Spannung bis in die Schlusssekunden bot die Partie des Mitteldeutschen Basketball Clubs am Mittwochabend in Ulm. Als kleine Überraschung stiegen vor dem Spiel Marcus Hatten, Mike Cuffee und Josh Parker aus dem Bus, dafür fehlte Big Man Martins Meiers. Um den Spielaufbau zu stärken, wurden diesmal alle drei ausländischen Guards eingesetzt. Nach der Rückkehr von Oliver Clay nach langer Verletzungspause übernahm er diesmal die Rolle des zweiten Centers. Ein Plan, der sehr gut aufging, wie sich zeigen sollte. Unter den Augen von Ex-Coach Uwe Sauer schlugen sich die Wölfe mehr als achtsam.
Wie schon im Hinspiel legten die Süddeutschen einen guten Start ins Spiel hin. Edgar Sosa netzte den ersten Ball von jenseits der 6,75-Meter-Linie ein, gefolgt von einem Korbleger von Daniel Theis. Angelo Caloiaro verbuchte die ersten MBC-Punkte, ebenfalls aus der Distanz. Zunächst behielten die Hausherren die Oberhand, bevor Josh Parker per Dreier aufschloss. Italo-Amerikaner Caloiaro holte schließlich zur Viertelmitte die erste Führung für die Sachsen-Anhalter. Ein weiterer Distanztreffer von Parker untermauerte, dass die Wölfe den Verlauf des Hinspiels nicht wiederholen wollten. Nach einem Schlagabtausch und einigen Ballverlusten der Gastgeber traf Marcus Hatten aus der Halbdistanz zur 15:14-Pausenführung. Im zweiten Abschnitt nahm das Spiel Fahrt auf, Angriff für Angriff wurde gepunktet und es lief richtig gut für den MBC. Doch die Ulmer ließen sich vor ausverkauftem Haus nicht lang bitten und rissen das Ruder wieder herum. In Folge eines Unsportlichen Fouls von Philipp Schwethelm an Mike Cuffee netzte Letzterer beide Bonuswürfe zum erneuten Ausgleich ein. Mike Cuffee zeigte sehr viel Präsenz in dieser Phase, doch Edgar Sosa schaffte mit zwei Dreiern in Folge für klarere Verhältnisse. Ein Technisches Foul gegen Ulms Coach Thorsten Leibenath verschaffte dem MBC nach zwei souveränen Freiwürfen von Mike Cuffee eine bessere Ausgangslage für die zweite Halbzeit. Mit 33:36 ging es in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel legten die Wölfe los wie die Feuerwehr und spurtete mit einem 7:0-Lauf davon. Allerdings hatte nun der MBC mit Ballverlusten zu kämpfen, welche zur Führung der Hausherren führten. Immer blieben die Mitteldeutschen in Schlagdistanz, Angelo Caloiaro und Mike Cuffee verzeichneten wichtige Anschlussdreier. Mit 48:53 wurden die letzten zehn Minuten eingeläutet. Hier begeisterte Kapitän Sascha Leutloff mit einem Dreier mit Brett und brachte sein Team wieder heran, und auch wenn die Ulmer in Person von Per Günther mit zwei Treffern von außen davonzogen, die Saalestädter ließen sich nicht abschütteln. Djordje Pantelic traf für drei und per Korbleger, kämpferisch schlossen die Wölfe wieder auf. Auch die letzten beiden Minuten blieben atemberaubend spannend. Ratiopharm ulm war einen guten Schritt voraus, aber die Gäste hielten konstant mit. Angelo Caloiaro war hier mit acht Punkten enorm wichtig und hellwach, ein Dreier von Marcus Hatten in der Schlusssekunde zum 75:77 ließ die Hoffnung auf die Überraschung nach oben schießen. Allerdings wurde diese von Edgar Sosa zerstört, der einen Moment später per Korbleger die letzten Punkte machte.
„Es ist schwer, nach so einem Spiel etwas Sinnvolles zu sagen. Ich gratuliere Ulm zu einem sehr guten Spiel. Sie haben am Ende die richtigen Mittel gegen unsere Presse gefunden. Ich bin aber auch stolz auf mein Team, das eine für unsere Verhältnisse grandiose Leistung gezeigt hat. Mehr kann man nicht erwarten. Wenn man so ein Spiel verliert, ist erst einmal ein bisschen Enttäuschung da, aber wir können viele gute Sachen aus Ulm mitnehmen“, fasst Silvano Poropat am Ende zusammen.
MBC: Hatten (11 Pkt., 5 Reb., 9 Ass.), Kovacevic (2), Pantelic (9 Pkt., 4 Bs.), Cuffee (18 Pkt., 10 Reb.), Leutloff (3), Parker (10), Clay (4), Caloiaro (18), Schwarz, Simon, Hain.
ratiopharm ulm: Günther (8), Theis (8 Pkt., 13 Reb.), Sosa (19), Long (15), Clyburn (10), Howard (9), Plaisted (4), Nankivil (6), Jönke, Maier, Hess, Schwethelm.