„Das war ein glücklicher Sieg für uns, auch wenn ich mich nach dem Spiel nicht wirklich wie ein Sieger fühlen kann. Der Verlust von Drew Williamson ist eine sehr schwere Situation für uns, so macht es keinen Spaß“, kommentierte MBC-Cheftrainer Uwe Sauer den Erfolg über Bayreuth. Nach einer starken und dominierenden ersten Halbzeit (56:38) hatten die Wölfe aber nicht nur mit den fortan stärker kämpfenden Bayreuthern zu kämpfen, sondern auch mit dem Schiedsrichter-Trio.
Dem Team von Uwe Sauer gelang es bis zur vierten Minute sich schon mit 8:2 abzusetzen, bevor Harrelson (3) und Nees wieder auf 8:7 verkürzen konnten. Doch die Wölfe spielten weiter stark auf und dominierten die Franken in allen Belangen. Vor allem von jenseits der Dreierlinie waren die Mitteldeutschen nicht zu stoppen. Allein Tomas Grepl versenkte im ersten Abschnitt vier Distanztreffer, alle sechs MBC-Dreierversuche fanden im ersten Viertel ihren Weg in den Korb der Gäste. Bis zur zehnten Minute zogen die Wölfe auf 31:17 davon.
Auch im zweiten Viertel setzte sich die Dominanz der Saalestädter fort, so konnten Michael Buse und Lance Den Boer mit jeweils drei Zählern auf 37:17 ausbauen. Bis zur Halbzeit konnten die Wölfe ihre Trefferquote auf 70 Prozenz hochschrauben und versenkten die Würfe nahezu traumwandlerisch. Den größten Vorsprung erspielte sich der MBC in der 19. Minute nach zwei Punkten von Drew Williamson zum 56:33.
Nach der Pause kamen die Gäste mit einer starken kämpferischen Leistung aus der Kabine und setzten die Weißenfelser auch in der Defense enorm unter Druck. Der MBC war fortan nicht mehr so treffsicher wie zuvor und vergab viele Chancen im Angriff. Nur neun Punkte konnte der Mitteldeutsche BC im dritten Spielabschnitt erzielen, die Gäste konnten mit doppelter Punktzahl wieder bis auf 56:65 verkürzen.
Auch die letzten zehn Minuten gingen mit 26:20 an die Franken. Mit einem 12:4-Run konnte das Spiel bis zur 35. Minute mit 69:68 nahezu wieder ausgeglichen werden. Nach einem unsportlichen Foul von Jaivon Harris an Roderick Middleton, konnten die Wölfe jedoch auch für sich einen 8:0-Konter verbuchen und wieder zweistellig davon ziehen (78:68). Durch fragwürdige Entscheidungen der Schiedsrichter musste erst Ronald Thompson und wenig später Tomas Grepl das Spiel mit ihren fünften Fouls verlassen. Beim Stand von 83:74 nahm MBC-Trainer Uwe Sauer noch eine Auszeit, um sein Team auf den Schlussabschnitt einzustellen. Nach Auffassung der Schiedsrichter dauerte die MBC-Auszeit jedoch zu lange, sodass diese den MBC-Trainer Uwe Sauer mit einem technischen Foul bestraften. „Dieser Pfiff in solch einer Phase war bodenlos, das Spiel war eng, wir hatten Ballbesitz und damit haben die Schiedsrichter Bayreuth nochmals eine Siegchance gegeben. Die Schiedsrichter waren dem Spiel nicht angemessen und hätten es fast noch selbst entschieden“, so Uwe Sauer nach dem Spiel. Nachdem erst Ty Harrelson eimal von der Linie traf, versenkte auch Ex-Wolf Christoph Tetzner direkt im Anschluss ebenfalls einen seiner beiden Versuche. 23 Sekunden vor Spielschluss konnte Bayreuths Brandon Chappell einen Dreier zum 81:84 versenken. Nach einem weiteren Turnover der Wölfe und anschließendem Foul an Harrelson, verkürzte dieser weiter bis auf 82:84. Kurz vor Spielschluss konnte Lance Den Boer ebenfalls nur einen Freiwurf zum 85:82-Endstand versenken, der Dreierversuch von Chappell im Gegenzug verfehlte den Korb der Wölfe.
Kurz vor Spielschluss verletzte sich bereits Drew Williamson, der einen Sehnenanriss im Adduktorenbereich erlitt. Der MBC-Star wird dem Club über einige Monate nicht mehr zur Verfügung stehen.
MBC: Williamson (11), Middleton (5), Den Boer (9), Buse (16), Diestelhorst, Grepl (20), Leutloff (8), Schirmer (2), Thompson (10), Cardenas (4).
BBC Bayreuth: Chappell (8), Harrelson (11), Hänel (3), Schoch (1), Nees (25), Harris (13), Tetzner (21), Messy.