MBC JUNIOR SIXERS BESTEHEN MIT DEM RÜCKEN ZUR WAND UND ERZWINGEN ENTSCHEIDUNGSSPIEL

Nach der Niederlage in Spiel eins bei DBV Charlottenburg, der dritten in genau so vielen Aufeinandertreffen im Laufe der Saison, standen die jungen Wölfe in Spiel zwei der Serie nach dem Modus ‚Best of three‘ schon mit dem Rücken zur Wand. Es musste ein Sieg her! Nach einem umkämpften Spielverlauf, elf Führungswechseln und sieben Gleichständen über die 40 Minuten, setzten sich die MBC Junior Sixers letztlich hauchdünn mit 74:72 durch und werden kommenden Sonntag in Berlin um die Erfüllung ihres großen Saisonzieles ‚Sportlicher Klassenerhalt‘ spielen.

Das erste Viertel gehörte dem wieder erstarkten Henry Volkert, der viel Verantwortung übernahm und im Auftaktabschnitt bereits elf Punkte markierte. Eine klare Steigerung war von Beginn an vor allem in der Verteidigungsintensität bei der gesamten MBC-Mannschaft auszumachen. Es wurde einfach mehr investiert als im ersten Spiel in Charlottenburg, und die Gäste hatten immer wieder Probleme, gute Abschlüsse zu bekommen. Lediglich dem ein oder anderen zugelassenen Offensivrebound war geschuldet, dass die Junior Sixers nicht mit mehr als zwei Zählern nach dem ersten Viertel führten (22:20). Der Vorsprung konnte bis zur 18. Minute auf 35:28 ausgebaut werden, doch die Freude währte leider nur kurz. Ein 9:0-Zwischenspurt der Gäste sorgte wieder für Ausgeglichenheit – nach einem abschließenden Korb von Karl Democh ging es mit 37:37 in die Halbzeit und besonders der unermüdliche Alex Giese hielt seine Charlottenburger mit bis dahin schon 15 Zählern in Schlagdistanz, davon erzielte er 13 Zähler an der Freiwurflinie. Die Intensität und Physis des Spiels nahm in der zweiten Halbzeit weiter zu, man konnte es den Sachsen-Anhalter Jungs ansehen, dass sie das Parkett unbedingt als Sieger verlassen wollten – ebenso den Gästen, dass sie die Serie in der Burgstraße beenden wollten. Nach einem Zwölf-Punkte-Lauf bis zur 26. Minute (51:42) sah es nach einer Vorentscheidung für die MBC Junior Sixers aus, doch vier Minuten später war alles wieder offen. Mit 56:55 ging es in die letzten zehn Minuten. Die hohe Foulbelastung machte längst beiden Teams zu schaffen, sieben Spieler waren am Ende insgesamt ausgefoult, und vier Unsportliche Fouls sprechen auch ihre eigene Sprache: es ging zur Sache. Insgesamt 81 Freiwürfe wurden geworfen – derer 48 (!!) hatten davon die Gäste aus der Bundeshauptstadt zugesprochen bekommen. Ein Manko des MBC- Spieles war sicherlich, dass die Jungs selbst einige dieser eigenen Freiwürfe (die Quote lag nur bei 15/33) mehr hätten verwandeln müssen – und es wäre am Ende nicht noch einmal so eng geworden. Da das Leben jedoch nicht im Konjunktiv stattfindet, musste man bis zum Ende bangen. Die Entscheidung fiel letztlich in den Schlußsekunden. Nach einem Freiwurf von Henry Volkert lagen die Jung-Wölfe 74:71 in Front – eine letzte Auszeit und die letzte Offense der Gäste mußte man noch überstehen. Doch auch hier sollte die Spannungskurve noch einmal nach oben schnellen. Nach einem Einwurf nahe der Mittellinie kam Daniel Zawadzki in der Feldecke an den Ball und setzte einen letzten Dreierversuch – wurde dabei jedoch von Jonas Niedermanner geblockt. Allerdings teilweise auch regelwidrig, so dass es drei Freifahrtscheine von der Freiwurflinie in Richtung Verlängerung gab. Doch gleich der erste Freiwurf fand nicht den Weg in den Korb, und dadurch war Zawadzki nun gezwungen, den letzten absichtlich vorbei zu werfen in der Hoffnung auf einen Offensivrebound. Mit vereinten Kräften sicherten sich Karl Democh und Johannes Langer, beide am Ende auch Toprebounder mit jeweils neun gefangenen Bällen, den Abpraller und damit ihrem Team den Sieg.

Für das Team des Trainerduos Tino Stumpf und Philipp Sreblow kamen zum Einsatz: Henry Volkert (23 Pkt., 4 Dreier), Karl Democh (15 Pkt.), Johannes Langer (10), Seweryn Sroczynski (9 Pkt., 4 Ass.), Richard Wache (4 Pkt.), Jonas Niedermanner (4), Max Streblow (3), Roland Winterstein (3, 1 Dreier), Clemens Thiem (3), Konstantin Peucker und Luis Taya. Bei DBV Charlottenburg war Alexander Giese mit 21 Zählern erfolgreichster Werfer (davon 17 durch Freiwürfe), dazu punkteten Daniel Zawadzki (15) und Lennart Eisenträger (13) zweistellig.

Trainer Tino Stumpf zeigte sich nach dem Spiel zufrieden: ‚Ich will meiner Mannschaft gern ein Kompliment machen. Die Jungs haben heute eine deutliche Reaktion auf das Ergebnis und die Leistung der Vorwoche gezeigt – viel mehr in eine intensive und aggressive Verteidigungsleistung investiert und damit dem Gegner viele Turnover abgerungen. Wir haben insgesamt mit sehr viel Herz und Stolz agiert – wollten unbedingt das Entscheidungsspiel erzwingen. Nun sind wir natürlich froh, dass wir am kommenden Sonntag noch einmal die Chance haben, in der Sporthalle Charlottenburg unser Saisonziel, den sportlichen Klassenerhalt, perfekt zu machen. Wir müssen davon ausgehen, dass dort noch einmal eine Leistungssteigerung von uns abverlangt wird, um in fremder Halle den Sieg davon tragen zu können. Doch meine Jungs werden heiß darauf sein, einer langen und auch harten Saison ein letztes erfolgreiches Kapitel hinzufügen zu können.‘

Also, wie schon am letzten Spieltag der regulären Saison, als man die Junior Phantoms aus Braunschweig in einem Showdown aus den Play-Downs in den direkten Abstieg beförderte, muss nun wieder so ein Sieg in einem ‚Do-or-Die!‘-Spiel her, diesmal allerdings gilt es für die Wölfe-Youngsters, auswärts in der altehrwürdigen Sporthalle Charlottenburg zu wildern und den Sieg davon zu tragen: Sonntag, 28.04.2013, 15:30 Uhr DBV Charlottenburg – MBC Junior Sixers.

Veröffentlicht in Nachwuchsnews, NBBL
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