Überraschung blieb aus: 56:82-Niederlage bei ALBA BERLIN

Der Vizemeister und aktuelle Tabellenführer der Beko BBL erwies sich für die Wölfe als eine Nummer zu groß: Am Silvesternachmittag mussten sie sich bei ALBA BERLIN mit 56:82 (22:38) geschlagen geben. „Wir sind nicht mit dem primären Ziel hiergekommen, um das Spiel zu gewinnen, sondern um uns zu sammeln und uns anständig zu präsentieren – das ist uns meiner Meinung nach auch gelungen“, erklärte Trainer Silvano Poropat, in dessen Team Patrick Richard mit 15 und Marc Liyanage mit einem persönlichen Saison-Bestwert von zehn Punkten die besten Korbschützen waren.

„Wenn wir das umgesetzt haben, was wir uns vorgenommen hatten, sah es nicht so schlecht aus. Die Verteidigung war über weite Strecken gut. Was nicht funktioniert hat, war der Angriff. Wenn man im Angriff ohne Selbstvertrauen spielt, ist es gegen ALBA schwierig“, meinte Poropat nach dem Ostduell vor 9070 Zuschauern in der O2 World, darunter rund 70 mitgereisten MBC-Fans. Nur 36 Prozent betrug die Trefferquote der Weißenfelser aus dem Feld, die Berliner kamen auf deren 47. Ein weiteres Manko waren die 21 Ballverluste (Berlin 13). „Ein verdienter Sieg für ALBA von der ersten bis zur letzten Minute“, gab Poropat zu. Der Spielplan der Beko BBL gönnt seinem Team keine Pause: Bereits am Samstag (20.30 Uhr) steht in der Stadthalle das erste Heimspiel des neuen Jahres 2015 gegen ratiopharm ulm auf dem Programm.

Zum Spiel: ALBA musste auf seinen Topscorer Jamal McLean (Magen-Darm-Infekt) verzichten, an seiner Stelle rückte der mazedonische Aufbauspieler Vojdan Stojanovski in den Kader. Die Anfangsphase war auf beiden Seiten geprägt von aggressiver Verteidigung und vielen Fehlwürfen. Der MBC bot dabei dem großen Favoriten Paroli und lag in der sechsten Minute durch einen Dunking von Djordje Pantelic letztmals mit 9:7 vorn. Danach stellte ALBA mit einem 9:0-Lauf die Weichen zur 23:14-Führung nach dem ersten Viertel. Djordje Pantelic und Patrick Richard (jeweils sechs Punkte) erzielten bis dahin fast alle Punkte des MBC.

Im zweiten Abschnitt konnten sich die Gastgeber mit einem weiteren 7:0-Lauf schnell auf 33:17 absetzen, die 16 Punkte-Führung behaupteten sie bis zur Pause (38:22). Aus Sicht des MBC verhinderten vor allem die zahlreichen Ballverluste (12) und die schwache Wurfquote aus dem Feld (27 Prozent gegenüber 42 bei ALBA) ein besseres Resultat.

In der Pause beschworen die Wölfe noch einmal ausdrücklich ihren Kampfgeist und konnten durch Körbe von Patrick Richard, Christian Standhardinger und einen Dreier von Frantz Massenat schnell auf elf Zähler verkürzen (29:40). ALBA zerstörte den kurzen Hoffnungsschimmer aber mit einem 14:1-Lauf zur 54:30-Führung (26. Minute), ein Freiwurfpunkt von Djordje Pantelic war die einzige Ausbeute der Wölfe in dieser Phase. Die Vorentscheidung war gefallen, für die Wölfe ging es im weiteren Spielverlauf nur noch darum, sich achtbar zu verkaufen. Dies ist weitgehend gelungen. Nur einmal (67:50) lagen die Berliner um Topscorer Leon Radosevic (13) höher in Führung als am Spielende.

MBC: Richard (15 Pkt., 3 Dreier, 6 Rebounds), Liyanage (10 Pkt., 2 Dreier), Pantelic (7 Pkt., 9 Rebounds), Nicholas (7), Standhardinger (6), Schwarz (3), Massenat (3), Zinn (2), Clay (2), Kuhn (0), Vilhjalmsson (0), Serapinas (0).