Playoffs, Baby! Genau dafür hat sich die U16 der Mitteldeutschen Basketball Academy (MBA) erfolgreich durch die Relegation gekämpft. Alles, was jetzt noch kommt, ist Zugabe. Zum Start der Endrunde sind die Schützlinge von Trainer Darren Stackhouse am Sonntag (15 Uhr) zunächst auswärts bei den Hamburg Towers gefordert. In der Best-of-three-Serie sind sie zwar klarer Außenseiter, haben aber nichts zu verlieren.
Während die U16 nach dem vorzeitigen Erreichen des Klassenerhalts befreit aufspielen kann, spitzt sich für die U18 der Abstiegskampf in der Weiblichen Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (WNBL) zu. Zum Auftakt der Abstiegsrunde gastiert die MBA am Sonntag (13 Uhr) bei den Cologne Regio Ladies. Die U19 empfängt in der Abstiegsrunde der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL) am Sonntag um 13 Uhr in der Sporthalle Lettin (Halle) die BBA Hagen.
U16-JBBL, Playoffs (Best-of-three): Hamburg Towers – MBA (Sonntag, 15 Uhr)
Es sind solche Spiele, die alle Entbehrungen vergessen lassen. Spiele, denen man rastlos entgegenfiebert und die den Kopf mit Vorfreude fluten: Die Playoffs sind für jeden Basketballer die schönste Zeit des Jahres. Über den Umweg Relegation hat die MBA doch noch ihr großes Saisonziel erreicht. Nun kann das Stackhouse-Team den Lohn einstreichen für die harte Arbeit in den zurückliegenden Wochen und Monaten.
Dabei muss sich die MBA allerdings auf eine völlig neue Rolle einstellen. In der Relegationsrunde ging sie in fast jedes Spiel als Favorit, gegen Hamburg ist sie dagegen klarer Außenseiter. Die Towers qualifizierten sich mit fünf Siegen aus sechs Spielen zunächst souverän für die Hauptrunde, wo sie dann ebenfalls zu den stärksten Teams zählten und in ihrer Gruppe letztlich Rang zwei belegten. Die Hamburger sind sehr athletisch, haben viele großgewachsene Spieler zu bieten und einen Point Guard, der eine Partie auch mal im Alleingang entscheiden kann: Darren Egbe kommt durchschnittlich auf 21,2 Punkte, 6,4 Rebounds und 3,8 Assists.
Diese schwierigen Vorzeichen können den Enthusiasmus der MBA allerdings nicht bremsen. Nach einer furiosen Relegation mit neun Siegen aus elf Partien strotzen die Stackhouse-Schützlinge vor Selbstbewusstsein. Der Erfolgsdruck liegt zudem klar auf Hamburger Seite. Die MBA reist topmotiviert und mit einem vollen Kader an die Elbe. Auch Topscorer Carlos Domke, der zuletzt vorwiegend für die U19 in der NBBL zum Einsatz gekommen war, ist mit dabei.
Das sagt der Trainer: „Wir sind der Underdog, aber im Sport gibt es immer wieder große Überraschungen, und eine solche wollen auch wir schaffen. Wir stehen in Hamburg vor einer großen Herausforderung, insbesondere beim Rebounding und in der Bewachung von Egbe. Wir können mit viel Selbstbewusstsein antreten und werden unsere Chance suchen.“
U18-WNBL, Abstiegsrunde: Cologne Regio Ladies – MBA (Sonntag, 13 Uhr)
Gleich zum Auftakt der Abstiegsrunde bekommt es die MBA mit dem vermeintlich stärksten Gegner aus der Vorrundengruppe Nordwest zu tun. Die Kölnerinnen verpassten als Tabellenfünfter nur knapp den Sprung in die Playoffs und nehmen zwei Siege mit in die Abstiegsrunde. Die MBA verpasste durch knappe Niederlagen gegen die direkten Rivalen in der Gruppe Nordost hingegen eine bessere Ausgangsposition und startet in den zweiten Saisonabschnitt mit nur einem Sieg auf dem Konto.
