Wegweisende Spiele in Chemnitz und gegen Marburg

Auf unsere Mannschaften warten am kommenden Wochenende wegweisende Spiele in der easyCredit BBL und in der TOYOTA DBBL. Am Samstag (20.30 Uhr) gastiert der SYNTAINICS MBC zum Ostduell bei den NINERS Chemnitz, am Sonntag (16 Uhr) möchte der GISA LIONS MBC im Heimspiel gegen Tabellennachbar BC Pharmaserv Marburg seinen ersten Saisonsieg einfahren.

Im Hexenkessel von Chemnitz wird Darden Tremmell mit seiner Routine gefordert sein. Foto: Hartmut Bösener

Tickets für das Heimspiel unserer Frauenmannschaft in der SWH.arena in Halle gibt es hier. Das Auswärtsspiel unserer Männermannschaft wird live bei MagentaSport übertragen, der SYNTAINICS MBC bietet zudem einen Liveticker bei Twitter an.

Chemnitz ist mit Niederlagen in München (74:88) und zu Hause gegen Würzburg (81:86) in die neue Bundesliga-Saison gestartet, im Pokal schieden die Sachsen durch ein 72:86 in Crailsheim aus. Am Mittwoch waren sie im FIBA Europe Cup bei Hapoel Galil Elion in Israel gefordert, wo sie sich 73:78 geschlagen geben mussten.

Igor Jovovic verfolgte die Partie des Gegners im Livestream. Vor dem Spiel am Samstagabend sagt der Wölfe-Headcoach: „Die Derbys in Chemnitz sind immer ein heißer Tanz. Darauf sind wir vorbereitet, auch in Würzburg haben wir in einer heißen Atmosphäre standgehalten. An die Schlussphase dieses Spiels müssen wir in Chemnitz anknüpfen, wenn wir mit einer zählbaren Ausbeute zurückfahren möchten. Zuletzt gegen Bayreuth und gegen Frankfurt haben wir am Spielende den Faden verloren und falsche Entscheidungen getroffen. Darüber haben wir im Laufe dieser Woche viel gesprochen, das darf uns nicht nochmal passieren.“ Personell kann der Wölfe-Headcoach – Stand heute – aus dem Vollen schöpfen.

Sein Comeback im Chemnitzer Trikot wird am Samstag Wesley Clark feiern. Der US-Spielmacher, der bereits zu Saisonbeginn 2020/21 neun Partien für die NINERS absolvierte, wurde als Ersatz für seinen Anfang des Monats zu Besiktas Istanbul gewechselten Landsmann Matt Mooney zurückgeholt. In Power Forward Shonn Miller (nach Ludwigsburg) hat ein weiterer US-Amerikaner die Sachsen im bisher kurzen Saisonverlauf verlassen.

Nach ihrer erfolgreichen Saison 2021/22 (Hauptrunden-Sechster, Pokal-Halbfinalist) mussten die Sachsen bereits in der Sommerpause einen personellen Aderlass verkraften. U.a. Ex-Wolf-Frantz Massenat (JL Bourg/Frankreich), Topscorer und Toprebounder Darion Atkins (Trento/Italien) und Olympiateilnehmer Jan Niklas Wimberg (München) konnten nicht gehalten werden.

Auffälligste Spieler im Team von Trainer Rodrigo Pastore waren in den bisher zwei Bundesliga-Partien drei Neuverpflichtungen. Der ungarische Forward Marko Filipovity, ein ausgezeichneter Dreipunkteschütze (3,5 pro Spiel), führt die interne Korbschützenliste mit 17,0 Punkten an. Der lange Jahre unterklassig spielende Big Man Kevin Yebo ließ im Spiel gegen Würzburg mit 28 Punkten aufhorchen. Und der junge Litauer Arnas Velicka (22 Jahre), noch bekannt aus seiner Zeit in Braunschweig im Frühjahr 2021 und zuletzt in Neapel tätig, führt mit 8,5 Assists pro Partie geschickt Regie.

GISA LIONS MBC empfängt Marburg

Der GISA LIONS MBC und sein Gast BC Pharmaserv Marburg sind mit zwei Niederlagen in die neue Saison gestartet. In der Tabelle der TOYOTA DBBL belegen sie die Plätze neun und acht, der Gewinner schafft den Anschluss ans Mittelfeld. Meret Kleine-Beek kehrt nach ihrer Beinverletzung ins Aufgebot zurück, das Saisondebüt der bislang wegen einer Muskelverletzung fehlenden Uju Ugoka entscheidet sich kurzfristig, Elea Gaba fällt wegen einer Sprunggelenksverletzung weiterhin aus.

Während sich der GISA LIONS MBC in den ersten zwei Saisonspielen gegen Hannover (63:81) und zuletzt in Nördlingen (61:77) geschlagen geben musste, verloren die Marburgerinnen zu Hause gegen Keltern (64:73) und gegen Saarlouis (61:67). Im DBBL-Pokal zogen sie durch einen souveränen 77:40-Sieg bei Bundesliga-Absteiger Wasserburg in die 3. Runde ein.

Beste Korbschützin in den ersten zwei Bundesligaspielen waren Nationalspielerin Marie Bertholdt (15,5 Punkte im Schnitt), die US-Amerikanerinnen Michaela Vanderklugt (14,5) und Tonisha Baker (12,0) sowie Theresa Simon (10,5), ebenfalls deutsche Nationalspielerin. Die ehemalige U20-Nationalspielerin Selma Yesilova fällt nach einem Kreuzbandriss aus.

An der Seitenlinie der Gäste steht der ehemalige Bundestrainer Patrick Unger (2018 bis 2020). Nach einem Ausflug zum benachbarten Männer-Bundesligisten nach Gießen, wo er als Assistenztrainer und als Headcoach des Farmteams in der ProB arbeitete, ist der 39-Jährige im Sommer nach Marburg zurückgekehrt, wo er bereits von 2013 bis 2022 tätig war.

„Wir müssen und ganz klar steigern und anders auftreten als zuletzt in Nördlingen“, sagt Managerin Katharina Fikiel. „Das hat Trainerin Katerina Hatzidaki der Mannschaft im Training auch ganz klar vermittelt. Das Spiel am Sonntag wird eine große Herausforderung. Marburg und insbesondere Trainer Patrick Unger sind bekannt für einen aggressiven Spielstil und Ganzfeldpresse.“

Marburg ist eine feste Größe im deutschen Oberhaus. Bereits seit 1992 spielen die Mittelhessinnen ohne Unterbrechung in der Bundesliga. Größter Erfolg war der Gewinn des Doubles aus Meisterschaft und Pokal 2003. In der vergangenen Saison wurden die Marburgerinnen Siebte und schieden im Playoff-Viertelfinale gegen den späteren Meister Freiburg aus. US-Guard Tonisha Baker trägt bereits seit 2014 das Trikot des BC.

Im Heimspiel gegen Marburg muss US-Spielmacherin Alexis Pana auch wieder Abschlussqualitäten zeigen. Foto: Volker Ballasch