Trotz Start-Ziel-Sieg gegen Bayreuth: Wölfe verpassen Klassenerhalt

Das Wunder der Wölfe ist ausgeblieben: Trotz sieben Siegen in den letzten zwölf Saisonspielen mit einem 89:77 (43:39)-Erfolg zum Abschluss am Sonntag gegen medi bayreuth hat der Mitteldeutsche BC den Klassenerhalt in der Beko Basketball Bundesliga verpasst und muss den Gang in die 2. Bundesliga Pro A antreten. Unglücklicher und knapper konnte der Ausgang kaum sein: Ausschlaggebend in der Abschlusstabelle war in einem Dreierfeld mit jeweils 18:50 Punkten und jeweils 2:2 Siegen im direkten Vergleich das schlechtere Korbverhältnis (-12) gegenüber den Eisbären Bremerhaven (+17) und der BG Göttingen (-5).

Auch die erhoffte Schützenhilfe der s.Oliver Baskets Würzburg am letzten Spieltag blieb aus: Mit einem Sieg im Parallelspiel bei der BG Göttingen hätten die Unterfranken den Wölfen den Klassenerhalt beschert. Sie mussten sich jedoch mit 78:85 geschlagen geben. MBC-Topscorer gegen medi bayreuth war vor 3000 Zuschauern in der erstmals in dieser Saison ausverkauften Stadthalle Weißenfels einmal mehr TaShawn Thomas mit 20 Punkten. Marcus Hatten verpasste mit 18 Punkten und neun Assists nur knapp ein Double Double. Louis Darby gelang eine persönliche Saisonbesteistung mit 17 Punkten. Chris Otule stand neun Tage nach seiner Knieverletzung erstmals wieder im Kader, kam jedoch nicht zum Einsatz.

„Es war ein sehr wichtiges Spiel für uns. Wir hatten uns gut vorbereitet, wir haben gut gekämpft“, sagte MBC-Coach Predrag Krunic nach der Partie. „Es war nicht einfach zu spielen, es war ein anderes Spiel. Gratulation an die Jungs für die kämpferische Leistung und danke an die Fans für die tolle Atmosphäre. Leider haben wir es nicht geschafft, in der Liga zu bleiben. Wir haben viele Spiele gewonnen, doch leider war es nicht genug.“

TaShawn Thomas per Korbleger und Dominique Johnson mit einem seltenen Vier-Punkt-Spiel (Dreier mit Zusatzfreiwurf) eröffneten das Spiel mit einer schnellen 6:0-Führung, TaShawn Thomas ließ einen Dunking zum 8:0, Frantz Massenat und Marcus Hatten Dreier zum 14:0 folgen. Bis zu den ersten Bayreuther Punkten, einen Dreier von Bastian Doreth, vergingen ziemlich genau fünf Minuten. Dies war der Auftakt für einen 8:0-Lauf der Gäste, der durch ein Drei-Punkt-Spiel von Louis Darby und einen Korbleger von Stephan Haukohl gestoppt wurde. Mit einer 24:15-Führung endete das erste Viertel. Göttingen führte zu diesem Zeitpunkt 22:19 gegen Würzburg.

Zu Beginn des zweiten Abschnittes sorgte insbesondere Stephan Haukohl für Schwung im Spiel. Die Wölfe bauten ihren Vorsprung auf 32:19 aus (14. Minute), Bayreuths Headcoach Michael Koch sah sich bereits zu seiner Auszeit gezwungen, um den Spielfluss der Gastgeber zu stoppen – mit Erfolg: Der Vorsprung des MBC schmolz bis zur Pause auf 43:39. Göttingen lag zu diesem Zeitpunkt mit 43:37 in Front.

Nach Seitenwechsel galt es noch zwei bange Momente zu überstehen: Als die Gäste in der 21. Minute durch ein Drei-Punkt-Spiel ihres überragenden Spielers Ken Horton (21 Punkte, 16 Rebounds) bis auf drei Zähler (42:45) herankamen. Dominique Johnson mit einem Dunking und TaShawn Thomas mit einem Korbleger sorgten jedoch schnell wieder für einen beruhigenden 52:44-Vorsprung. Und als Bastian Doreth in der 27. Minute mit einem Dreier auf 53:57 verkürzte. Aber wieder hatten die Wölfe, diesmal in Person von Marcus Hatten und TaShawn Thomas, die passende Antwort.

Mit 67:58 ging es in den Schlussabschnitt. In diesem bauten die Gastgeber ihre Führung bis auf 16 Zähler (80:64) aus, zu Spielende stand ein 89:77-Erfolg auf der Anzeigetafel. Zweifel am Sieg bestand zu keinem Zeitpunkt mehr. Nach Spielende richteten sich die Blicke der Zuschauer und Spieler Richtung Videowände, auf denen die Schlussphase des Spiels in Göttingen übertragen wurde. Die Hoffnung, dass die Würzburger das Spiel wenden könnten, blieb jedoch unerfüllt.

MBC: Thomas (20 Punkte, 8 Rebounds), Hatten (18 Punkte, 3 Dreier, 9 Assists), Darby (17), Johnson (11 Punkte, 4 Rebounds), Massenat (9 Punkte, 5 Assists), Southerland (8), Haukohl (6), Maier (0), Zinn, Touray, Otule.