Will das Team von Trainerin Sandra Rosanke noch den Klassenerhalt schaffen, wird sie sich in der Abstiegsrunde nicht viele Ausrutscher leisten können. Nur die besten beiden Teams in der Sechser-Gruppe haben den Klassenerhalt sicher, die anderen vier müssen sich über ein Qualifikationsturnier die Teilnahmeberechtigung für die neue WNBL-Saison erkämpfen. In den vergangenen Jahren hinterließen die Mannschaften der Gruppe Nordost in der Abstiegsrunde einen stärkeren Eindruck als die aus der Gruppe Nordwest, doch davon will sich die MBA vor dem Auftakt in Köln nicht blenden lassen. Im Abstiegskampf werden die Spiele auch über den Willen entschieden.
Der Trend ging bei der MBA zuletzt eindeutig nach oben. Der klare Sieg beim BBC Osnabrück und die starken Leistungen gegen die Top-Teams aus Wedel und Wolfenbüttel machten Mut für die entscheidende Saisonphase. Zudem konnte Rosanke in den vergangenen Wochen die Zeit nutzen, um die hochveranlagte Daria Ilies noch besser ins Team zu integrieren. Um sich auf die physisch fordernden Duelle in der Abstiegsrunde vorzubereiten, wird die MBA am Freitag noch ein Trainingsspiel gegen das Bundesliga-Team des GISA LIONS MBC bestreiten. In Köln hat Rosanke voraussichtlich den kompletten Kader zur Verfügung.
Das sagt die Trainerin: „Wir haben den Anspruch, Tabellenzweiter in der Abstiegsrunde zu werden und so den Klassenerhalt zu schaffen. Mit dieser Einstellung gehen wir auch in das Spiel in Köln. Dort erwartet uns ein reboundstarker und sehr aggressiv verteidigender Gegner.“
U19-NBBL, Abstiegsrunde: MBA – BBA Hagen (Sonntag, 13 Uhr, Halle)
Der Klassenerhalt ist kein Thema mehr. Doch in Selbstmitleid versinkt bei der sieglosen MBA niemand. Der Blick richtet sich längst auf das NBBL-Qualifikationsturnier im Juni. Die verbleibenden vier Partien in der Abstiegsrunde dienen der Vorbereitung hierfür. Ohne Erfolgsdruck geht das Team von Trainer Yuri Dimitri also ins Heimspiel gegen den Tabellenzweiten BBA Hagen. Im Hinspiel kassierte die MBA eine heftige 59:89-Niederlage. Dabei schafften es die Gäste zu keinem Zeitpunkt, Finn-Luca Philipp zu kontrollieren. Dem Hagener Shooting Guard gelangen 21 Punkte in nur 20 Einsatzminuten. Die Westfalen sind in der Abstiegsrunde noch unbesiegt und verfügen mit Philipp, Luka Zajic und Ben Jürgens über ein brandgefährliches Trio, das jederzeit den Unterschied ausmachen kann.
Die MBA, die nach sieben Auswärtspartien in Folge endlich wieder ein Heimspiel hat, muss neben Domke auch auf die verletzten Andrey Bakholdin Zimmermann und Anton Rose verzichten. Dimitri fordert von seinem Team eine Reaktion auf die enttäuschende Leistung beim 61:85 im Kellerduell in Rostock ein.
Das sagt der Trainer: „Ich erwarte vollen Einsatz auf beiden Enden des Feldes. Und ich erwarte, dass wir aus den Fehlern des Hinspiels lernen. Es geht vor allem darum, die Individualverteidigung gegen die besten Spieler des Gegners zu verbessern. Dass wir ohne Druck ins Spiel gehen, kann ein Vorteil sein, aber es ändert nichts an den grundlegenden Problemen, die wir in dieser Saison haben.“