Das erste Spiel im neuen Jahr 2010 läutet gleichzeitig den Start der Rückrunde ein. Zu Gast in der Stadthalle Weißenfels sind die WALTER Tigers Tübingen. Die Neckarstädter werden seit Saisonbeginn angeführt von Headcoach Igor Perovic. Der Serbe gilt zwar als unerfahrenster Trainer der Beko BBL, ist aber gleichzeitig ein großer Taktiker. 2008/09 tauschte er das Tigers-Trikot gegen den Anzug und ging als Assistenztrainer bei Tolga Öngören in die Lehre. Vorher war der 35-Jährige seit 2005 als Point Guard der Tübinger aktiv. Als es Öngören im Sommer zum lokalen Konkurrenten Ludwigsburg zog, wurde Perovic zum Cheftrainer ernannt und paukte für seine A-Trainerlizenz, die er in deutscher Sprache ablegen musste. Mit dem Trainerwechsel soll nun wieder attraktiver und schneller Basketball bei den Schwaben auf dem Programm stehen. Umgesetzt werden musste dies in einem kleineren finanziellen Rahmen. Denn in der abgelaufenen Spielzeit hatten die Universitätsstädter zwar das teuerste Team der Vereinsgeschichte, schafften aber dennoch nur einen unbefriedigenden 14. Tabellenplatz. Dem Ruf des großen Geldes ist der Transfercoup Aleksandar Nadjfeji in der Sommerpause also scheinbar nicht gefolgt. Vielmehr war es die langjährige Freundschaft zum neuen Headcoach, die den zweifachen deutschen Meiser von ALBA Berlin nach Tübingen lockte. Nadjfeji geht in seine neunte Saison im deutschen Oberhaus, nur Chris Ensminger ist als Importspieler länger in Deutschland tätig. Spielerisch greift der Power Forward gerne in die Trickkiste, überzeugt durch seine Passfähigkeiten und die gute Beinarbeit. Der 33-Jährige, der in Bonn beim ALLSTAR Game für das Team Süd antreten wird, ist mit 13,2 Zählern im Schnitt zweitbester Scorer des Teams. Im Hinspiel war Romeo Travis 25 Punkten erfolgreichster Werfer für die WALTER Tigers. Travis kam aus Ulm an den Neckar und stand dort im Schatten von Jeff Gibbs. Mit durchschnittlich 13,1 Zählern zeigt der Linkshänder nun, dass er auch Führungsqualitäten besitzt. Der US-Amerikaner ist der beste Kumpel von NBA-Superstar LeBron James und hat in dessen Dokumentarfilm „more than a game“ mitgespielt. Mitte November verließ Point Guard Darryl Hudson den Verein und wechselte zum finnischen Erstligisten Kauhajoen Karhu. Für ihn kam Steven Wright, der bereits in Braunschweig und Paderborn Erfahrung in der Belétage sammelte. Der Combo-Guard kann auf Position eins und zwei spielen und gilt als guter Verteidiger. Topscorer der Mannschaft ist Michael Jenkins mit 14,3 Punkten und 3,8 Rebounds. Bei der Runderneuerung des Teams im Sommer ist Branislav Ratkovica als einer der Wenigen übrig geblieben. Zwischen ihm und Radenko Pilcevic wird es wieder zu einem serbischen Duell auf der Point-Guard-Position kommen. Der 24-Jährige ist mit seinen 5,1 Assists pro Spiel der viertbeste Passgeber der Liga.
Derzeit stehen die Neckarstädter auf Tabellenplatz 14. In 16 Partien stehen sechs Siege und zehn Niederlagen zu Buche. Unter den Siegen war auch ein 70:66-Erfolg gegen Ligakrösus ALBA Berlin am 5. Spieltag. Am 30. Dezember treten die Tübinger noch beim Schwabenderby gegen Ulm an. Zuletzt bezwang das Team von Igor Perovic die Artland Dragons Quakenbrück mit 83:80 und machte sich damit selbst das schönste Weihnachtsgeschenk.
MBC empfängt zum Rückrundenstart die Walter Tigers Tübingen
Am Samstagabend startet der Mitteldeutsche Basketball Club in die Rückrunde der 44. Beko BBL Saison. Die WALTER Tigers Tübingen sind dabei in der Stadthalle Weißenfels zu Gast. Im Hinspiel bezwangen die Wölfe das Team vom Neckar mit 95:91. Bester Wölfe-Akteur war damals Anatoly Kashirov mit 19 Punkten und 9 Rebounds. Tipp-Off erfolgt um 19.30 Uhr.