Pokalpremiere in Ludwigsburg / Edwards-Heimdebüt gegen Marburg

Durch einen 103:79-Sieg in Gießen qualifizierte sich der SYNTAINICS MBC vor vier Wochen für das Achtelfinale um den BBL-Pokal. Dort kommt es diesen Sonntag (16.30 Uhr) zu einer Premiere: Erstmals überhaupt stehen sich die Basketballmannschaften aus Weißenfels und Ludwigsburg im Pokalwettbewerb gegenüber. Dyn überträgt die Partie live aus der schwäbischen Barockstadt.

Auf dem Papier nehmen die Wölfe gegen die MHP RIESEN, in den vergangenen elf Saisons zehnmal in den Playoffs vertreten, die Außenseiterrolle ein. An die zwei jüngsten Vergleiche in der Saison 2023/24 haben sie aber nur positive Erinnerungen: Im Dezember 2023 beendeten sie mit einem 81:78-Sieg eine Negativserie von acht sieglosen Spielen in Ludwigsburg. Im Mai 2024 entschieden sie das Rückspiel noch knapper mit 91:90 für sich. Die Wölfe schlossen die Saison auf Platz 13 ab, die Ludwigsburger auf Platz acht.

Headcoach Janis Gailitis erwartet von seinen Schützlingen, dass sie die starken Defensivphasen beim zurückliegenden 79:69-Sieg in der easyCredit BBL in Frankfurt am Sonntag über längere Zeit aufs Parkett bringen. 21 gegnerische Ballverluste erzwangen sie in diesem Spiel. In Ludwigsburg wird ihm die Bestbesetzung zur Verfügung stehen. Martin Breunig kehrt an seine frühere Wirkungsstätte (Saison 2016/17) zurück, Gianni Otto spielte einst im Ludwigsburger Nachwuchsprogramm. In Yorman Polas Bartolo (39 Jahre) und Wölfe-Assistenzkapitän John Bryant (37) werden sich die zwei ältesten Profis der easyCredit BBL gegenüberstehen.

Die MHP RIESEN waren in der ersten Pokalrunde als Playoff-Teilnehmer der Vorsaison spielfrei. In die Bundesligasaison sind die mit zwei Heimsiegen und zwei Auswärtsniederlagen gestartet. Mit dem 78:70 am 1. Spieltag gegen Meister und Pokalsieger FC Bayern München sorgten sie für den größten Paukenschlag in dieser noch jungen Saison. Vergangenen Samstag verloren sie das Schwabenderby in Ulm knapp mit 62:63. Der von Eurocup-Champion Paris Basketball zurückgekehrte US-Forward Justin Simon vergab kurz vor Schluss zwei Würfe zum Sieg. In ihrem ersten internationalen Spiel im FIBA Europe Cup setzten sich die MHP RIESEN unter der Woche mit 86:62 gegen das schottische Team Caledonia Gladiators durch. Center Jonas Wohlfarth-Bottermann und US-Guard Kellan Grady fehlten dabei verletzungsbedingt.

In Simon, in der Saison 2021/22 schon einmal in Ludwigsburg, und in dem aus Hamburg zurückgekehrten Ex-Nationalspieler Wohlfarth-Bottermann (27 Länderspiele, 2019 bis 2021 schon einmal in Ludwigsburg) sind die zwei namhaftesten Neuverpflichtungen der MHP RIESEN bereits genannt, die auf den Importstellen wieder einmal alle Spieler ausgetauscht haben. Große Erwartungen setzt man zudem in den aus Braunschweig gekommenen Forward Brandon Tischler. Zwei Rückkehrer findet man auch an der Seitenlinie: John Patrick hat nach zwei Jahren in Japan wieder seinen langjährigen Club (1/2013 bis 2022) übernommen, assistiert wird er wie schon in der Saison 2021/22 von dem aus Jena stammenden Lars Masell.

Edwards-Heimdebüt gegen Marburg

Im dritten Saisonspiel in der Toyota DBBL peilt unsere Frauenmannschaft den ersten Sieg an. Zu Gast in der SWH.arena ist am Sonntag (16 Uhr) der ebenfalls noch erfolgslose BC Pharmaserv Marburg. Die neuverpflichtete australische Centerspielerin Jessie Edwards, die vor einer Woche in Hannover mit acht Punkten und sieben Rebounds ein ordentliches Debüt gegeben hatte, wird sich dabei erstmals den heimischen Fans präsentieren. Auch die junge Polin Nicola Lubecka von Kooperationspartner ChemCats Chemnitz ist voraussichtlich wieder dabei. Mannschaftskapitänin Romy Bär ist nach einem Monat Pause wegen eines Infektes wieder ins Training eingestiegen. Ob sie am Sonntag mitwirken kann, entscheidet sich kurzfristig. River Baldwin (Gehirnerschütterung) und Chinaza Ezeani (Knieprobleme) fallen weiterhin aus. Tickets für die Partie gibt es hier.

Die Gäste aus Marburg sind ebenso wie unsere Mannschaft mit zwei Niederlagen gegen zwei Topteams der Liga in die neue Saison gestartet. Am 1. Spieltag verloren sie knapp mit 58:61 bei Pokalsieger Hannover, am 2. Spieltag zogen sie zu Hause gegen Meister Berlin mit 65:76 den Kürzeren. Dazwischen lag eine nicht einkalkulierte Pleite in der 2. Pokalrunde mit 72:73 beim Zweiligisten Bad Homburg. In der Saisonvorbereitung trafen die Lions und Marburg schon einmal aufeinander. Ende August setzten sich die Hallenserinnen dank 20 Punkten von Taylah Simmons und 19 von River Baldwin knapp mit 81:80 durch.

Herausragende Marburgerin war damals die amerikanische Flügelspielerin Hailey Leidel mit 26 Punkten, 18 davon durch Dreier. In den ersten zwei Bundesligaspielen kam die 26-Jährige aus Michigan auf solide 10,5 Punkte und 5,0 Rebounds im Schnitt. Übertroffen wird sie bei der Korbausbeute von der austroamerikanischen Centerspielerin Alexia Allesch (12,5) und von der australischen Guard Caitlyn Jones (11,0), die mit 4,5 Assists auch die beste Vorlagengeberin der Gäste ist. Beste Rebounderin (6,0 pro Spiel) ist bisher die Schweizer Nationalspielerin Mia Heide.

Marburg war in jüngster Vergangenheit der Angstgegner der Lions, die letzten drei Bundesligavergleiche gegen die Mittelhessinnen gingen allesamt verloren. Nichtsdestotrotz schlossen die Mittelhessinnen die vergangene Saison 2023/24 auf dem vorletzten Platz der Toyota DBBL ab und blieben nur aufgrund einer Wildcard erstklassig. Die Topscorerinnen von damals, Michaela VanderKlugt, Julia Chandler und Esther Fokke, haben den Verein verlassen. Weiterhin bauen kann Trainer Patrick Unger hingegen auf die gebürtige Hallenserin Lena Dziuba und die formstarke U20-Nationalspielerin Marianna Byvatov.

Centerspielerin Jessie Edwards wird am Sonntag erstmals in der SWH.arena auflaufen. Fotos: Andreas Bez, Dmitrij Zibart
Veröffentlicht in News, Newsarchiv
Vorheriger Beitrag
Stijn van Duijn: Der enthusiastische Entwickler
Nächster Beitrag
Wölfe ziehen ins Pokalviertelfinale ein / Erster Saisonsieg fürs Frauenteam