Das Glück zeigt der U16 der Mitteldeutschen Basketball Academy (MBA) derzeit die kalte Schulter. Eine Woche nach dem 87:88 nach Verlängerung in Chemnitz hatte die Mannschaft von Trainer Darren Stackhouse auch den Tabellenzweiten TuS Lichterfelde am Rand einer Niederlage, musste sich in Halle aber letztlich denkbar unglücklich mit 61:62 (32:28) geschlagen geben und wartet damit weiter auf den ersten Erfolg in der Hauptrunde der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL).
Einen couragierten Auftritt legte auch die U18 in der Weiblichen Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (WNBL) hin. Zwar blieb das Team von Trainerin Sandra Rosanke gegen den Titelfavoriten Alba Berlin beim 58:78 (23:47) erwartungsgemäß chancenlos, präsentierte sich im Vergleich zum 37:97-Debakel im Hinspiel aber deutlich verbessert.
U16-JBBL: MBA – TuS Lichterfelde 61:62 (32:28)
Gegen die favorisierten Berliner bewies die MBA eindrucksvoll, dass sie endgültig auf dem Niveau der Hauptrunde angekommen ist. Die unglückliche Derbyniederlage hatte den Stackhouse-Schützlinge jedenfalls nichts anhaben können. Sie fanden sofort gut ins Spiel und sorgten mit ihrer aggressiven Verteidigung dafür, dass die Gäste offensiv nicht in ihren gewohnten Rhythmus fanden. So legte MBA-Topscorer Mika Siegert den Berliner Schlüsselspieler Noah Isichei an die Ketten und hielt ihn bis zur Pause bei nur zwei Punkten. Im ersten Viertel (13:13) ließen die Gastgeber noch zu viele Chancen liegen, doch mit steigender Trefferquote verdienten sie sich eine Vier-Punkte-Führung zur Halbzeit.
Das hohe Niveau hielt die MBA auch zu Beginn der zweiten Halbzeit aufrecht. Dann aber folgte der Schock: Siegert zog sich eine schwere Fingerverletzung zu und musste das Feld verlassen. Mit großem kämpferischen Einsatz gelang es den Gastgebern zunächst, sein Fehlen zu kompensieren. Am Ende des dritten Viertels stand eine 50:45-Führung zu Buche.
Im letzten Abschnitt verlor die MBA dann aber zunehmend ihre Linie im Angriff, dazu blieb die Chancenverwertung weiterhin ein Manko. So ging Lichterfelde mit einer 62:58-Führung in die finale Phase der Partie. Per Dreier verkürzten die Gastgeber auf 61:62 und hatten kurze Zeit später sogar die Chance zur Führung, vergaben allerdings einen Korbleger. Auch den folgenden Angriff der Berliner stoppte die MBA. Die verbleibenden fünf Sekunden genügten noch für einen Mitteldistanzwurf, doch auch dieser verfehlte sein Ziel. So war am Ende der Frust groß. Zum Topscorer der MBA avancierte Aufbauspieler Abdul Wasay Wafa mit 21 Punkten.
Das sagt der Trainer: „Ich habe eine sehr gute Defensivleistung meiner Mannschaft gesehen. Das war eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den Spielen davor. Auch die Verletzung von Mika hat uns zunächst nicht aus der Bahn geworfen. Leider haben wir aber insbesondere im letzten Viertel zu viele einfache Chancen vergeben. Diese Niederlage tut sehr weh.“
U18-WNBL: MBA – Alba Berlin 58:78 (23:47)
Nur zu Beginn nahm das Spiel gegen den Titelfavoriten den befürchteten Verlauf. Konfrontiert mit dem hohen Verteidigungsdruck der Berlinerinnen, leistete sich die MBA anfangs zu viele Ballverluste und geriet bis zum Ende des ersten Viertels mit 10:25 in Rückstand. Doch schon ab dem zweiten Viertel war eine Steigerung zu erkennen. Die Gastgeberinnen kamen nun kontrollierter ins Halbfeldspiel und zogen immer wieder mutig zum Korb. 26 Freiwürfe erarbeitete sich die MBA in dieser Partie, von denen sie starke 22 verwandelte. Auch beim Rebound hielt das Rosanke-Team gegen die athletischeren Berlinerinnen exzellent dagegen.
In der zweiten Halbzeit gelangen den Gastgeberinnen auch spielerisch einige Höhepunkte. Zwar blieb Alba über die gesamte Spielzeit stabil genug, um nicht mehr in Gefahr zu geraten, dennoch verließ die MBA diese Partie mit einem guten Gefühl. Sie hatte die zweite Hälfte knapp für sich entschieden und die Erkenntnis gewonnen, auch einem vermeintlich übermächtigen Gegner Paroli bieten zu können. Der einzige große Makel war die Quote von außen. Von zehn Dreierversuchen landete kein einziger im Korb. Alba traf dagegen zehn Dreier bei 29 Versuchen. Als MBA-Topscorerin zeichnete sich Lotte Pabst mit 14 Punkten aus.
Das sagt die Trainerin: „Vom schlechten ersten Viertel abgesehen, bin ich sehr zufrieden und stolz auf die Leistung meines Teams. Wir haben ab dem zweiten Viertel dem Druck besser stand gehalten und Alba nach der Pause auch einige Male sehr gut ausgespielt. Die Freiwurfquote war unglaublich gut. Wenn wir von der Dreierlinie besser getroffen hätten, hätten wir Alba durchaus gefährden können.“