„Mein großer Respekt geht an den MBC, der in der ersten Halbzeit bewiesen hat, warum er diesen Respekt verdient. Ich bin ein großer Fan davon, was Silvano mit seinem Team macht und wie sie bisher aufgetreten sind“, so Ulms Trainer Thorsten Leibenath auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Doch die netten Worte des Gästetrainers schmälern den Schmerz der bitteren Niederlage der Wölfe nur geringfügig. „Die zweite Halbzeit war das schlechteste, was ich hier in Weißenfels von einer meiner Mannschaften je gesehen habe, diese Leistung kann man nicht akzeptieren“, sagt Silvano Poropat. Unter den Augen von Bundestrainer Frank Menz starteten die Wölfe sehr gut ins Spiel. Walter Simon, der aufgrund von Oliver Clays Verletzung in die Startaufstellung gerückt war, eröffnete die Partie per Tip-In. Trent Plaisted konterte mit einem Wurf über die Schulter, bis Hrvoje Kovacevic per Dreier die nächste Führung errang. Mit schnellem Spiel und viel Druck machten die Hausherren den Ulmern das Leben schwer. Zwar gelang Matt Howard ebenfalls aus der Distanz der Ausgleich, aber der MBC zog begünstigt durch einen Dreier von Djordje Pantelic davon. Gegen Ende des Viertels drehte dann vor allem Edgar Sosa auf, der unter anderem Malte Schwarz genau in den Passweg sprang und den so geklauten Ball im Schnellangriff nach vorn brachte und sicher per Korbleger einlochte. Beim Stand von 14:11 ging es nach den ersten zehn Minuten weiter. Daniel Theis drehte das Spiel mit zwei Körben in Folge, Angelo Caloiaro brachte sein Team wieder gleichauf. Immer wieder fand Edgar Sosa eine freie Stelle und netzte souverän den Ball ein, ein Dreier von Josh Parker brachte die Saalestädter wieder ran. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen zeichnete sich ab, dumme Ballverluste und frühe Fouls trieben Head Coach Silvano Poropat die Schweißperlen auf die Stirn. Bezeichnend war hierfür ein Ballverlust von Sascha Leutloff, der direkt in einem Dreier von Adam Hess endete. Sosa setzte noch einen Dunk drauf. Mit 32:39 ging es in die Kabine.
Die zweite Hälfte eröffnete Mike Cuffee aus der Distanz, dann gerieten die Wölfe innerhalb von drei Minuten zweistellig in Rückstand. Die Foulprobleme nahmen zu, Lichtblicke waren Distanztreffer von Malte Schwarz und wichtige Körbe von Angelo Caloiaro und Kapitän Sascha Leutloff. Aber dennoch waren die Ulmer immer schwerer zu stoppen, mit 49:66 aus MBC-Sicht wurde der Schlussabschnitt eingeläutet. Hier kassierte Mike Cuffee direkt sein viertes Foul, der erste Korb der Mitteldeutschen ließ aber noch vier Minuten auf sich warten. Bis zum Dreier von Malte Schwarz legten die Süddeutschen einen 11:0-Lauf hin. Beim MBC fielen einfache Körbe nicht, die jungen Deutschen von ratiopharm Ulm machten hingegen einen guten Job. Wie im Rausch spielten die Gäste, der MBC kam kaum zum Abschluss und verlor komplett die Konzentration. Das Polster wuchs, über dreißig Punkte lagen die Mitteldeutschen hinten, auch ein Dreier von Walter Simon oder der letzte Treffer von Hrvoje Kovacevic schmälerten das deutliche Endergebnis von 66:98 kaum.
MBC-Cheftrainer Silvano Poropat nach dem Spiel zusammenfassend: „Danke an Thorsten Leibenath für die guten Worte, momentan fällt es mir aber schwer, stolz zu sein, da wir die Leistung nicht abgerufen, wie wir wollten. Wir haben uns sehr gut vorbereitet, und die ersten fünf Minuten gut gespielt. Nach dem ersten Wechsel Ulms kamen dann die Probleme und Ulm hat uns dominiert. Wir konnten die Konzentration nicht hoch halten und sind immer wieder aus unserem Plan herausgetreten. Nach Fehlern in der Offense und einer Defense, die nicht hart genug war, passierte der große Run gegen uns. Meine Mannschaft hat dennoch gekämpft, aber es ist sehr schwer das angesichts eines solchen Rückstandes bis zum Ende zu tun, das ist nur menschlich.“
MBC: Schwarz (8), Simon (7), Kovacevic (11), Pantelic (3), Cuffee (11), Leutloff (3), Parker (15), Caloiaro (6), Meiers (2), Hain.
ratiopharm Ulm: Günther (3), Gausa (7), Jönke (8), Theis (13), Sosa (13), Hess (11), Long (8), Howard (11), Schwethelm (3), Plaisted (11 Pkt., 10 Reb.), Nankivil (10), Clyburn.