Sieg und Niederlage beim 2. Combined Event

Das 2. Combined Event dieser Saison von SYNTAINICS MBC und GISA LIONS MBC am Sonntag in der Stadthalle Weißenfels war eine gelungene Veranstaltung. Der 87:91 (56:48)-Niederlage des SYNTAINICS MBC gegen ratiopharm ulm ließ unsere Frauenmannschaft GISA LIONS MBC einen 82:74 (41:35)-Sieg gegen den Deutschen Meister Eisvögel USC Freiburg folgen. 2900 Zuschauer beim Männerspiel und 1015 beim Frauenspiel sorgten für ein stimmungsvolles Ambiente bei der knapp über fünfstündigen Veranstaltung.

Kostja Mushidi stellte mit 23 Punkten eine persönliche Saisonbestleistung auf.
Foto: Hartmut Bösener

Die Wölfe haben den vierten Heimsieg hintereinander knapp verpasst. Mit einer Bilanz von nunmehr 6:10 Siegen bleiben sie in der Tabelle der easyCredit Basketball Bundesliga auf Platz 14. Die Hinrunde schließen sie am Samstag mit dem Auswärtsspiel bei Aufsteiger Rostock (Neunter mit 7:9 Siegen) ab. Kostja Mushidi gelang mit 23 Punkten ein persönlicher Saisonbestwert, Neuzugang Scottie Reynolds stand bei seinem Debüt knapp 15 Minuten auf dem Parkett und kam auf neun Zähler (drei Dreier) und fünf Assists.

Wie schon im Oktober im Pokal gegen Bayreuth (69:75) und in der Liga gegen Frankfurt (77:79) gaben die Wölfe einen sicher geglaubten Heimsieg aus der Hand. Sie lagen 34 Minuten und 34 Sekunden in Führung, zweimal sogar mit 15 Punkten: beim 70:55 in der 26. und beim 72:57 in der 28. Minute. Ende des dritten und Anfang des vierten Viertels kassierten sie jedoch einen 0:10-Lauf zum 72:67 – die Partie war wieder offen.

Endgültig kippte sie eineinhalb Minuten vor Schluss beim Stand von 87:82 nach einem umstrittenen Foulpfiff gegen Tremmell Darden, einem Offensivrebound des überragenden Ulmers Bruno Caboclo (24 Punkte, 11 Rebounds) und einem Ballverlust von Kostja Mushidi. Die Gäste erzielten innerhalb von 26 Sekunden sechs Punkte und gingen mit 88:87 in Führung. Die Wölfe waren danach wie paralysiert, es folgten zwei Fehlwürfe von Charles Callison, einer von Kostja Mushidi und zwei verworfene Freiwürfe von Tremmell Darden. Die Ulmer Brandon Paul und Thomas Klepeisz machten den Erfolg an der Freiwurflinie perfekt.

„Was für eine bittere Niederlage“, sagte Trainer Igor Jovovic hinterher. „Wir haben fast das gesamte Spiel das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten, wir haben das Tempo kontrolliert, wir haben Scottie Reynolds gut integriert. In den letzten zwei Minuten haben wir dann aber den Faden verloren. Wir haben hinten nicht mehr richtig ausgeboxt, vorne den Ball nicht mehr kontrolliert und Ulm durch unsere Fehler viel zu viele einfache Punkte gestattet.“ Statistisch auffällig: Die Gäste bekamen 19 Freiwürfe zugesprochen (16 Treffer), die Wölfe indes nicht einmal ein Drittel (sechs, vier davon verwandelt).

SYNTAINICS MBC: Mushidi (23 Punkte, 4 Dreier, 3 Assists), Breunig (15 Punkte, 4 Rebounds), Ballock (13 Punkte, 3 Dreier, 4 Rebounds), Callison (10 Punkte, 3 Assists, 3 Steals), Reynolds (9 Punkte, 3 Dreier, 5 Assists), Bryant (6 Punkte, 4 Assists, 2 Blocks), Jelks (5 Punkte, 8 Rebounds, 3 Steals, 2 Blocks), Darden (4 Punkte), Caisin (2 Punkte), Kerusch, Kovacevic, Hounnou.

