Schlüsselspiel im Abstiegskampf

Neun Niederlagen in Folge haben die U19 der Mitteldeutschen Basketball Academy (MBA) nicht entmutigt. Wild entschlossen wirft sich das Team von Trainer Yuri Dimitri in den Abstiegskampf, der nun in die heiße Phase geht. Mit einem Sieg im letzten Hauptrundenspiel der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL) am Sonntag um 15 Uhr bei der SG Junior Löwen Braunschweig könnte die MBA ihre Ausgangsposition für die Abstiegsrunde massiv verbessern.

Die U19 der MBA will in Braunschweig ihre Niederlagenserie beenden und Selbstvertrauen für die Abstiegsrunde tanken. Foto: Hartmut Bösener

Eine Außenseiterchance auf den ersten Saisonsieg verspricht sich auch die U18 der MBA, die in der Weiblichen Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (WNBL) am Sonntag um 12 Uhr (Dreifelderhalle der Sportschulen Halle) den kriselnden deutschen Meister Alba Berlin empfängt. Die zuletzt so erfolgreiche U16 ist in der Relegation der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) am Sonntag um 11 Uhr bei den Sartorius Youngster Göttingen gefordert.

U19-NBBL: SG Junior Löwen Braunschweig – MBA (Sonntag, 15 Uhr)

Um von einem Do-or-die-Spiel zu sprechen, ist es vielleicht noch etwas zu früh. Doch Fakt ist, dass die Partie in Braunschweig für den weiteren Saisonverlauf von großer Bedeutung sein könnte. Schon jetzt steht fest, dass die Braunschweiger die MBA in die Abstiegsrunde begleiten werden. Weil Hauptrundensiege gegen die direkten Rivalen in den zweiten Saisonabschnitt mitgenommen werden, könnte die MBA ihre Ausgangslage mit einem Erfolg also beträchtlich aufhübschen. Bei einer Niederlage hingegen sähe es vor dem Start der Abstiegsrunde, die von drei Teams aus der Hauptrundengruppe Nord ergänzt wird, ziemlich finster aus.

Dass die Mannschaft von Trainer Yuri Dimitri intakt und bereit für Abstiegskampf ist, bewies sie bereits am vergangenen Wochenende eindrucksvoll. Trotz Personalsorgen verlangte die MBA dem Tabellenführer Dresden Titans bis in die Schlussphase hinein alles ab, ehe die 85:96-Auswärtsniederlage feststand. In Braunschweig will die MBA an diesen couragierten Auftritt anknüpfen und das Hinspiel vergessen machen. Am zweiten Spieltag hatten die Dimitri-Schützlinge deutlich mit 61:85 verloren und dabei kein Mittel gegen den überragenden Jamaal Phatty gefunden. Braunschweigs Top-Spieler sezierte die MBA-Defensive nach Belieben und schloss die Partie mit 35 Punkten und zehn Rebounds ab. Ihn diesmal besser zu kontrollieren, dürfte die größte Herausforderung für die MBA werden. Um die Offensive musste man sich zuletzt weniger Sorgen machen, hier zeigte sich die positive Entwicklung des jungen Teams besonders deutlich. Personell kann Dimitri immer noch nicht aus dem Vollen schöpfen, doch der Zuversicht tut das keinen Abbruch.

Das sagt der Trainer: „Unser Ziel ist es, zwei Punkte in die Abstiegsrunde mitzunehmen und damit auch Selbstbewusstsein und Momentum. Dafür müssen wir in Braunschweig gewinnen. Die Braunschweiger haben mit Jamaal Phatty einen der besten Spieler der NBBL in ihren Reihen. Unser Ziel muss es sein, seine leichten Drives zum Korb zu unterbinden.“

U18-WNBL: MBA – Alba Berlin (Sonntag, 12 Uhr, Halle)

Vor der Saison hätte Sandra Rosanke einen Sieg gegen Alba Berlin noch als völlig utopische Vorstellung abgetan. Doch nach einem Umbruch im Sommer tut sich der deutsche Meister bislang auffallend schwer und steht mit einer Bilanz von zwei Siegen und vier Niederlagen nur auf Platz fünf. Für die sieglose MBA ändert das zwar nichts an der Außenseiterrolle, doch komplett chancenlos sieht die Trainerin ihr Team nicht. Im Hinspiel (49:85) hatte die MBA das erste Viertel mit 24:17 für sich entschieden, ehe der Einbruch folgte.

Diesmal hofft Rosanke auf einen stabileren Auftritt über 40 Minuten. Dafür muss es der MBA gelingen, sich auf die unkonventionelle Spielweise Albas einzustellen, die taktisch viele Freiheiten vorsieht. Am erfolgreichsten sind die Berlinerinnen, wenn sie mit ihrer Pressverteidigung Ballgewinne generieren und dann schnell umschalten können. Dementsprechend arbeitete die MBA im Training intensiv daran, Lösungen gegen den Verteidigungsdruck zu finden. Trotz sieben Niederlagen in Folge ist der Glaube daran, dass sich die Entwicklungsfortschritte irgendwann auch im Ergebnis widerspiegeln werden, unverändert groß.

Das sagt die Trainerin: „Wenn wir konsequent unseren Gameplan verfolgen, sehe ich eine kleine Chance für uns. Alba spielt anders als die übrigen Teams in unserer Gruppe, darauf müssen wir uns einstellen. Mit Rosalie Esser haben sie eine herausragende Spielerin, die man nicht ins Spiel kommen lassen darf. Ich freue mich darüber, dass wir zum ersten Mal in dieser Saison mit komplettem Kader antreten können.“

U16-JBBL, Relegation: Sartorius Youngsters Göttingen – MBA (Sonntag, 11 Uhr)

Nach sieben Siegen in Serie steuert die U16 als Tabellenführer der Relegationsgruppe 2 klar auf Playoff-Kurs. Doch die vergangenen Duelle haben auch gezeigt, dass es keine leichten Spiele gibt. Gegen die SG Bernau-Berlin-Nord benötigte die MBA eine furiose Energieleistung, um einen Sieben-Punkte-Rückstand Mitte des letzten Viertels noch umzubiegen und als 68:66-Sieger das Feld zu verlassen.

Auch in Göttingen werden die Schützlinge von Trainer Darren Stackhouse ans Limit gehen müssen, um bestehen zu können. Aufgrund einiger Spielausfälle vor Weihnachten rangieren die Sartorius Youngsters aktuell nur auf Platz sechs, allerdings haben sie das Erreichen der Playoffs noch lange nicht abgeschrieben. Angeführt werden die Göttinger von Gaston Nguyen Mnah, einem der besten Aufbauspieler der gesamten JBBL. Bereits im Hinspiel schenkte er der MBA 29 Punkte ein, konnte die knappe 75:79-Niederlage seiner Mannschaft aber nicht verhindern.

Dieses knappe Resultat dürfte der MBA als Warnung dienen, schließlich sind die Göttinger in Heimspielen in der Regel noch stärker einzuschätzen. Stackhouse bangt zudem um den Einsatz von Aufbauspieler Matteo Kossira, der gegen Bernau umgeknickt war.

Das sagt der Trainer: „Wir stehen vor einem schweren Spiel. Die Göttinger können mit fast allen Teams mithalten. Im Hinspiel haben sie uns fast besiegen können, von daher erwarte ich, dass sie selbstbewusst auftreten werden. Wir müssen aber auf uns schauen und wollen erneut unsere Qualität aufs Feld bringen. Wichtig wird sein, dass wir es wieder schaffen, das Duell unter den Körben zu gewinnen, hier haben wir Vorteile.“