Die Corona-Pandemie hält die Gesellschaft weiter im Würgegriff. Davon betroffen sind auch die Nachwuchsbasketballer in Deutschland, die nun schon seit Monaten nicht mehr in der Halle trainieren und spielen dürfen. Doch statt zu resignieren und in dieser Situation zu verharren, ist der Mitteldeutsche Basketball Club e.V. aktiv geworden.
Wenn Hallen geschlossen sind, müssen eben andere Wege erschlossen werden, um die Sehnsucht nach dem Spiel mit dem orangen Leder zu stillen. Wer einmal mit dem Basketball begonnen hat, für den wird dieser Sport rasch vom Hobby zu einem bedeutenden Lebensinhalt. Bereits seit Februar lädt der MBC seine Nachwuchskorbjäger deshalb wöchentlich zum Online-Training an. Mario Leuschner, Nachwuchsleiter beim MBC Weißenfels e.V. und U14-Trainer, möchte zusammen mit Sebastian Deutsch sowie Jannik Luster und Moritz Langenohl, die derzeit ihr Freiwilliges Soziales Jahr beim MBC absolvieren, die Leidenschaft für Basketball am Lodern halten.
Aus dem City Fitness in Weißenfels leiten sie die Trainingseinheiten, während die Nachwuchsspieler ihre Zimmer kurzerhand in einen Court umgestalten. Würfe, Rebounds und Blocks kann solch ein Training am Bildschirm natürlich nicht ersetzen, aber ins Schwitzen kommen die Jungs bei den Übungen allemal. Kraft, Koordination, Technik – die Wege, um ein besserer Basketballer zu werden, sind verzweigt. Neben aktiven Übungen kommt auch die Theorie nicht zu kurz, denn Basketball ist auch ein Spiel, das verstanden werden will. Dass das Online-Training ankommt, beweist die stetig wachsende Teilnehmerzahl. Eine Einheit dauert eine Stunde, wobei die U10/U12 und die U14/16 zu separaten Zeiten trainieren. „Mit dem Training wollen wir natürlich Anreize setzen, damit die Kids auch zu Hause Übungen machen können“, sagt Leuschner. Solange kein geregelter Trainingsbetrieb möglich ist, soll das Online-Angebot aufrechterhalten werden – auch in Ergänzung zum Outdoor-Training, das ebenfalls allmählich anläuft.
Um Abnutzungseffekten entgegenzuwirken, bemüht sich der MBC beim Online-Training um Abwechslung. Ein Highlight war nun ein Q&A mit Sergio Kerusch, Kapitän der SYNTAINICS-Bundesligamannschaft. Nach ihrer Trainingseinheit durften die Jungs den charismatischen Publikumsliebling mit Fragen löchern. Und das taten sie dann auch. Sie fragten nach seinen Tattoos, nach Haustieren, aber vor allem nach seinem Alltag als Basketballer. Immer wieder drang aus den Worten von Kerusch diese Botschaft durch: Harte Arbeit zahlt sich aus. Die Gesprächsrunde bewies, dass man nicht zwingend in der Halle sein muss, um Inspiration zu finden. Weitere Aktionen sind fest eingeplant. Das verkürzt die Wartezeit, denn eines wollen alle: Irgendwann wieder auf dem Court stehen.