Starke Leistung bleibt unbelohnt

Die Vorzeichen waren alles andere als günstig, eine weitere Klatsche stand zu befürchten: Stattdessen bot die U19 der Mitteldeutschen Basketball Academy (MBA) in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL) gegen die Dresden Titans ihre mit Abstand beste Vorstellung in dieser Saison und brachte den klaren Favoriten an den Rand einer Niederlage. Am Ende mussten sich die Schützlinge von Trainer Yuri Dimitri in Halle nur knapp mit 82:87 (41:45) geschlagen geben.

Armin Durakovic (am Ball), hier im Spiel gegen Göttingen, zeigte wie die gesamte MBA gegen die Dresden Titans eine überzeugende Vorstellung und erzielte 17 Punkte. Foto: Hartmut Bösener

Auch bei der U18 der MBA zeigt die Formkurve in der Weiblichen Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (WNBL) nach oben. Das Team von Trainerin Sandra Rosanke besaß im Auswärtsspiel bei den OSC Junior Panthers aus Osnabrück bis in die Schlussphase hinein eine realistische Siegchance, verlor letztlich aber unglücklich mit 60:63 (35:33). Etwas hinter den Erwartungen blieb die U16 der MBA in der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) zurück. Sie verlor ihr Heimspiel gegen die Dresden Titans mit 65:76 (33:41).

U19-NBBL: MBA – Dresden Titans 82:87 (41:45)

Verschlafene Anfangsphasen waren bislang einer der größten Makel in dieser Saison. Gegen Dresden präsentierte sich die MBA, die auf Eren Yildiz und Jan Papenfuß verzichten musste, jedoch von Beginn an hellwach. Mit hoher Intensität in der Defensive und schnellem Umschaltspiel überrumpelten die Gastgeber den Tabellenführer und führten nach dem ersten Viertel sensationell mit 25:16. In der Folge fanden die Dresdner jedoch besser ins Spiel und vermochten ihre Vorteile unter den Körben besser auszunutzen. Bis zur Pause eroberten sie so die Führung zurück.

Im Gegensatz zu früheren Partien bewies die MBA jedoch Resilienz und fand im dritten Viertel zu ihrer aggressiven und fokussierten Spielweise zurück. Dabei kompensierten die Gastgeber auch, dass mit Jeremie Okitasumbu und Armin Durakovic zwei Leistungsträger mit Foulproblemen zu kämpfen hatten. Die MBA erschwerte den Dresdnern die Abschlüsse, fand offensiv verlässlich gute Lösungen und glich zum 62:62 aus. Bis tief ins letzte Viertel hinein entwickelte sich ein One-Possession-Game, in der Schlussphase agierten die erfahrenen Dresdner etwas cleverer und feierten den vierten Erfolg in Serie, während die MBA weiter sieglos bleibt. Bei den Gastgebern überragten Felix Schwabe (26 Punkte), Durakovic (17) und Okitasumbu (16). Das nächste Spiel steht erst am 27. November in Göttingen an.

Das sagt der Trainer:

„Es war ein großartiges Spiel von uns. Wir hatten offensiv eine viel bessere Struktur als zuletzt, haben den Ball gut bewegt und unsere Chancen genutzt. Im zweiten Viertel haben wir uns von der Physis der Titans etwas überrumpeln lassen, aber ich bin stolz darauf, wie meine Mannschaft in der zweiten Halbzeit zurückgekommen ist. Es war wichtig, dass wir vor der dreiwöchigen Pause noch einmal Selbstbewusstsein tankten konnten.“

U18-WNBL: OSC Junior Panthers – MBA 63:60 (33:35)

Sie werden von allen Auswärtsmannschaften gefürchtet: Die sogenannten bus legs. Lange Busfahrten ermüden körperlich und psychisch. Oft braucht es deshalb eine Weile, um in ein Spiel hineinzufinden. So erging es auch der MBA, die im ersten Viertel rasch mit zehn Punkten in Rückstand geriet. Das Rosanke-Team ließ sich vom Stotterstart jedoch nicht unterkriegen und kämpfte sich ins Spiel zurück. Als im zweiten Viertel auch die Offensive flüssiger lief, erspielten sich die Gäste eine knappe Halbzeitführung.