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GISA LIONS MBC mit drittem Saisonsieg

Nachdem sich bei den Zuschauern die Enttäuschung über die unnötige Niederlage gelegt hatte, sorgte die Frauenmannschaft GISA LIONS MBC an gleicher Stelle mit einer ihrer besten Saisonleistungen und dem dritten Saisonsieg für einen versöhnlichen Abschluss der Veranstaltung. Sie schlug den Deutschen Meister Eisvögel USC Freiburg verdient mit 82:74 (41:35). Erstmals in dieser Saison gelangen mehr als 80 Punkte, Joyce Cousseins-Smith mit 27 und Uju Ugoka mit 26 Punkten stellten persönliche Saisonbestleistungen auf. Der nigerianischen Centerspielerin gelang zudem mit 13 Rebounds bereits das vierte Double Double in dieser Saison.

Die Chancen auf die Playoff-Teilnahme bleiben mit einer Bilanz von nun 3:10 Siegen allenfalls theoretischer Natur. Bei nur noch fünf ausstehenden Spielen beträgt der Rückstand auf die achtplatzierten Freiburgerinnen zwei Siege, zudem ist der direkte Vergleich nach der deutlichen 69:92-Hinspielniederlage verloren. Nächsten Samstag geht es mit dem Auswärtsspiel bei Schlusslicht Marburg weiter.

„Wir sind es nicht gewohnt, vor so vielen Zuschauern zu spielen. Die Energie von den Rängen hat uns beflügelt, wir haben sie auf das Feld übertragen“, sagte Trainerin Katerina Hatzidaki nach der Partie. „Wir haben qualitativ guten Basketball geboten und endlich gezeigt, zu was wir fähig sind. Für mich war es unsere beste Saisonleistung. Trotz vier ausgefoulter Spielerinnen haben wir den Sieg ins Ziel gebracht.“

Auch durch einen frühen Rückstand (9:14 nach fünf Minuten) ließen sich die Löwinnen nicht aus der Ruhe bringen und zogen, angetrieben von Joyce Cousseins-Smith, ihr Spiel durch. Nach dem ersten Viertel lagen sie knapp 21:19 in Führung, zur Halbzeit 39:33. Nach drei Abschnitten waren die Gäste um Topscorerin Hannah Little (19 Punkte) auf einen Zähler herangekommen, mit 51:50 ging es ins Schlussviertel.

Dort bauten die Hallenserinnen ihren Vorsprung zunächst auf 72:60 (37. Minute) aus. Doch nachdem nacheinander Barbora Kasparkova (35.), Laura Schinkel (38.), Joyce Cousseins-Smith und Sarah Mortensen (40.) mit fünf Fouls das Feld verlassen mussten, wurde es noch einmal unerwartet spannend. 23 Sekunden vor dem Ende war Freiburg durch Mirna Paunovic auf drei Zähler herangekommen (77:74). Auf der Gegenseite behielt Imani Watkins die Nerven. Mit drei sicher verwandelten Freiwürfen machte die US-Amerikanerin den Sieg perfekt. Uju Ugoka sorgte ebenfalls von der Freiwurflinie für den Endstand.

GISA LIONS MBC: Cousseins-Smith (27 Punkte, 3 Assists), Ugoka (26 Punkte, 13 Punkte), Watkins (11 Punkte, 2 Steals), Mortensen (10 Punkte, 7 Rebounds, 5 Assists), Schinkel (3 Punkte), Kasparkova (3 Punkte), Gaba (2 Punkte, 3 Rebounds), Kleine-Beek (0 Punkte, 2 Steals), Gill (0 Punkte, 2 Assists), Stach (0 Punkte).

Ausgelassen feiern die Spielerinnen und Co-Trainerin Klaudia Grudzien den dritten Saisonsieg. Foto: Hartmut Bösener