Überzeugend auf ganzer Linie: Der Mitteldeutsche Basketball Club

Endlich ist bei den Wölfen der Knoten so richtig geplatzt. Über 40 Minuten spielten die Männer von Headcoach Ari Tammivaara hoch konzentriert und auf ihrem eigenen Niveau. Damit hat die Mannschaft die nächste Hürde auf dem Weg zu einem Spitzteam genommen. Denn bisher ließ man sich zumeist in der Schlussphase zufrieden zurückfallen und den Gegner wieder näher rankommen. Doch gegen die BG 89 Rotenburg/Scheeßel zogen die MBC-Cracks bis zum Ende durch und gewannen äußerst verdient mit 109:57.

„Hier regiert der MBC!“ – Dieser Fanruf ist ja mittlerweile zur Normalität im Wolfsbau geworden. Doch gestern galt er umso mehr, denn zu keiner Phase ließen die Wölfe ihren Gegner erstarken, über 40 Minuten spielten Burks und Co. auf höchstem Niveau, verteidigten intensiv und zeigten wahre Siegermentalität.
Ziel war es unter anderem den Gegner gar nicht erst ins Spiel kommen zu lassen. Und das ist den Weißenfelsern auch unbedingt gelungen: mit 18:2 zogen die Wölfe in den ersten fünf Minuten davon. Alle Punkte erzielten die brillant spielenden Gregory Burks und Tomas Grepl. Allein letzterer kam im ersten Spielabschnitt auf 12 Zähler. Nach zehn Minuten führte der Mitteldeutsche Basketball Club mit 25:14.
Diesen Vorsprung baute die „Macht von der Saale“ auch nach der Viertelpause entscheidend aus. So war es Latece Williams der für die 40:21-Führung quasi im Alleingang sorgte. Neun der 15 Punkte steuerte der US-Center bis zur 15. Spielminute bei. Aber besonders überragend zeigte sich der 204cm große Spieler im Reboundverhalten. Bis zur Pause kam der Center bereits auf 17 seiner insgesamt 22 Rebounds. Die BG ´89 schnappte sich insgesamt nur 28 Rebounds.
Auch Tomas Grepl sorgte mit drei Dreiern in der ersten Halbzeit abermals für Begeisterung der rund 1300 Zuschauer in der Stadthalle Weißenfels. Die Gäste von der BG ´89 bäumten sich nur kurzzeitig durch Dreierversuche auf, die den Rückstand verkürzen sollten. Doch selbst Treffer wie von Florian Birk in der 16. Minute zum 45:24 konnten die drohende Niederlage nicht verhindern. So kam bei keinem der Zuschauer zu einer Phase des Spiels die Befürchtung auf, dass die Wölfe ihren sechsten Heimsieg nicht holen würden. Zum Seitenwechsel hatte der Mitteldeutsche Basketball Club bereits so viele Punkte erzielt, wie der Gast im ganzen Spiel. Mit 57:29 war das Spiel nach 20 Spielminuten bereits entschieden.
Auch das dritte Viertel verlief wie die Abschnitte zuvor, mit 27:18 gingen die dritten zehn Minuten an den MBC. In dieser Phase war es vor allem Vladi Djatschenko, der endlich einmal sein Leistungsvermögen andeuten konnte. Zehn Punkte erzielte der MBC-Kapitän, sechs davon von der Dreierlinie. Er gestaltete das Spiel seines Teams sehr kontrolliert.
Im Schlussabschnitt setzte Ari Tammivaara verstärkt auf die zweite Reihe. Doch auch diese wusste zu überzeugen. Zu sehr hatten die starke Defense und das physische Spiel den Gegnern zugesetzt, dass sie den Wölfen im Schlussviertel noch Paroli hätten bieten können. So trugen sich in den letzten Minuten alle Spieler in die Punkteliste ein und bauten den Vorsprung noch auf über 50 Zähler aus. In der 35. Minute war es Gregory Burks der mit einem Wahnsinns-Dreier die Einhundert – mit Brett – perfekt machte. Unter riesigem Jubel wurde der quirlige Guard von den Fans gefeiert, unter denen auch sein „Dad“ Gregory Burks Senior weilte. Die letzten MBC-Zähler der Partie markierte Jens Lossack zum 109:57-Endstand.

MBC: Lossack (3), Burks (25, 11/11 Freiwürfe, 2/4 Dreier, 4 Rebounds, 6 Assists, 3 Steals), Vilkius (6, 5 Rebounds), Djatschenko (12, 2/8 Dreier), Seifert (7, 6 Rebounds), Williams (18, 22 Rebounds, 3 Blocks), Kairies (4), Preuß (5, 6 Rebounds), Grepl (24, 3/7 Dreier), Prötzig (5, 3 Assists).

BG ´89 Rotenburg/Scheeßel: Pejchar (8), Meisner (11), C. Cordes (5), Birk (7), Sackmann (11), Reiter (7), Windler, Bluhm (8), R. Cordes.