Der Mitteldeutsche Basketball Club hat seine Nachwuchsarbeit personell verstärkt. Sebastian Neuhäuser ist neuer Nachwuchskoordinator des Clubs. Als seine erste Aufgabe kümmert er sich darum, die Zertifizierung der Talenteausbildung vorzubereiten, die die easyCredit Basketball Bundesliga vornimmt. Erfüllt der MBC die von der Liga vorgegebenen Kriterien, kann er finanziell vom Ausbildungsfonds der Liga profitieren. Vorrangig geht es laut MBC-Geschäftsführer Martin Geissler aber um die Analyse der Nachwuchsarbeit, um daraus Schlüsse für weitere Verbesserungen ziehen zu können.
Die Antwort Sebastian Neuhäusers auf die Eingangsfrage verblüfft erst einmal. Er hat Musikwissenschaften im Masterstudiengang an der Universität Leipzig studiert. Der 32-Jährige lacht. „Ich hatte beide Möglichkeiten erwogen und auch die jeweiligen Eignungsprüfungen bestanden für Sport und Musik, und mich dann für die Musik entschieden“, erzählt er. Klavier und Trompete waren seine Ausbildungsrichtungen. Beides spielt er auch heute noch, aber mehr zum Hausgebrauch, wie er sagt, wenn auch regelmäßig. So ganz aus der Übung will er musikalisch nicht kommen. Aber daneben und seit einigen Jahren vorrangig gehört seine Liebe dem Basketball. Unter anderem war er Spieler bei den BSW Sixers Sandersdorf, kennt von daher übrigens auch schon lange den heutigen Trainer der MBC Jungwölfe Marcus Brambora. Die letzten Jahre war er bei der Dresden Titans beschäftigt, natürlich in der Nachwuchsarbeit, unter anderem als Geschäftsführer für diesen Bereich. Neuhäuser verfügt zudem über eine Trainerlizenz für Basketball.
„Ich habe die Ausschreibung des MBC für die Stelle auf der Internetseite gelesen, mich beworben und freue mich, dass ich den Job bekommen habe“, sagt der Leipziger, der gerade vor einem Monat Vater eines kleinen Jungen geworden ist. Die Nähe zwischen seinem Wohnort und dem Arbeitsort Weißenfels kommt ihm daher sehr gelegen.
Ohne lange Eingewöhnungszeit kann und muss er sich zum Start in die neue Profession gleich um ein ganz wichtiges Thema kümmern. Die easyCredit Basketball Bundesliga zertifiziert die Nachwuchsarbeit der Clubs. Befindet sie die für gut, dann fließen finanzielle Mittel aus dem Ausbildungsfonds der Liga in den betreffenden Club. Für Neuhäuser bedeutet das jetzt, die Strukturen der Nachwuchsarbeit beim MBC zu analysieren, um den umfangreichen Fragebogen der Liga auszufüllen, den Istzustand aufzuzeigen und Perspektiven darzustellen. Gutachter werten das aus, führen in einer zweiten Phase noch Telefoninterviews, um sich letztlich unmittelbar im Club ein Bild zu machen. Erst gegen Saisonende, also im späten Frühjahr kommenden Jahres, wird das Vorhaben abgeschlossen sein.
„Für uns ist der gesamte Prozess wichtig“, sagt MBC-Geschäftsführer Martin Geissler. „Bekommen wir die Zertifizierung erneut, dann ist das ein guter Beleg für unsere bisher geleistete Arbeit.“ Hinzukomme, dass der MBC aus der Zusammenarbeit mit den Experten Anregungen erhalte, wie die Nachwuchsarbeit weiter verbessert werden kann. „Wenn wir dann noch finanziell vom Ausbildungsfonds der Liga profitieren können, ist das ein positiver Nebeneffekt“, erklärt Geissler.
Für Neuhäuser bedeutet das, sich in diesen Tagen mit allen Aspekten der Nachwuchsarbeit vertraut zu machen. Und das bezieht sich nicht allein auf jene Bereiche, die sportlich in der Nachwuchs Basketball Bundesliga und der Jugend Basketball Bundesliga aktiv sind. Die Grundlage der Talenteausbildung liegt im MBC-Verein, wo Mannschaften von den Zehnjährigen bis zu den 18-Jährigen aktiv in verschiedenen Ligen sind. Letztlich bedeutet das für Neuhäuser, die Arbeit, die Mario Leuschner als Nachwuchsleiter im Verein für die breitensportliche Entwicklung leistet, mit der von Tomas Grepl zu verbinden, der Nachwuchsleiter im Leistungsbereich des MBC ist.
Dabei geht es für Neuhäuser nicht allein um theoretische und sportwissenschaftliche Aspekte, sondern auch ganz konkret um Übungsleiterarbeit. „Ich werde in Weißenfels Arbeitsgemeinschaften an Schulen übernehmen, aber auch die ehrenamtlichen Trainer unterstützen“, sagt er. Dabei wird sein Engagement vor allem den Mannschaften der unter Zehnjährigen und unter Zwölfjährigen gelten.