CEYBL-Turnier in Halle begeistert

Am Wochenende fungierte die SWH.arena in Halle als Schauplatz eines großartigen Basketball-Festes. Die Mitteldeutsche Basketball Academy (MBA) schlüpfte in die Rolle des Gastgebers eines Turniers der Central European Youth Basketball League (CEYBL). Sechs Teams aus drei Ländern lieferten sich spannungsgeladene Duelle, und auch wenn es für die MBA-Rookies des Jahrgangs 2010 nur zu einem Sieg in vier Spielen reichte, fällt das Fazit rundum positiv aus.

18 Talente aus der Region liefen am Wochenende für die MBA-Rookies auf und hatten beim Heimturnier großen Spaß. Foto: Tristan Lindner

Die 14 Partien über jeweils 4×8 Minuten Spielzeit zeigten letztlich nur einen kleinen Schnipsel von einer Veranstaltung, die über drei Tage einer großen Kraftanstrengung und unbändiger Hingabe aller Beteiligten bedurfte. Ohne die Förderung von Lotto Sachsen-Anhalt wäre dieses Turnier nicht möglich gewesen, und auch nicht ohne die Unterstützung von Schiedsrichtern, Kampfrichtern und vielen fleißigen Helfern. „Man kann all diesen Menschen, die an der Organisation dieses Turniers beteiligt waren, nur ein ein riesengroßes Dankeschön aussprechen“, sagt MBA-Geschäftsführer Thomas Schaarschmidt. „Das Feedback der Gästemannschaften fiel sehr positiv aus. Das Turnier hat uns allen großen Spaß gemacht. Die Spiele sind nur ein Aspekt. Der andere ist die Möglichkeit, einmal als Basketball-Familie zusammenzufinden und sich auszutauschen. Ich bin mir sicher, dass solch ein Turnier regelmäßig stattfinden kann, auch in anderen Städten der Region.“

Man hätte sich die SWH.arena am Wochenende gut und gerne auch als Drehort eines ARD-Tatorts ausmalen können, derart viele Krimis waren geboten. Gleich fünf Partien endeten mit einer Differenz von maximal drei Punkten. Eine davon bestritten die MBA-Rookies – mit unglücklichem Ausgang. Gegen das polnische Team Basket 4kids Zielona Góra kämpften sich die Schützlinge von Trainer Elias Maahs nach einer verkorksten ersten Halbzeit (12:25) eindrucksvoll zurück, gingen zwischenzeitlich sogar in Führung, nur um am Ende knapp mit 41:44 zu verlieren. Dabei hatte die MBA sieben Sekunden vor Schluss noch die Möglichkeit, das Spiel an der Freiwurflinie in die Verlängerung zu schicken, doch nur einer der beiden Würfe des starken Topscorers Jakob Spalke (16 Punkte) landete in der Reuse. Auf der Gegenseite verwandelte Góra zwei Freiwürfe zum Endstand.

Jakob Spalke (am Ball) avancierte zum besten Scorer der MBA im Turnier. Hier ist er im Spiel gegen Jizni Supi zu sehen. Foto: Tristan Lindner

Für die Gastgeber war es die zweite Niederlage am Turnier-Samstag. Zuvor hatten sie sich dem späteren Turniersieger BK NH Ostrava mit 39:78 (26:45) geschlagen geben müssen. Hier avancierte Benjamin Roßner mit zwölf Punkten zum besten MBA-Werfer. Die Tschechen gewannen alle ihre fünf Spiele, und das mit einer durchschnittlichen Differenz von über 30 Punkten. Mehr Dominanz geht nicht.

Die MBA-Rookies, die aus acht verschiedenen Vereinen stammten, hatten im Vorfeld zwar die Gelegenheit, einige Trainingseinheiten zusammen zu absolvieren. Die Abläufe auf dem Feld konnten aber zwangsläufig noch nicht so gut sitzen wie bei einer gefestigten Mannschaft wie Ostrava, die bereits seit fünf Jahren in dieser Konstellation zusammenspielt. Deshalb weiß Maahs solch ein Spiel auch gut einzuordnen, zumal er die nicht ganz leichte Aufgabe besaß, die Minuten in seinem 18er-Kader gerecht zu verteilen. Phasenweise hielten die MBA-Rookies auch gegen die Top-Gegner gut mit, doch die Konstanz fehlte.