Doch wie schon so oft in dieser Saison schaffte es die MBA nicht, ihr Niveau durchgehend zu halten. Ein schwaches drittes Viertel führte dazu, dass Osnabrück die Führung zurückeroberte und vor dem letzten Abschnitt mit 53:45 vorne lag. Dabei machten sich die Gäste mit unnötigen Fehlern das Leben oft selbst schwer. In der Defensive hart erkämpfte Bälle schmissen sie Sekunden später schon wieder weg. Im letzten Viertel stemmte sich die MBA mit Vehemenz gegen die drohende Niederlage und zog in der Defensive die Daumenschrauben an. Mehrfach bot sich die Chance zum Ausgleich, doch die MBA konnte die Gelegenheiten nicht nutzen. Auch der letzte Angriff verpuffte. Bester Werferinnen der MBA waren Chinaza Ezeani (14 Punkte), Lotte Pabst und Maria Neumann (jeweils 13). Am 27. November geht es mit einem Heimspiel gegen den SC Rist Wedel weiter.

Das sagt die Trainerin:

„Ich ärgere mich, weil ein Sieg machbar gewesen wäre. Wir waren auf Augenhöhe mit Osnabrück, haben uns mit dem schwachen Start in die zweite Halbzeit aber viel kaputt gemacht. Da fehlte es schlichtweg an Konzentration und Aufmerksamkeit. Spielerisch haben wir uns weiterentwickelt, und ich sehe noch viel Potenzial in der Mannschaft.“

U16-JBBL: MBA – Dresden Titans 65:76 (33:41)

Zwei Wochen nach dem überzeugenden 99:85-Sieg in Chemnitz begann die MBA auch gegen die Titans selbstbewusst und erspielte sich eine 22:13-Führung nach zehn Minuten. Dabei fanden die Gastgeber, die auf Matteo Kossira verzichten mussten, eine gute Balance zwischen Außen- und Innenspiel. Mit Beginn des zweiten Viertels war es mit der Herrlichkeit aber schlagartig vorbei. Die Schützlinge von Trainer Darren Stackhouse verzettelten sich in Einzelaktionen, erlaubten sich viel zu viele Ballverluste und brachten so die Titans, die erst tags zuvor die Niners Chemnitz nach Verlängerung mit 85:79 niedergerungen hatten, zurück in die Partie. Die Fehler im Spielaufbau hatten außerdem zur Folge, dass Carlos Domke unter den Körben nicht wie gewünscht zur Geltung kam. Brachte die MBA doch einmal den Ball zu ihm, sah sich Domke von zwei, manchmal sogar drei Gegenspielern umringt. Dennoch avancierte er mit 17 Punkten, neun Rebounds und fünf Assists zum prägenden Akteur bei der MBA. Außerdem punktete Mohamed Ibrahim (11) zweistellig.

Im zweiten Durchgang entwickelte sich ein hart umkämpftes Spiel. Die Gastgeber schafften es dabei aber nicht mehr, sich auf Schlagdistanz heranzuarbeiten. Während die Titans einen Platz unter den besten drei Teams der Vorrunde bereits sicher haben, sollte sich die MBA in den abschließenden drei Spielen in Gotha (13.11.), gegen Braunschweig (18.11.) und gegen Göttingen (20.11.) nun keinen Patzer mehr erlauben, soll es mit Rang drei und dem Vorrücken in der Hauptrunde klappen.

Das sagt der Trainer:

„Wir haben gut begonnen, doch als die Dresdner im zweiten Viertel mit einem Lauf das Momentum gedreht haben, sind meine Spieler nervös geworden. Wir haben uns gegen die Pressverteidigung viele Ballverluste geleistet. Dresden hat dann auch mit großem Selbstbewusstsein gespielt. Nach der Pause hat man gemerkt, dass es für beide Teams um sehr viel geht. Es war ein Kampf, leider konnten wir das Spiel nicht mehr drehen.“

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