Die Fanlager der beiden Spitzenteams aus Göttingen und Weißenfels sorgten für eine großartige Kulisse in der Sporthalle Godehardstraße Göttingen. Bis auf den letzten Platz restlos ausverkauft (2200) wurde die Göttinger Halle zu einem wahren Hexenkessel. Von Beginn an herrschte ausgelassene Stimmung auf beiden Seiten, die Fans der BG und des MBC wollten gemeinsam die bisher tolle Saison feiern. Für die BG Göttingen ging es um den vorzeitigen Gewinn der Zweitligameisterschaft und für die Wölfe um die Ehre, die Universitätsstädter auch ein zweites Mal zu schlagen. Dabei war jedoch klar, dass den Niedersachsen der Aufstieg nur noch theoretisch zu nehmen gewesen wäre.
Beide Mannschaften begegneten sich über die gesamte Spieldistanz absolut auf Augenhöhe und lieferten einen großen Kampf ab. Vor allem eine harte Defense prägte die Begegnung, beide Teams blieben offensiv deutlich unter ihren Normalwerten. Nach einem Lay-Up von Will Brand konnten die Weißenfelser nach wenigen Sekunden erstmals in Führung gehen. Nach einem 10:3-Run ging diese mit 10:5 (3. Minute) an die Gastgeber. Erst ein eigener 8:0-Lauf durch Griffin, Grepl und Brand konnten die Wölfe das Spiel wieder ausgleichen. Der erste Spielabschnitt endete mit 19:17 für den Mitteldeutschen Basketball Club.
Joe Tesfaldet konnte diesen Vorsprung durch zwei Freiwürfe zu Beginn des zweiten Viertels letztmalig erhöhen, ehe die Niedersachsen das Spiel durch 7 Punkte in Serie erneut drehen konnten (24:21). Doch auch die Weißenfelser steckten nicht auf und setzten ihren Gegner unter Druck, durch gute Offensivaktionen von Cardenas und Hallgrimson konnte der MBC erst mit 28:24 in Führung gehen, diese wurde durch zwei Punkte von Chuck Evans und einem Freiwurf von Robert Cardenas sogar auf 31:24 ausgebaut – die höchste MBC-Führung im Spiel. Doch anstatt dort weiter anzusetzen, ließ man die Göttinger in den letzten beiden Spielminuten der ersten Halbzeit wieder zu ihrer Stärke finden. Die Mannschaft von John Patrick nutzte diese Unachtsamkeiten der Wölfe gnadenlos aus und riss durch einen 10:0-Konter das Spiel pünktlich zur Halbzeitpause wieder an sich (34:31).
Auch im dritten Spielabschnitt gelang es keiner Mannschaft sich konstant abzusetzen, beide Teams fanden auf die vorhergehenden Aktionen ihres Gegners immer die passende Antwort. So konnte Robert Cardenas in der 28. Minute zwar auf 51:52 verringern, doch Robert Dill konnte direkt im Gegenschlag die 3-Punkteführung wieder herstellen. Diese stand auch nach dreißig Minuten nach einem erfolgreichen Dreier von Babis Douloudis zu Buche (57:54).
Im entscheidenden Schlussviertel aktivierten die Wölfe nochmals ihre ganze Kraft zu einem 6:0-Sprint. Nach 33 Minuten lag die Mannschaft von Ari Tammivaara erstmals wieder knapp mit 60:59 vorn (Buse, Hallgrimson und Tesfaldet). Doch erneut konterten die Gastgeber mit acht Punkten in Folge, sodass der Rückstand für den MBC vier Minuten später vorentscheidend auf 67:60 anwuchs. Bis zur letzten Spielminute wurde es nach einem Freiwurf und Mitteldistanztreffer von Joe Tesfaldet nochmals spannend (73:70 für Göttingen), doch in den letzten 40 Sekunden war die Gegenwehr der Wölfe endgültig durch den unbedingten Siegeswillen gebrochen. Acht Sekunden vor Schluss lagen die Gastgeber bereits mit 79:70 vorn. Durch einen unnötigen Ballverlust drei Sekunden vor Schluss wechselte der Ball nochmals zur BG, die ihn die Hände von Babis Douloudis brachte. Aus der Bedrängnis heraus schaffte der gebürtige Göttinger mit der Schlusssirene den wichtigen Treffer zum 12-Punktesieg. Damit sicherte Douloudis seiner Mannschaft den direkten Vergleich und gleichbedeutend den Aufstieg in die 1. Basketball Bundesliga.
Der Mitteldeutsche Basketball Club gratuliert der BG 74 Göttingen zum verdienten Aufstieg in das deutsche Basketballoberhaus und wünscht viel Erfolg beim Meistern aller Hürden auf dem Weg dorthin!
MBC: Buse (2), Sten (8), Grepl (4), Griffin (15), Hallgrimson (7), Tesfaldet (11), Evans (4), Brand (8), Cardenas (11).
BG Göttingen: Grimaldi (7), Douloudis (6), Bailey (10), Nies (2), Kirkley (16), Schröder (7), Anderson (5), Mulic (21), Bond, Dill (8).