MBA-Teams in der Außenseiterrolle

Auf die Mannschaften der Mitteldeutschen Basketball Academy (MBA) kommen am Wochenende große Herausforderungen zu. Die U18 empfängt am Sonntag (12.30 Uhr) in der Weiblichen Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (WNBL) den Titelfavoriten Alba Berlin, während die männliche U16 in der Hauptrunde der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) am Sonntag (15 Uhr) den Tabellenzweiten TuS Lichterfelde erwartet.

Die U18 der MBA fordert am Sonntag den Titelfavoriten Alba Berlin heraus. Foto: MBA

Das Duell gegen Lichterfelde markiert sogleich den Abschluss eines spektakulären Basketball-Tages, denn zuvor steigen in der SWH.arena beim von der MBA ausgerichteten Turnier der Central European Youth Basketball League (CEYBL) die letzten drei Duelle.

U18-WNBL: MBA – Alba Berlin (Sonntag, 12.30 Uhr, Dreifelderhalle der Sportschulen Halle)

Als die MBA am ersten Spieltag von Alba mit 97:37 aus der Halle gefegt wurde, prallten zwei Welten aufeinander. Hier der Titelfavorit aus der Hauptstadt, dort ein junges, unerfahrenes Team, das erst am Anfang seiner Entwicklung steht. Vor dem Rückspiel am Sonntag sind die Kräfteverhältnisse aber nicht mehr ganz so klar, wie sie mal waren. Alba kassierte zuletzt beim SC Rist Wedel mit 71:87 die erste Saisonniederlage. An gleicher Stelle führte die MBA über drei Viertel lang, ehe sie nach einem Einbruch im Schlussviertel hauchdünn mit 66:67 unterlag.

Natürlich sind Quervergleiche mit Vorsicht zu genießen. Erst recht, wenn man weiß, dass Alba in Wedel auf die überragende Juniorennationalspielerin Lilli Schultze verzichten musste. Doch ganz so chancenlos, wie es den Anschein hat, muss sich das Team von Trainerin Sandra Rosanke im zweiten Saisonduell gegen Alba nicht fühlen. Ihre Formkurve zeigte vor der Weihnachtspause deutlich nach oben, auch wenn bislang nur ein Sieg gegen BASS Berlin (73:60) heraussprang.

Selbstvertrauen sammelten etliche MBA-Spielerinnen zuletzt im Dress des BBC Halle in der 1. Regionalliga, als gegen den Hagener SV ein klarer 81:54-Heimerfolg gelang. Chinaza Ezeani tat sich dabei mit 15 Punkten als Topscorerin hervor, auch Daria Ilies punktete zweistellig. Als größte Herausforderung für die MBA dürfte sich die sehr aggressiven Verteidigungsvarianten der deutlich athletischeren Berlinerinnen erweisen. Gegen diesen Druck Lösungen zu finden, war ein Hauptaspekt in den zurückliegenden Trainingseinheiten.

Das sagt die Trainerin: „Wir sind ein gutes Stück weiter als vor dem Hinspiel, aber natürlich startet Alba als klarer Favorit ins Spiel. Wir wollen ein deutlich besseres Resultat als damals erzielen. Um eine kleine Siegchance zu haben, muss natürlich alles zusammenpassen. Wichtig wird sein, dass wir gegen das Pressen und Doppeln im Halbfeld kühlen Kopf bewahren und wir unsere Feldwurfquote nach oben schrauben.“

U16-JBBL: MBA – TuS Lichterfelde (Sonntag, 15 Uhr, SWH.arena)

Eine derart niederschmetternde Niederlage wie zuletzt beim 87:88 nach Verlängerung in Chemnitz hat die U16 in dieser Saison noch nicht hinnehmen müssen. Solch ein Erlebnis legt häufig den Charakter einer Mannschaft offen. Erleidet sie einen Knacks? Oder kann sie eine solche Niederlage rasch abstreifen? MBA-Trainer Darren Stackhouse war selbst gespannt, wie sein Team reagieren würde. Und offenbar ist es um die Resilienz seiner Schützlinge gut bestellt. Die zogen sich an ihrer starken Leistung gegen ein JBBL-Topteam hoch und erwarten nach einer guten Trainingswoche nun mit TuS Lichterfelde gespannt den nächsten dicken Brocken. Die Berliner sind aktuell erster Verfolger des Stadtrivalen Alba und feierten zuletzt zwei klare Siege gegen Science City Jena (84:48) und die SG Bernau-Berlin-Nord (73:58).

Stackhouse sieht in Lichterfelde die zweitstärkste Mannschaft der Hauptrundengruppe zwei, und das liegt vor allem an ihrer Tiefe. Immer wieder tut sich ein anderer Spieler als Topscorer hervor. Mit Beginn der Hauptrunde ist die Qualität in Lichterfeldes Kader sogar noch gestiegen, schließlich feierte da Noah Isichei sein Saisondebüt. Der vielseitige, athletische Flügelspieler ist als Scorer und noch mehr als Rebounder ein enorm wichtiger Faktor. Für die MBA wird es darauf ankommen, im Rebound gut auszuboxen und besser auf den Ball aufzupassen als zuletzt in Chemnitz. Um das Scoring musste man sich bei der MBA in der Hauptrunde bislang nicht sorgen, weshalb Stackhouse im Training vor allem in der Verteidigung angesetzt hat. Sollten es seine Schützlinge schaffen, Lichterfelde bei unter 80 Punkten zu halten, sieht er gute Chancen für eine Überraschung.

Das sagt der Trainer: „Lichterfelde ist tief besetzt und hat etliche lange Spieler. Mit Noah Isichei sind sie zur Hauptrunde noch stärker geworden. Wir haben in den vergangenen Partien vieles richtig gemacht, müssen uns in der Defensive aber weiterhin steigern, wenn wir eine Chance haben wollen. Auf uns wartet am Sonntag eine neue Situation, denn in der wir spielen in einer Halle, in der wir sonst nicht trainieren. Wir werden aber das Beste daraus machen und hoffen auf viele Zuschauer.“