JBBL-Team hat Klassenerhalt vor Augen

Im Optimalfall trennen die U16 der Mitteldeutschen Basketball Academy (MBA) nur noch 40 Minuten vom Klassenerhalt in der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL). Im entscheidenden Spiel der ersten Playdown-Serie gastiert die MBA am Sonntag (13.30 Uhr) beim UBC Münster. Auch in der Abstiegsrunde der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL) könnte am Sonntag (15 Uhr) bereits eine Entscheidung fallen, wenn die U19 der MBA bei den Sartorius Juniors Göttingen gastiert.

Trainer Marcus Brambora und seine Schützlinge könnten mit einem Sieg in Münster eine schwierige Saison doch noch zu einem versöhnlichen Ende bringen. Foto: Hartmut Bösener

Die Chance auf den vorzeitigen Ligaerhalt hatte sich die U16 vor Wochenfrist mit einem imponierenden 83:78-Heimsieg nach Verlängerung erspielt, nachdem das erste Duell der Best-of-three-Serie in Münster noch mit 74:86 verloren gegangen war. Man könnte von einem Booster fürs Selbstbewusstsein sprechen. Jedenfalls hat der hart erkämpfte Heimsieg gegen Münster den Glauben in die eigene Stärke zurückgebracht. „Das war auch im Training zu spüren“, sagt Trainer Marcus Brambora. Das Hochgefühl erhielt aber rasch auch wieder einen Dämpfer, denn mit dem erkrankten Carlos Domke und dem in Quarantäne befindlichen Max Schwan mussten zuletzt schon wieder zwei Leistungsträger passen, die am vergangenen Sonntag wesentlichen Anteil am Erfolg hatten. „Das passt gut zu dieser Saison“, sagt Brambora mit ironischem Unterton, schließt einen Einsatz der Beiden aber nicht völlig aus.

Als größte Problemzone erwies sich für die MBA in den bisherigen Spielen das Rebounding. Immer wieder kam Münster zu zweiten und dritten Wurfchancen, die damit einhergehenden langen Verteidigungssequenzen kosteten viel Kraft. Mit ein paar taktischen Veränderungen will Brambora eine Verbesserung herbeiführen. Spielerisch, auch das zeigten die ersten beiden Partien, muss sich seine Mannschaft vor Münster keinesfalls verstecken. Sollte die MBA in Münster scheitern, hätte sie in einer zweiten Playdown-Runde eine weitere Chance auf den Klassenerhalt.

Eine dramatische Entscheidung zeichnet sich auch in der Abstiegsrunde der NBBL ab. Während die Dresden Titans als sportlicher Absteiger bereits feststehen, liefern sich die MBA und die TenneT young heroes Bayreuth ein Fernduell um den Klassenerhalt. Mit vier Siegen und sieben Niederlagen liegen beide Teams in der Tabelle gleichauf, der gewonnene direkte Vergleich sorgt aber dafür, dass die MBA derzeit vor Bayreuth auf Platz sechs und damit am rettenden Ufer verweilt. Für beide Rivalen stehen am Sonntag schwierige Auswärtsaufgaben an. Die MBA ist beim Tabellenführer gefordert, die Bayreuther gastieren hingegen bei den zuletzt sechsmal in Folge siegreichen Eisbären Bremerhaven. Sollte sie selbst gewinnen und Bayreuth verlieren, wäre für die MBA der Klassenerhalt perfekt. Andernfalls muss die Entscheidung am letzten Spieltag fallen.

Im Hinspiel gegen Göttingen lieferte die MBA über weite Strecken der Partie eine gute Vorstellung ab, musste sich letztlich aber doch mit 69:79 geschlagen geben. Überragender Akteur bei den Göttingern war Chris Schultz mit 38 Punkten. Diese Leistung war für den großen Guard aber keinesfalls eine Anomalie. Im Saisonschnitt bringt es der 18-Jährige auf 30,7 Punkte und 13,4 Rebounds. „Man kann einen Spieler wie ihn nie ganz ausschalten, aber wir wollen dafür sorgen, dass er sich seine Körbe erarbeiten muss“, sagt Co-Trainer Darren Stackhouse, der erneut Werner Gorsky an der Seitenlinie vertreten wird. Im Vergleich zur Vorwoche, als sein Team bei ersatzgeschwächten Braunschweigern eine unnötige 75:84-Niederlage kassiert, wünscht sich Stackhouse „mehr Fokus und mehr Intensität in der Defensive“. Nach einer Mannschaftsbesprechung am Dienstag und einer gemeinsamen Trainingswoche hofft Stackhouse zudem, am Sonntag optimierte Abläufe sehen zu können. „Ich hatte schon das Gefühl, dass sich jeder nun bereits etwas komfortabler in der Situation fühlt.“ Neben dem langzeitverletzten Felix Schwabe wird er in Göttingen aber voraussichtlich auch auf Elia de Almeida Rosa verzichten müssen.