Der Mitteldeutsche Basketball Club präsentierte am Samstagabend einen Neuzugang in der Frankfurter Ballsporthalle. Kein geringerer als Ronald Ross, ein bekannter Name in der Beko BBL, flog am Freitagmittag direkt nach Frankfurt und stieß dort im Teamhotel zur Mannschaft. Zweimal trainierte der 188cm große Guard mit seiner neuen Mannschaft. 2007 gab er sein Liga-Debüt für die EnBW Ludwigsburg, lief dann in den letzten beiden Jahren für die Artland Dragons auf. In Quakenbrück kam der 27-Jährige in der vergangenen Saison auf starke 11,3 Punkte und 3,2 Assists pro Partie. In seinem ersten Spiel im MBC-Trikot stand der Point Guard knapp 20 Minuten auf dem Parkett und markierte 4 Punkte. Ronald Ross soll den MBC-Backcourt verstärken und kann auf beiden Guard-Positionen auflaufen und wird für mehr Offensivpower sorgen. In den kommenden Tagen wird sich der Mitteldeutsche Basketball Club außerdem mit einem Forward verstärken, der die Lücke von Abgang Jerome Tillman schließen soll.
In Frankfurt hatten die Wölfe zunächst Schwierigkeiten ins Spiel zu finden. Die Hausherren eröffneten die Partie nach zwei gespielten Minuten durch Bonuswürfe von Kimmo Muurinen. Schnell ging der Vizemeister mit 7:0 in Führung, bis Björn Harmsen in einer Auszeit zur Ordnung mahnte. Kurz darauf war Guido Grünheid mit einem Korbleger erfolgreich und ließ die MBC-Fans etwas aufatmen. In der dritten Spielminute wurde außerdem Neuzugang Ronald Ross das erste Mal eingewechselt. Zwei Minuten später folgte sein erster Korb im Wölfe-Trikot zum 4:10. Doch das Harmsen-Team konnte die Gastgeber nicht stoppen und selbst nur wenige Akzente in der Offensive setzen. Mit 10:24 ging es in den zweiten Spielabschnitt. Und hier holten die Gäste fulminant auf, ließen auf der anderen Seite nur zehn Punkte zu. Radenko Pilcevic bewies ein sicheres Händchen vom Perimeter und brachte in diesem Viertel insgesamt drei Distanztreffer im Korb unter. Nach seinem dritten Dreier stand es plötzlich 27:32 und es wurde noch spannender. Wenige Sekunden vor der Halbzeitpause verbuchte Michael Jordan noch einen Distanzwurf und so ging es mit 32:34 in die Kabine.
Die zweite Spielhälfte eröffneten diesmal die Wölfe durch zwei Freiwürfe von Wayne Bernard und glichen damit aus. Das sollte jedoch das einzige Mal im Spielverlauf bleiben, denn dann zogen die Frankfurter davon und legten einen 10:0-Lauf hin. Diesen konnte der MBC erst in der 24. Spielminute durch zwei Bonuswürfe von Vassil Evtimov beenden. Allerdings war die Defense der Hessen so stark, dass die Gäste kaum zu Punkten kamen. Nach einem Dreier von Dominic Bahiense de Mello in der 28. Minute wuchs der Rückstand des Harmsen-Teams auf über 20 Zähler (38:59) an. Mit einem Stand von 44:61 ging es in den Schlussabschnitt. Hier versenkte Wayne Bernard gleich zu Anfang einen Korbleger, allerdings rannten die Wölfe weiterhin einem großen Rückstand hinterher. Angesichts der starken Offensive des Vizemeisters konnte das Polster der Hausherren nicht dezimiert werden. Im Gegenteil, ab der Viertelmitte legten die Frankfurter noch einen regelrechten Endspurt hin, versenkten munter Dreier und Korbleger. Den letzten Punkt für den MBC machte Radenko Pilcevic von der Freiwurflinie, die Wölfe mussten sich den starken Hessen deutlich mit 52:83 geschlagen geben.
Wenige Minuten vor Spielende verletzte sich der bisher einzige noch gesunde MBC-Center Vassil Evtimov und zog sich nach einer ersten Diagnose einen Muskelfaserriss zu. Evtimov wird am Montagmorgen von den MBC-Teamärzten untersucht. Dann steht fest ob und wie lange er dem Team nicht zur Verfügung stehen wird.
MBC-Coach Harmsen war sichtlich enttäuscht nach dem Spiel: „Glückwunsch an Gordon Herbert und seine Mannschaft. Ich denke, dass sie eine herausragende Saison spielen. Auch heute hat man gesehen, dass sie mit sehr viel Selbstvertrauen aufgetreten sind. Das war der entscheidende Unterschied, weil bei uns das Selbstvertrauen zu einem bestimmten Zeitpunkt weg war. Im zweiten Viertel hatten wir eine sehr gute Phase. Doch im dritten Viertel, als Frankfurt auf 12 oder 14 Punkte weggezogen ist, haben wir die Köpfe hängen lassen und uns aufgegeben.“
MBC: Jordan (3), Evtimov (6 Pkt., 14 Reb.), Pilcevic (15), Leutloff (6), Ross (4), Grünheid (5), Bernard (6), Roberts (7), Vogt, von Fintel, Radinovic.
DEUTSCHE BANK SKYLINERS Frankfurt: Bahiense de Mello (13), Muurinen (11), Roller (6), Nolte (9), Wood (16), Bucknor (8), McKinney (9), Dabbert (2), Robertson (9), Lindbom, Franke, Beck.