4200 Zuschauer pilgerten am Samstagabend in die Bayreuther Oberfrankenhalle, um das Gipfeltreffen der Pro A mitzuerleben. Mehr als 450 in Orange gekleidete Wölfe-Anhänger traten der „blauen Wand“ entgegen und verbreiteten eine ausgelassene Stimmung. Von Anfang an schenkten sich beide Teams nichts und die sehr intensive Begegnung war hart umkämpft. Zwar gab es offensiv wenige Glanzstücke zu sehen, doch kam es zu einer wahren Defensiv-Parade. Den ersten Punkt der Partie machte Wayne Bernard per Freiwurf nach einem persönlichen Foul von Jaivon Harris. Center-Hüne Martin Ides versenkte einen Halbdistanzwurf in der Reuse und brachte die Wölfe mit 3:0 in Führung. Die BBC-Fans mussten ganze drei Minuten warten, bis Sebastian Greene den ersten Ball per Dunk im Korb unterbrachte. Mit einem Bonuswurf glich Harris kurz darauf zum 3:3 aus. Die Gäste hatten durch drei Freiwürfe und einen Dunk von Johnnie Gilbert einen kleinen Lauf, den die Oberfranken aber schnell wieder aufholten. Whit Holcomb-Faye verwandelte in der siebten Spielminute einen Korbleger und brachte die Universitätsstädter das erste Mal in Führung (10:9). Die Hausherren zogen auf 16:9 davon, bis Sascha Leutloff einen Korbleger machte, den Oppland mit einem Halbdistanzwurf beantwortete. Beim Stand von 11:18 ging es in den zweiten Spielabschnitt. Es zeugt von einer exzellenten Wölfe-Defense, dass die Bayreuther in diesem Viertel nur sechs Punkte erzielen konnten. Malik Moore eröffnete nach gut drei Minuten mit zwei Bonuswürfen, gefolgt von je zwei Punkten von Ides und Cardenas. Wayne Bernard schloss mittels Distanztreffer zum 20:23 auf (17.) und legte einen Korbleger zum 24:24-Pausenstand nach.
Zurück aus der Kabine ging die Partie auf Augenhöhe weiter und die Führungen wechselten im Minutentakt. In der 24. Spielminute versenkte Wayne Bernard einen Dreier und Ides steuerte ein And One zum 34:30 bei. Wieder kam der BBC zurück, diesmal in Gestalt des starken Jaivon Harris, der fünf Punkte in Folge machte. Bei einer vier-Punkte-Führung (42:38) der Hausherren ging es in den entscheidenden Schlussabschnitt. Teamkapitän Will Chavis wurde nach einem Foul von Dan Oppland an die Freiwurflinie geschickt und auch Gilbert und Cardenas verbuchten je zwei Zähler per Korbleger zum 44:44-Ausgleich. Das Spiel intensivierte sich und eine sehr Foul-lastige Phase setzte ein. In der 36. Spielminute kassierte Malik Moore sein fünftes Foul und musste das Spielfeld verlassen. Das Harmsen-Team fand aufgrund der häufigen Unterbrechungen nicht mehr richtig ins Spiel und es schlichen sich Unkonzentriertheiten ein. Die Oberfranken hingegen setzten nun zur Höchstform an. Ein Dreier von Holcomb-Faye und ein anschließender Halbdistanztreffer zum 59:48 bedeuteten zwei Minuten vor Schluss den Anfang vom Ende. Die Wölfe schienen machtlos, aus dem Konzept gebracht und agierten nur noch durch Einzelaktionen. Das Revanchevorhaben gegen die Wagnerstädter war nicht geglückt. Der Mitteldeutsche BC unterlag mit 51:64 ein zweites Mal gegen den BBC.
Trainer Björn Harmsen resümiert nach der Partie: „Wir haben das Spiel selbst vergeben. Beide Mannschaften haben gut verteidigt, Bayreuth hat aber am Ende die wichtigen Würfe getroffen. Wir haben zu egoistisch gespielt und mussten dafür bezahlen.“
Dennoch schmerzt diese Niederlage noch nicht zu sehr, schließlich bleiben die Wölfe Tabellenführer der Pro A. Die beiden Verfolger Bayreuth und Hagen treffen zudem noch aufeinander und der MBC hat die Entscheidung um die Meisterschaft in sieben verbleibenden Spielen in der eigenen Hand. Den nächsten Schritt zum BBL-Aufstieg kann das Harmsen-Team am kommenden Samstag in eigener Halle gegen den TV Langen machen.
MBC: Chavis (4), Gilbert (11), Moore (2), Leutloff (4), Ides (12), Grübler (2), Bernard (11), Cardenas (5).
BBC Bayreuth: Sheffield (14), Harris (12), Greene (4), Tetzner (1), Raffington (9), Holcomb-Faye (12), Oppland (12).