Rund 500 Zuschauer waren am Donnerstagabend in die Ballsporthalle am Freizeitzentrum nach Sandersdorf gepilgert, um das erste öffentliche Testspiel der BSW Sixers und des Mitteldeutschen Basketball Clubs zu sehen. Das Traditionsduell zwischen den beiden Spitzenbasketballteams Sachsen-Anhalts hielt am Ende kein überraschendes Ergebnis bereit, die Wölfe setzten sich deutlich mit 82:51 durch, doch die Sixers konnten in einigen Spielsituationen den Favoriten zumindest etwas ärgern. „Der Klassenunterschied war am Ende deutlich und es liegt viel Arbeit vor uns. Ich habe aber auch viele gute Ansatzpunkte gesehen“, sagt Stephen Arigbabu nach dem Spiel zufrieden. Doppellizenzler Philipp Lieser lief im Trikot der BSW Sixers auf und machte eine gute Figur auf dem Parkett, obgleich er nur zweimal mit den Sandersdorfern trainiert hatte.
Eröffnet wurde die Begegnung mit einem Korbleger von Devin Uskoski für die Wölfe, die sich um jeden Ball bemühten und die Sixers dadurch kaum ins Spiel fanden. Nach knapp drei Minuten zogen sie deshalb die erste Auszeit, wenig später verbuchte Tom Lipke die Partie für die BSW mit einem Buzzer-Beater. Phillipp Heyden antwortete auf der Gegenseite mit einem Dunk, schnell setzten sich die Gäste zweistellig ab. Immer besser fanden die Arigbabu-Mannen ihren Rhythmus, rannten aber einem deutlichen Rückstand hinterher. Mit 26:11 für den MBC ging es in den zweiten Abschnitt. Hier taten sich beide Mannschaften zunächst schwer, es wollte einfach kein Korb fallen. Nach zwei Bonuswürfen von Djordje Pantelic markierte Paul Münsinger nach drei Minuten den ersten Korb aus dem Feld. Kurz darauf schenkte Jungspund Münsinger seinem früheren Club zwei Dreier in Folge ein. Hördur Vilhjalmsson stoppte den 8:0-Lauf der Gastgeber. Kurz vor der Halbzeitpause ließ es Paul Harrison noch einmal mit einem kraftvollen Dunk krachen, mit 49:27 für den MBC ging es in die Kabine.
Zurück im Spiel ging es mit einem Tipp-In von Djordje Pantelic weiter, Ralph Schirmer eröffnet für die Bitterfeld-Sandersdorf-Wolfener. Das Viertel war gezeichnet durch zahlreiche schöne Aktionen wie einem Dreier von Devin Uskoski oder Paul Harrison, der sich gegen drei MBC-Akteure unterm Korb durchsetzte. Mit 69:38 ging es sehr deutlich in den Schlussabschnitt. Nach einem Dunk von Phillipp Heyden und der Antwort von Philipp Lieser folgte in der Viertelmitte der Schreckensmoment. In der 35. Minute flog Mathias Haut nach einem Schubser nach hinten, dabei schmetterte sein Arm ausversehen an den hinter ihm stehenden Phillipp Heyden, der gleich schmerzverzerrt zu Boden ging. Der MBC-Center wurde aus dem Spiel genommen und auf der Spielerbank zunächst von Physiotherapeut Kevin Matheja behandelt, musste nach der Partie aber in der Weißenfelser Asklepios Klinik wegen Verdacht auf Nasenbruch und mit starken Kopfschmerzen behandelt werden. Im Spiel ging es mit zwei Freiwürfen von Hördur Vilhjalmsson weiter, die er nach einem Unsportlichen Foul von Ralph Schirmer zugesprochen bekam. Auch den Einwurf von der Mittellinie wussten die Wölfe geschickt mit einem Dunk von Kelly Beidler zu nutzen. In den letzten Minuten zogen die Sixers das Tempo noch einmal an, angesichts des hohen Vorsprungs der Beko BBL-Aufsteiger war für die Arigbabu-Schützlinge aber nichts mehr zu holen. „Das war heute ein typisches Testspiel gegen eine niedrigklassigere Mannschaft. Die Sixers wollten viel zeigen, wir haben den Sieg aber sicher nach Hause gebracht“, resümiert Silvano Poropat die Partie.
MBC: Beidler (12 Pkt., 6 Reb.), Curry (10), Schwarz (3), Pantelic (4), Vilhjalmsson (9), Leutloff (6), Heyden (8), Wachalski (11), Timberlake (3), Uskoski (16 Pkt., 7 Reb.), Lange.
BSW Sixers: Lipke (4), Lieser (4), Simmons (4), Diestelhorst (5), Haut (4), Schirmer (4), Ahnsehl (6), Münsinger (8), Harrison (12), Ramm, Stawowski.