MBC JUNIOR SIXERS UNTERLIEGEN IN FINALEM PLAY-DOWN-BATTLE 71:76 (34:42)

Zum fünften Mal standen sich in der nun abgelaufenen Saison die MBC Junior Sixers und der DBV Charlottenburg gegenüber. Zweimal in der regulären Saison, und nun zum dritten Mal zum Abschluss der zweiten Play-Down-Runde. Kaum ein Viertel in diesen ganzen Partien, das nicht eng umkämpft war – kaum eine Halbzeit, in der es nicht ein Auf und Ab der Emotionen zu erleben gab. So auch diesmal – im alles entscheidenden Spiel, das über den schmalen Grat zwischen Klassenerhalt und Verpflichtung zur Teilnahme an der NBBL-Qualifikationsrunde im Juni zu entscheiden hatte.

Und auch diesmal strapazierte der Spielverlauf die Nerven aller Beteiligten am Anschlag. Hoch motiviert und gut vorbereitet kamen die U19-Wölfe aus der Kabine – nach fünf Minuten stand es 11:1 in der Sporthalle Charlottenburg. Nicht für den Gastgeber, sondern für die MBC-Jungs. Mit guter Verteidigung und schnellem Umschaltverhalten kaufte man den Berlinern den Schneid ab – doch wie zu erwarten, konterten die DBV’ler, gingen in der 13. Minute nach einem Zawadzki-Dreier selbst erstmals in Führung (27:24) und bauten diese bis zur Halbzeitpause auf 42:34 aus. Doch die Junior-Sixers wollten sich selbstverständlich nicht geschlagen geben, kämpften sich nach dem Seitenwechsel innerhalb von fünf Minuten und durch einen 11:2-Lauf, den der an diesem Tag überragende Karl Democh mit einem Dreier abschloss, wieder mit 47:46 in Front. Doch wieder drehte sich das Momentum, zehn Minuten später lag der Gastgeber wieder etwas deutlicher in Front (37. Minute: 64:55). Ein letztes Mal musste aus Sicht der MBC-Youngster ein Aufbäumen her. Und es kam in beeindruckender Manier – mit einer Ganzfeldpresssituation demontierte man den Gegner innerhalb weniger Minuten und war kurz vor Spielende eingangs der vorletzten Spielminute auf einen Punkt ran am DBV (66:67). Das Spiel schien vollends und final zu kippen – aus dem nächsten Einwurf heraus machten die Charlottenburger wieder einen eigentlich verhängnisvollen Fehlpass – Henry Volkert klaute nach einem Double-Team den Pass von Alex Giese und Seweryn Sroczynski stand einwurfbereit zur Führung für die Wölfe unter dem Korb – und Bruchteile von Sekunden später stand plötzlich allen MBC’lern das Entsetzen ins Gesicht geschrieben: beim Steal hatten die Unparteiischen ein Foul erspäht und aufgrund der Mannschaftsfouls durften somit die Berliner Jungs für zwei Freiwürfe an die Linie, die Kuntze zum 69:66 verwandelte. Statt Führung also drei Punkte Rückstand – bitter. Doch nochmals sollte man ein paar Aktionen später die Chance zum Ausgleich bekommen, nach zwei Fehlwürfen von der Freiwurflinie durch Alexander Giese stand es 69:71. Ein verhängnisvoller Turnover erstickte jedoch alle Hoffnungen im Keim – der 26. Ballverlust des Nachmittages. Das war letztlich auch die Story des Spiels, wenn man die Statistiken betrachtet: 26 Ballverluste und 19 zugelassene Offensivrebounds machen es ganz schwer, auswärts zu bestehen. Das konnte zwar eine überragende Freiwurfquote (81%) fast ausgleichen, aber eben nicht komplett. So hieß es letztlich 71:76 – gleichbedeutend mit der Aufgabe, die NBBL-Qualifikation im Juni zu spielen, um den erneuten Erwerb der Wildcard (BBL-Vereine müssen ohnehin eine NBBL-Mannschaft stellen) zu verhindern.
In Charlottenburg standen im Team der MBC Junior Sixers: Karl Democh (23 Pkt.), Henry Volkert (21), Roland Winterstein (8 Pkt., 10 Reb.), Seweryn Sroczynski (7), Max Streblow (6), Johannes Langer (6 Pkt., 11 Reb.), Konstantin Peucker, Richard Wache, Luis Taya, Jonas Niedermanner und Clemens Thiem. Kapitän Phil Teichert fehlte zum zweiten Mal krankheitsbedingt. Das Spiel in Charlottenburg war auch der finale Auftritt von Phil Teichert, Karl Democh, Johannes Langer, Clemens Thiem und Henry Volkert im Dress der U19-NBBL. Alle fünf Spieler fallen altersbedingt aus dem Kader.
Trainer Tino Stumpf sagte nach dem Spiel: „Eine bittere Niederlage, keine Frage. Es war ein spannendes und von beiden Teams (wie schon das Spiel zwei) hochintensiv geführtes Duell, was eigentlich zwei Sieger verdient gehabt hätte. Da das im Basketball nun aber nicht geht, müssen wir uns an die eigene Nase fassen – wir haben im Rebound und im Passspiel einfach zu viele individuelle Fehler gemacht, das kann man in der Statistik klar erkennen – der Gegner hatte 13 Würfe mehr. Trotzdem bin ich stolz auf die Leidenschaft, mit der das Team gerade auf der Zielgeraden dieser Saison in den letzten beiden Partien einen starken Charakter gezeigt hat. Glückwunsch an die Charlottenburger! Die taktische Disziplin, mit der das Team von Coach Eichberger agiert hat, war beeindruckend und führte zu einer mannschaftlichen Geschlossenheit, die der unseren einen kleinen Schritt voraus war. Trotzdem will ich mich aufrichtig bei meinen Jungs für die intensive Arbeit der letzten Monate bedanken. Mit den Spielern der Jahrgänge 1995 und 1996 werden wir den eingeschlagenen Weg weiter gehen – die Richtung stimmt absolut, da trübt auch die schmerzliche Niederlage nicht unseren klaren Blick. Dazu kommen einige vielversprechende Talente im Jahrgang 1997 – gemeinsam werden wir die Quali im Juni bestreiten. Meinen so genannten Seniors, den Jungs des Jahrgangs 1994, danke ich für Ihr unermüdliches Engagement in dieser Saison und wünsche Ihnen auf dem weiteren Werdegang alles Gute!“