Die Mitteldeutsche Basketball Academy (MBA) darf weiter darauf hoffen, auch in der kommenden Saison mit drei Mannschaften in den Jugend-Bundesligen vertreten zu sein. Die U18 sicherte sich beim Qualifikationsturnier in Berlin mit zwei überzeugenden Siegen bereits einen Startplatz in der Weiblichen Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (WNBL). Weiter im Rennen ist auch die männliche U19, die sich in Kassel mit einer beeindruckenden Energieleistung den Sprung in die zweite Qualifikationsrunde zur Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL) verdiente.
Am kommenden Wochenende hat die MBA nun in Rostock die Chance, sich eines von zwei NBBL-Tickets zu sichern. Am Samstag (17.15 Uhr) trifft das Team von Trainer Darren Stackhouse zunächst auf die White Wings Hanau, ehe am Sonntag die Duelle gegen die Rostock Seawolves (9 Uhr) und die NTSV Wildcats aus Hamburg (14.15 Uhr) anstehen. „In der zweiten Qualifikationsrunde ist das Niveau noch höher. Rostock ist der Favorit. Bei Hanau spielen zwei ehemalige Spieler von uns. Die Hamburger lassen sich sich schwer einschätzen. Es wird hart, aber wir werden alles geben, um auch nächste Saison NBBL spielen zu können“, sagt Stackhouse.
NBBL-Qualifikation: MBA – RheinStars Köln 50:92 (28:53)
Gegen die favorisierten Kölner erzwang die MBA zunächst ein ausgeglichenes Spiel und hielt bis zum 17:20 (7. Minute) den Anschluss. Im zweiten Viertel häuften sich dann jedoch die Fehler. Köln kam nun ins Rollen und entlarve mit vielen Fastbreak-Punkten die Schwächen der MBA in der Transition Defense. Schon zur Pause war die Partie entschieden, im dritten Viertel bauten die starken Kölner ihren Vorsprung weiterhin erbarmungslos aus. Erst im Schlussabschnitt erhielt die MBA in der Defensive mehr Zugriff und konnte das Resultat ein bisschen erträglicher gestalten. Mit 17 Punkten avancierte Carlos Domke zum Topscorer.
ACT Kassel – MBA 68:74 (42:33)
Die MBA fand sofort ihren Rhythmus in der Offensive und agierte defensiv mit großer Entschlossenheit. Verdienter Lohn war eine 23:14-Führung nach zehn Minuten. Im zweiten Viertel verlor die MBA jedoch völlig den Faden und baute die Gastgeber mit unnötigen Ballverlusten regelrecht auf. Kassel gewann den zweiten Abschnitt mit 28:10. Nach der Pause fing sich die MBA zwar wieder, ließ in einer hart umkämpften Partie offensiv aber zu viel liegen und ging mit der Hypothek eines 45:55-Rückstands in den letzten Abschnitt. Hier zeigte sich jedoch eindrucksvoll, wie es um den Charakter dieser Mannschaft bestellt ist. Angeführt vom erneut überragenden Domke (26 Punkte) kämpfte sich die MBA zunächst Punkt um Punkt heran, übernahm dann die Führung und ließ auch in der hektischen Schlussphase nichts mehr anbrennen. Dabei profitierte die MBA auch davon, dass die Kasseler auf ihren Top-Spieler Edin Redzepovic verzichten mussten, der gegen Ende des dritten Viertels verletzt ausgeschieden war.
MBA – Lützel Baskets 89:83 (43:40)
Im entscheidenden Spiel zeigte die MBA ihre beste Offensivleistung in diesem Turnier. Gegen die Zonenverteidigung der Koblenzer, die zuvor ebenfalls gegen Kassel gewonnen hatten, traf die MBA überragende 15 Dreier. Schnell erarbeiteten sich die Stackhouse-Schützlinge eine Führung, konnten sich aber zu keinem Zeitpunkt entscheidend absetzen. Ins Schlussviertel ging die MBA mit einem Sieben-Punkte-Vorsprung, doch Koblenz steckte nicht auf und hatte Mitte des letzten Abschnitts sogar die Chance auf den Ausgleich. In der Schlussphase hatte die MBA um Topscorer Andrey Bakholdin Zimmermann (27 Punkte) mehr zuzusetzen und brachte den Vorsprung sicher über die Ziellinie.
Das sagt der Trainer: „Ich bin sehr stolz auf die Jungs, die allen Widerständen getrotzt und den Glauben behalten haben. Dass wir das Spiel gegen Kassel noch umgebogen haben, hat uns dann noch mal einen Push gegeben für das letzte Spiel, das wir mit einer tollen Mannschaftsleistung für uns entscheiden konnten.“
WNBL-Qualifikation (4×8 Minuten): BASS Berlin – MBA 35:42 (11:22)
Mit einer überragenden Defensivleistung legte das Team von Trainerin Sandra Rosanke den Grundstein zum Auftaktsieg. Die MBA stellte die hoch eingeschätzten Berlinerinnen mit einer beweglichen Zonenverteidigung vor große Probleme und unterband auch erfolgreich deren präferiertes Fastbreak-Spiel. Nach einem zähen Startviertel (9:6) fand die mannschaftlich sehr geschlossen auftretende MBA schließlich auch offensiv immer besser in ihren Rhythmus und zog bis zum Ende des dritten Viertels vorentscheidend auf 40:19 davon. Im Schlussabschnitt war die MBA mit dem Kopf schon beim zweiten Spiel, so dass den Gastgeberinnen noch erhebliche Ergebniskosmetik gelang. Ernsthaft gefährden konnten sie den Sieg der MBA allerdings nicht mehr. Beste Werferin beim Sieger war Lotte Pabst mit zwölf Punkten.
SC Alstertal-Langenhorn – MBA 30:56 (20:32)
Im Duell mit den Hamburgerinnen benötigte die MBA ein wenig Anlaufzeit. Dann jedoch wandelte das Rosanke-Team mit einem 11:0-Lauf einen 7:9-Rückstand in eine 18:9-Führung um. Eine überragende Vorstellung bot dabei Maria Neumann, die alleine im ersten Viertel 14 ihrer insgesamt 24 Punkte erzielte. Die MBA hatte die Partie fortan gut im Griff und setzte sich nach der Pause vorentscheidend auf 46:25 (30. Minute) ab. Auch im Schlussabschnitt hielt die MBA ihr hohes Niveau in der Defensive und darf sich nun auf eine weitere Saison in der WNBL freuen.
Das sagt die Trainerin: „Ich bin sehr erleichtert und stolz auf mein Team. Dass wir die Berlinerinnen so gut beherrschen würden, hat mich wirklich überrascht. Wir haben sie einfach nicht ins Spiel kommen lassen. Insgesamt hat sich bei diesem Turnier gezeigt, dass wir taktisch viel weiter waren als unsere Gegnerinnen. Jetzt freuen wir uns auf die nächste WNBL-Saison.“