An Silvester zu Gast in Berlin

Der Spielplan der Beko Basketball Bundesliga gönnt den Wölfen zum Jahreswechsel keine Pause. Nur vier Tage nach der 66:78-Heimniederlage gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg sind Silvano Poropat und seine Mannen am Silvesternachmittag (15 Uhr, live bei Sport1 und Telekom Basketball) zu Gast bei Tabellenführer ALBA BERLIN. Und nur drei weitere Tage später empfangen sie am Samstag in der heimischen Stadthalle das Team von ratiopharm ulm.

„Mit einer Bilanz von nunmehr sieben Siegen und sieben Niederlagen fangen wir quasi wieder bei Null an. Zum Saisonstart war unser Gegner Meister Bayern München, nun ist es Tabellenführer ALBA BERLIN“, sagt Silvano Poropat vor der Reise in die Hauptstadt. Für den MBC-Coach wird weniger das Endergebnis in der O2 World im Fokus stehen, sondern vielmehr die Leistung seines eigenen Teams: „Wir wollen uns auf unser Spiel, auf unsere Werte konzentrieren und kleine Schritte nach vorne machen: uns wieder mehr in der Verteidigung konzentrieren, uns im Rebounding steigern und im Angriff den Ball besser bewegen – dann werden wir sehen, was am Ende dabei herauskommt.“ Die Belastung der Englischen Woche mit drei Spielen innerhalb von acht Tagen spielt für Poropat keine Rolle: „Das ist kein Thema. Die Jungs sind fit und wir können rotieren.“

Die Berliner haben nach ihrem imposanten Saisonstart mit der Qualifikation für das Top 16 der Euroleague und 14 (!) Bundesliga-Siegen in Folge am Freitag mit der 69:98-Niederlage bei den Brose Baskets Bamberg einen Dämpfer kassiert und werden dadurch wohl noch konzentrierter und ehrgeiziger in das Heimspiel gegen die Wölfe gehen. Ob die Partie zu einem ungünstigen Zeitpunkt für sein Team kommt? „Wir können uns die Gegner und den Zeitpunkt nicht heraussuchen“, sagt Poropat. „Wir nehmen die Sache, wie sie kommt. Und nicht nur das: Wir freuen uns auf die Partie, auf die Halle und das Ambiente. Spiele in Berlin sind nicht nur sportlich eine große Herausforderung, sondern immer auch ein Erlebnis für alle, die mit Basketball zu tun haben.“

Der Saisonstart der „Albatrosse“ verlief in jeder Beziehung beeindruckend: Das Team der erfolgreichen Vorsaison (Vizemeister, Pokalsieger) wurde verjüngt und punktuell verstärkt. Die Routiniers David Logan, Levon Kendell, Jan Jagla und Sven Schultze haben den Verein verlassen. Dafür wurden der mit zwei Meistertiteln aus der US-Collegeliga zurückgekehrte Nationalspieler Niels Giffey, das US-Duo Jamel McLean und Alex Renfroe sowie der kroatische Centerhüne Marko Banic verpflichtet. Der ehemalige Bamberger Meisterspieler Renfroe kam kurz vor Saisonbeginn als Ersatz für den Belgier Jonathan Tabu (Handbruch).

Vor allem McLean erweist sich als Glücksgriff. Mit 15,3 Punkten und 7,1 Rebounds pro Spiel ist der vom Ligarivalen Telekom Baskets Bonn gekommene Power Forward teamintern unübertroffen. Ansonsten ist die Ausgeglichenheit die große Stärke der Hauptstädter. McLean ist der einzige „Albatros“ unter den besten 50 Korbschützen der Liga. Dafür sind die Berliner in den Teamstatistiken ganz vorne anzutreffen: Mit 51,4 Prozent aus dem Feld und 44,0 Prozent von der Dreierlinie sind sie die treffsicherste Mannschaft der Liga, in der Offensive (88,1 Punkte pro Spiel) und Defensive (72,7) belegen sie hinter Meister Bayern München bzw. den Brose Baskets Bamberg jeweils den zweiten Platz. Mit sieben Kontingentspielern leisten sich die Berliner auch einen Luxus für die Euroleague. In der Beko BBL muss stets einer davon pausieren, in den vergangenen beiden Bundesliga-Spielen war dies der mazedonische Shooting Guard Vojdan Stojanovski.

Die ewige Bundesliga-Bilanz spricht eine deutliche Sprache zu Gunsten der Berliner: In bislang 18 Duellen verließen sie 16-mal als Sieger das Feld. In der Hauptstadt konnte der MBC noch nie gewinnen.

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