Am Kampfeswillen der Wölfe lag es am Samstagabend in Tübingen nicht. Bis zum Schluss zeigten die Mitteldeutschen Herz, konnten aber gegen die Erfahrung und Abgezocktheit der Tigers nicht ankommen. 15 Turnover und neun Bonuswürfe im Vergleich zu 15 Tübinger Treffern von der Linie bei gleicher Freiwurfquote machten da einen Unterschied.
Alex Harris eröffnete die Partie nach zwei Minuten, Josh Parker hatte die passende Antwort parat. Die Hausherren legten zwar vor, aber per Dreier erzielte Parker eine Minute später den 5:5-Ausgleich und dicht blieben die Wölfe den Tigers auf den Fersen. Nach sechs gespielten Minuten stellte Wirbelwind Parker für den MBC sogar die erste Führung her, danach kamen beide Teams nicht zum Abschluss. Die Schützlinge von Igor Perovic drehten die Partie erneut, aber zwei Distanztreffer von Malte Schwarz brachten den Sachsen-Anhaltern ein Polster zur Pause ein, mit 20:14 ging es weiter. Fouls und Ballverluste brachten den MBC aus dem Konzept und gaben Tübingen die Gelegenheit, aufzuschließen. Erst nach drei Minuten verbuchte Kova Kovacevic den ersten Korb für sein Team. Der wendige Kroate und sein italienischer Teamkollege Angelo Caloiaro jagten Distanztreffer durch die Reuse, aber gegen den heiß laufenden Aleksandar Nadjfeji fanden sie kein Mittel. In der 17. Minute sorgte Alex Harris von jenseits der 6,75 Meter-Linie für den 28:28-Ausgleich, Es folgte ein Kopf-an-Kopf-Rennen, an dessen Ende sich Tübingen durch Nadjfeji vorn sah. Mit 35:37 aus MBC-Sicht ging es in die Halbzeit.
Nach dem Seitenwechsel glich Mike Cuffee das Spiel schnell aus, aber die Gastgeber hatten immer die passende Antwort parat und so gerieten die Wölfe wieder ins Hintertreffen. Nach einem 5:0-Lauf der Tigers zur Viertelmitte fingen die Saalestädter Feuer, Martins Meiers und Angelo Caloiaro verbuchten wichtige Punkte, der MBC legte selbst einen 9:0-Lauf hin und setzte sich nach vorn. Mit 54:50 ging es hoffnungsvoll in den Schlussabschnitt. Doch die Süddeutschen ließen sich nicht den Schneid abkaufen und das Trio Harris-Nash-Young spielte nun die Erfahrungskarte aus. Ob mit Freiwürfen, aus der Distanz oder per Korbleger, die drei waren nicht zu stoppen. Der MBC reagierte, für die Führung reichte es aber nicht mehr. Zitternde Hände an der Freiwurflinie waren dem nicht förderlich, Josh Parker verbuchte die finalen Punkte mittels Bonuswürfen, Aley Harris stellte den Endstand zum 69:77 aus Sicht der Wölfe her.
Silvano Poropat nach dem Spiel: „Ich denke zwei Fakten haben heute das Spiel gegen uns entschieden. Zum einen hatten wir Aleksandar Nadjfeji nicht im Griff und zum anderen hat uns in der zweiten Halbzeit die individuelle Klasse in dieser Partie gefehlt. Es war ein hart umkämpftes Spiel bis zum Schluss, leider konnten wir in der entscheidenden Phase nicht gegenhalten. Ich kann meinem Team keinen Vorwurf machen. Ich liebe diese Mannschaft, wie sie kämpft und die taktischen Vorgaben umsetzt. Am Ende haben Kleinigkeiten das Spiel entscheiden, doch Tübingen ist der verdiente Sieger.“
MBC: Schwarz (6), Simon (3), Kovacevic (14), Cuffee (8), Parker (19), Caloiaro (12 Pkt., 6 Reb.), Meiers (7 Pkt., 6 Reb.), Pantelic (4 Bs.), Leutloff, Hain.
WALTER Tigers Tübingen: Mittmann (3), Nash (18), Nadjfeji (15), Harris (18), Lischka (6), Radosavljevic (1), Young (16), Wallace, Oehle, Simmons.