„Für unsere Verhältnisse war es ein unglaubliches Spiel“, sagte Trainer Silvano Poropat hinterher. Zur Halbzeit lag sein Team mit 37:20 in Führung, im vierten Viertel mit 62:66 im Rückstand. „Der Glaube, dass wir das Spiel gewinnen können, war entscheidend“, so Poropat. Beste Korbschützen waren Frantz Massenat und Patrick Richard mit jeweils 16 Punkten.
Noch eine gute Nachricht: In der Halbzeitpause übergab Mario Grimm, Sponsoringverantwortlicher von MBC-Premiumpartner MITGAS, eine Absichtserklärung zur Fortführung des bereits seit dem Jahr 2000 bestehenden Engagements für eine weitere Saison. „Wir sind froh darüber, derart verlässliche Partner zu haben“, freute sich MBC-Geschäftsführer Jörg Hexel.
Zum Spiel: Silvano Poropat schenkte der gleichen Startformation wie beim letzten, erfolgreichen Heimspiel gegen Artland das Vertrauen: Frantz Massenat, Hördur Vilhjalmsson, Marc Liyanage, Christian Standhardinger und Djordje Pantelic. Und die Mannschaft knüpfte mit einem 14:2-Start nahtlos an die Vorstellung gegen die Dragons an. Sechs Punkte gingen auf das Konto von Marc Liyanage, fünf auf das von Hördur Vilhjalmsson. Die Zuschauer huldigten die Leistung mit stehenden Ovationen. Nach Dreiern von Frantz Massenat und Malte Schwarz wuchs die Führung bis auf 14 Punkte (22:6) an, 22:8 stand es nach dem ersten Viertel.
Im zweiten Abschnitt ging es genauso weiter: Malte Schwarz, Patrick Richard und Frantz Massenat erhöhten den Vorsprung mit Dreiern auf sage und schreibe 21 Punkte (31:10). Von den ersten neun Versuchen von jenseits der 6,75 Meter-Linie trafen die Wölfe sechs. Bis zur Pause kam der Pokalsieger etwas besser ins Spiel und konnte bis 20:37 verkürzen. Für den frühzeitig verletzungsbedingt ausgeschiedenen US-Amerikaner Casper Ware übernahmen bei den Baskets der spätere Topscorer Julius Jenkins (17 Punkte) und Maurice Stuckey den Spielaufbau. Neben der Anzahl an getroffenen Dreiern (6:1) sprach vor allem das deutlich bessere Zusammenspiel (12:1 Assists) für den MBC.
Die zweite Halbzeit begann mit einem 11:2-Lauf der Gäste, plötzlich führten die Wölfe nur noch mit acht Punkten (39:31). Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit spektakulären Szenen auf beiden Seiten. Mit zwei frühen Auszeiten versuchte Silvano Poropat den Spielfluss der Gäste zu stoppen, doch Oldenburg konnte bis auf drei Punkte – 44:47 durch einen Korbleger von Adam Chubb – verkürzen. Mit einer 53:48-Führung der Wölfe ging es in den Schlussabschnitt.
Dort setzten die Gäste ihre Aufholjagd fort. Julius Jenkins brachte sie mit zwei Freiwürfen zunächst auf einen Punkt (58:59) heran, Philipp Neumann mit einem Drei-Punkt-Spiel zum 61:59 sogar erstmals überhaupt in Führung. Bis auf 66:62 konnte sich Oldenburg absetzen. Aber die Wölfe schlugen zurück: Frantz Massenat holte 31 Sekunden vor Schluss mit seinem vierten Dreier zum 70:68 die Führung zurück, Patrick Richard baute sie fünf Sekunden später mit zwei Freiwürfen zum 72:68 aus. Die Oldenburger suchten ihr Heil in taktischen Fouls, doch die Wölfe behielten an der Freiwurflinie die Nerven, allen voran Patrick Richard glänzte mit einer fehlerfreien Quote (10 Versuche, zehn Treffer).
„Wir waren uns vor dem Spiel bewusst, was es für ein Spiel werden könnte. Ich glaube, das hat uns heute gerettet“, analysierte Silvano Poropat hinterher. „Die Jungs haben verstanden, dass wir gut drauf sind, aber wussten auch, dass Oldenburg gut drauf ist. Obwohl wir so hoch geführt haben, war uns klar, dass Oldenburg sich nicht einfach aufgibt. Oldenburg kam dann zurück und hat ein hervorragendes drittes Viertel gespielt. Unsere Jungs haben verstanden, wenn man noch einmal fokussiert spielt und alles investiert, dass wir eine Chance haben. Dafür sind wir dann auch belohnt worden. Es kamen einige gute individuelle Aktionen.“
MBC: Massenat (16 Punkte, 4 Dreier, 6 Assists), Richard (16), Vilhjalmsson (10), Pantelic (9 Punkte, 7 Rebounds, 4 Assists), Liyanage (9), Schwarz (8), Standhardinger (4 Punkte, 6 Rebounds), Kuhn (4 Punkte, 4 Rebounds), Clay (2), Wyrick (0), Zinn, Daubner.