Mibrag-Schulprojekt an der „Peter-Petersen-Schule“ mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung

„Wow, sind die riesig“, flüsterten einzelne Schülerinnen und Schüler beim Anblick der Profispieler der „Wölfe“ aus Weißenfels. Diesen Begriff der Superlative sollten wir an diesem Tag noch öfters in Abwandlungen zu Gehör bekommen. „Großartig“ und „riesengroß“ waren Einschätzungen für die Veranstaltung und die Begeisterung, welche damit verbunden war.

Diesen interessanten und nicht alltäglichen Event erlebten die Schüler der „Peter-Petersen-Schule“ am 04.12.2012. In Kooperation mit der benachbarten Sekundarschule „Ferropolis“ fand ein integratives Schulprojekt der Mibrag unter Leitung von Mario Leuschner und drei Basketballprofispielern des Mitteldeutschen Basketballclubs aus Weißenfels statt. Steve Wachalski, Phillip Lieser und Djordje Pantelic gaben sich die Ehre den ausgewählten Schülern etwas von ihrem Basketball Knowhow zu erklären und diese wurden prompt zum Mitmachen animiert.
Nach einer Sportart typischen Erwärmung folgte die Aufteilung in drei Gruppen. Passen, Fangen, Dribbeln und Werfen standen für die Eleven in vielen Variationen an. Dass die englischsprachigen Anweisungen während der Erwärmungsphase des Spielers Pantelic nicht von jedem Schüler sprachlich verstanden wurden, machte sich kaum bemerkbar. Geduldig zeigte er Haltungen bei Dehnübungen immer wieder. Voll konzentriert beobachteten ihn die Kinder dabei, mühten sich um korrekte Nachahmung. Nur kurzzeitig war die Anspannung der Schülerinnen und Schüler beider Schulen zu spüren, manchmal sogar an den Gesichtern und Körperhaltung abzulesen, meist unmittelbar vor dem Zielen auf den Korb. Die verstohlenen Blicke zu Mitschülern, sich hier vielleicht blamieren zu können, wichen sehr schnell unter den ermutigenden Hinweisen der Profis. Selbstsicherheit wuchs spürbar von Wurf zu Wurf und damit auch eine umjubelte Trefferquote. Kleine Tricks, die zugeflüstert wurden, konnten erfolgreich umgesetzt werden. Selbst bei den Kleinsten der „Peter-Petersen-Schule“ gelang der erfolgreiche Wurf auf den Basketballkorb, indem sie von den Spielern kurzzeitig auf den Arm genommen wurden.
Die Freude darüber schlug fast Purzelbäume, im Vorbeilauf wurde die begeisterte Zuschauerreihe „abgeklatscht“, um sich für weitere Erfolge in die Schlange vorm Korb einzureihen. Nach dem abschließenden Spiel wurden noch zahlreiche Autogrammwünsche erfüllt.
Die Lehrer und Pädagogen der Förderschule bedanken sich im Namen ihrer Schüler rechtherzlich für dieses tolle Programm und hoffen auf Fortsetzung!
Aus pädagogischer Sicht galt diese Veranstaltung nicht nur dem Näherbringen der Sportart Basketball, sondern vor allem das gemeinsame Schaffen, das gemeinsame Erreichen von Zielen und die gemeinsame Zusammenarbeit von Schülern mit und ohne Behinderung standen im Vordergrund. Barrieren brechen, Vorurteile abbauen und Gemeinsamkeiten schaffen – alles das kann durch Sport erreicht werden. Gelebte Integration im Sport (nationale und internationale Spieler trainieren zusammen) sollte und ist Vorbild für Integration im gesellschaftlichen Prozess. Ein kleiner Schritt konnte während des Schnuppertrainings getan werden.
Es war eine weite Anreise für die Weißenfelser Profis!
Vielleicht haben die Männer um Mario Leuschner ein wenig dieser Begeisterung der Kinder und Jugendlichen mitnehmen können, als Triebfeder für eigene Erfolge. Mit Sicherheit haben sie gespürt, wie verbindend und menschlich aufwertend die gesamte Atmosphäre in der Halle zu erleben war. Vielleicht war dies schon Dank genug.
Für die Profis ist es mit Sicherheit gewohnt, auch optisch durch ihre Größe zu fokussieren. Wir glauben, den Teilnehmern der „Peter-Petersen-Schule“ war es wichtig, einmal nicht als Besonderheit betrachtet zu werden, sondern aus der erlebten Gemeinschaft heraus eine Leistung zu erbringen. Das war für alle ein großes Gefühl!
Danke!
Schülerstimmen
Roy Pisch (Werkstufe):
„Ich fand den Tag mit den Basketballspielern voll cool, weil ich nicht mit backen brauchte.“
Stefan Plato (Werkstufe):
„Ich fand den Tag mit den 3 Basketballern und dem Trainer vom MBC Weißenfels gut, weil wir diese Möglichkeit noch nie hatten und ich viel Spaß hatte.“
Desiree Raupach (Werkstufe):
„Mir hat es gefallen, weil ich etwas gelernt habe. Ich habe mit den Anderen Basketball gespielt und dabei neue Menschen kennen gelernt. Es hat viel Spaß gemacht.“