Die Licher sind seit vielen Jahren nicht mehr aus der 2. Bundesliga wegzudenken. Nach einem kurzen Ausflug in die erste Liga waren sie zunächst fester Bestandteil der alten Südstaffel der 2. Liga und gehören nun seit Anfang an zur neu geschaffenen Pro A. Dass es mit dem Profibasketball in Lich fast zu Ende gegangen und ein Traditionsklub wegen finanzieller Probleme verschwunden wäre, konnte in dieser Saison gerade noch abgewendet werden. Erst kurz vor dem Jahreswechsel konnten die Verantwortlichen des Clubs aufatmen, als der Lizenzausschuss der AG 2. Basketball-Bundesliga die Lizenz zur Teilnahme an der Pro A-Saison 2008/2009, wenn auch unter Auflagen, bestätigte. Seitdem hat sich die finanzielle Lage des LTi Lich aber deutlich verbessert und man kann sich wieder verstärkt auf das sportliche Geschehen konzentrieren.
Die beiden Point Guards Rolf Scholz und Viktor Klassen halten LTi Lich bereits seit vielen Jahren die Treue. Scholz gehört nun schon die siebte Saison zum Aufgebot der Hessen, Klassen sogar seit zehn Jahren. Darüber hinaus ist eine Konstanz auf dem Spielfeld schwer aufzubauen. Die Talente Jannik Freese, Johannes Lischka und Richard Poiger stehen mit einer Doppellizenz regelmäßig für die LTi Gießen 46ers in der BBL auf dem Spielfeld. Seit Jahren bilden die Licher Nachwuchsspieler aus. Bei Kooperationspartner Gießen bekommen die Talente die Möglichkeit, sich in der ersten Liga zu beweisen. Doch das bringt auch Nachteile für den Zweitligisten mit sich: Auf die wichtigen Scorer müssen die Mittelhessen regelmäßig verzichten. Dies zu kompensieren ist nicht einfach, denn Power Forward Johannes Lischka ist mit 26,9 Punkten der Topscorer des Teams. Dazu ist sein Fehlen unter dem Korb schwer zu ersetzen, denn der 21-Jährige angelt sich auch 9,1 Rebounds pro Begegnung. Jannik Freese, der vor der Saison aus Braunschweig kam, ist mit 20,8 Punkten zweitbester Scorer und mit 9,7 Rebounds bester Mann unter den Brettern. Nachdem sich das Wechselkarussell bei den US-Profis in Lich in diesem Jahr schon mehrfach drehte, holte man zuletzt Theo Tarver aus Cuxhaven. Der 24-Jährige unterstützt Lischka in der Zone, holt durchschnittlich 7,0 Rebounds und markiert 11,0 Punkte. Verlassen hat den Verein hingegen der zweite US-Profi Mark Reed, dessen Vertrag Ende des Jahres ausgelaufen ist. Auf dem Parkett der Dietrich-Bonhoeffer-Halle werden am Sonntag deswegen die Licher Talente Verantwortung übernehmen müssen. Dazu zählen unter anderem Matthias Perl (2,8 PpS), Benjamin Lischka (6,5 PpS) und Matthias Michalowicz (2,4 PpS).
Während die Wölfe momentan punktgleich mit Tabellenführer BBC Bayreuth an der Tabellenspitze stehen, rangiert Kontrahent Lich mit vier Siegen aus 13 Spielen auf der 14. Tabellenposition und steht damit nur einen Rang vor den Abstiegsplätzen. Allein diese Tatsache sollte für die junge Mannschaft schon Motivation genug sein, um den Wölfen einen harten Kampf zu liefern. Und da Kooperationspartner Gießen in der Bundesliga erst am 8. Januar gegen Braunschweig antreten muss, ist damit zu rechnen, dass Alexander Biller alle seine Doppellizenzspieler zur Verfügung stehen werden. Es wartet also keine leichte Aufgabe auf den MBC. Trotzdem will Björn Harmsen natürlich so ins neue Jahr gehen, wie er sich aus dem letzten verabschiedet hat: Mit einem Sieg! Dabei kann der Coach auf das komplette Team bauen, alle Spieler sind fit aus dem Weihnachtsurlaub zurückgekehrt.
Jahresauftakt für den MBC in Lich
Zum ersten Spiel des Jahres 2009 tritt der Mitteldeutsche Basketball Club am Sonntag um 17.00 Uhr bei LTi Lich an. Die Wölfe von Trainer Björn Harmsen wollen dabei ihre zweite Tabellenposition festigen und mit einem Sieg von den Mittelhessen zurückkehren. Zu unterschätzen ist das Team von Cheftrainer Alexander Biller aber ganz sicher nicht.