Ihre beste Turnierleistung zeigten die Maahs-Schützlinge gleich zum Auftakt gegen Jizni Supi. Sie starteten mit großem Enthusiasmus in das Heimturnier und legten bereits in der ersten Halbzeit den Grundstein zum klaren 63:36 (39:19)-Erfolg. Dabei überzeugten die Gastgeber um Topscorer Spalke (15 Punkte) mit mannschaftsdienlichem Spiel und beherztem Einsatz auf beiden Enden des Feldes.

Nach der unglücklichen Niederlage gegen Góra war bei der MBA die Luft dann allerdings etwas raus. Das abschließende Turnierspiel am Sonntag gegen das Team Thüringen ging deutlich mit 37:66 (17:35) verloren. Auch 16 Punkte von Fabian Hase konnten die Niederlage nicht verhindern. So blieb der MBA nach Rang vier beim ersten CEYBL-Turnier in Brandys nad Labem diesmal nur der letzte Platz im Endklassement. Schon in zweieinhalb Wochen haben die MBA-Rookies die Chance, es besser zu machen. Dann sind sie beim CEYBL-Turnier im tschechischen Teplice zu Gast.

Fabian Hase (am Ball) glänzte gegen das Team Thüringen mit 16 Punkten. Foto: Tristan Lindner

Das sagt der Trainer: „Es gibt ein lachendes und ein weinendes Auge. Wenn man alle Umstände betrachtet, können wir sportlich zufrieden sein. Es war ein super organisiertes Turnier, und die Jungs haben tolle Spielerfahrungen vor Heimkulisse sammeln können. Dabei hat man gesehen, dass wir auch gegen die Top-Teams phasenweise mithalten können. Meistens waren es Kleinigkeiten, die uns gefehlt haben, etwa die Erfahrung in Drucksituationen. Da sind die Spieler dann manchmal in den Panikmodus verfallen. Ärgerlich ist natürlich, dass wir das knappe Spiel gegen Góra nicht für uns entscheiden können. Das Turnier war ein guter Gradmesser dafür, wo wir stehen. Ich hoffe, dass wir bis zum Turnier in Teplice noch die ein oder andere Trainingseinheit auf die Beine stellen können, um an den Schwächen zu arbeiten.“

Für die MBA spielten: Darian Amtmann (USV Halle/4 Spiele/11 Punkte), David Johan Baumann (USC Leipzig/3/11), Tamino Beck (BSW Sixers/3/2), Lino Eulenberger (USC Leipzig/3/8), Emilio Fiedler Bauta (USC Leipzig/3/9), Till Gollmann (BBC Halle/4/10), James Grätz (BSW Sixers/2/0), Fabian Hase (USC Leipzig/4/34), Luca Hübener (MBC Weißenfels/4/3), Heinrich Kaus (Young Baskets Harz, TSG GutsMuths Quedlinburg/4/5), Hugo Koch (Young Baskets Harz/3/0), Johann Kräuter (USV Halle/2/3), Benjamin Roßner (BBC Halle/4/26), Franz Schulz (MBC Weißenfels/2/5), Michael Sens (Baskets Wolmirstedt/2/0), Valentin Siren (USC Leipzig/3/0), Jakob Spalke (USC Leipzig/4/48), Noah Winter (USV Halle/4/5).

Ergebnisse:

Jizni Supi – Team Thüringen 41:57 (19:27)
BK NH Ostrava – Basket 4kids Zielona Góra 70:36 (31:16)
MBA – Jizni Supi 63:36 (39:19)
Basket 4kids Zielona Góra – Niners Chemnitz 45:47 (28:24)
Team Thüringen – BK NH Ostrava 55:71 (23:38)
Niners Chemnitz – Jizni Supi 38:58 (17:23)
Team Thüringen – Basket 4kids Zielona Góra 48:49 (28:23)
MBA – BK NH Ostrava 39:78 (26:45)
Niners Chemnitz – Team Thüringen 50:51 (20:26)
Jizni Supi – BK NH Ostrava 30:64 (12:38)
MBA – Basket4kids Zielona Góra 41:44 (12:25)
BK NH Ostrava – Niners Chemnitz 67:43 (45:9)
Basket 4kids Zielona Góra – Jizni Supi 47:49 (23:19)
MBA – Team Thüringen 37:66 (17:35)