiger wieder den Weg zum Korb des MBC, verkürzte nach fünf Minuten auf 33:27. Was die Wölfe an diesem Abend aber auszeichnete, war ihre Abgeklärtheit. In den folgenden fünf Spielminuten drehten die beiden Power Forwards Sergio Kerusch und Tyson Hinz auf und sorgten bis zum Ende der ersten Halbzeit zusammen für 16 weitere Punkte, was den Wölfen eine beruhigende 47:35-Führung bescherte. Neben ihrer guten Wurfauswahl und lediglich 3 Ballverlusten in der ersten Hälfte hatten die Basketballer von Wölfe-Trainer Jovovic die Führung auch ihrer guten Leistung in der Defensive zu verdanken. Dort konnten sie fünfmal den Gästen den Ball entwenden und kamen so zu leichten Punkten.

Und obwohl MBC-Scharfschütze Andrew Warren mit einem erfolgreichen Dreier und direkt im Anschluss mit einem Halbdistanzwurf nach knapp 5 Minuten im 3.Viertel auf 54:37 erhöhte und damit für die zwischenzeitlich höchste Führung des Spiels sorgte, die die Wölfe sogar noch bis zum 70:48 ausbauen konnten, war das Drops noch lange nicht gelutscht. Denn die Rockets, die bis zum Ende des 3.Viertel nur 35 % ihrer Würfe trafen, zeigten im letzten Viertel ein anderes Gesicht und machten fünf ihrer sechs Versuche von der Dreierlinie zu Punkten. Und so kämpften und warfen sich die Gothaer Raketen bis eine Minute vor Spielende wieder auf 83:77 heran. Dass die Wölfe letztlich als verdienter Sieger das Parkett verließen, hatten sie der eigenen Abgeklärtheit zu verdanken. 37 Sekunden vor Spielende sorgte Head Coach Jovovic mit einer Auszeit für die nötige Ruhe im Spiel der Hausherren, die im letzten Viertel nach dessen 5.Foul auf Andrew Warren verzichten mussten. Zwei schnelle Fouls der Gothaer Gäste schickten dann Aufbauspieler Achmadschah Zazai an die Freiwurflinie, der alle vier Würfe souverän verwandelte und so für den 87:79-Endstand sorgte.

„Gratulation an unseren Gegner für ein spannendes und faires Spiel. Wir haben heute absolut verdient gewonnen. Wir haben mit viel Energie um jeden Ball gekämpft, viel Druck auf den Ball ausgeübt und sehr gut in der Defensive kommuniziert. Das Fundament für das Ergebnis haben wir in der 1. Halbzeit gelegt und es bis ins 3.Viertel kontrolliert“, zog Wölfe-Coach Jovovic nach der Begegnung sein Fazit. Vor allem das Fehlen seines Centerspielers Pantelic bereitete dem 33-jährigen vor der Partie Sorgen, „aber ich kann sagen, dass die Jungs unter dem Korb heute einen sehr guten Job getan haben und möchte mich auch noch mal bei den Fans für die erneut tolle Atmosphäre bedanken“, so der Trainer des MBC.

Die MBC-Statistik:
Hatten (12 Pts, 5 Assists, 3 Steals), Zazai (12 Pts, 4 Rebounds), Stankevicius, Kerusch (18 Pts, 6 Rebounds), Johnson (8 Pts), Fülle, Herrmann, Touray, Warren (10 Pts, 4 Assists), Bennett (10 Pts, 7 Rebounds), Hinz (17 Pts, 5 Rebounds), Turudic