Höchster Auswärtssieg bei Angstgegner Göttingen

Die Wölfe sind nicht zu stoppen: Auch vom Gastspiel beim überraschend starken Aufsteiger BG Göttingen kehrten sie am Samstagabend mit einem Sieg zurück. Angeführt vom überragenden US-Spielmacher Frantz Massenat (26 Punkte) gewannen sie unter dem Jubel von knapp 100 mitgereisten Schlachtenbummlern verdient mit 89:66 (47:35). Es war der dritte Auswärtssieg in Folge, der höchste in dieser Saison und der allererste Bundesliga-Sieg gegen die Niedersachsen überhaupt.

„Wir haben eine gute Balance zwischen Angriff und Verteidigung gefunden, haben das Spiel kontrolliert und sind im Laufe der 40 Spielminuten immer besser geworden“, meinte Trainer Silvano Poropat. „Wir haben hinten gut Eins-gegen-eins verteidigt und vorne den Ball gut bewegt. Ich bin sehr zufrieden.“ Die Wölfe hatten zuvor alle vier Vergleiche in der Beko BBL gegen die Niedersachsen verloren. Das letzte Erfolgserlebnis lag fast auf den Tag genau acht Jahre zurück (87:78 am 25. November 2006 in der 2.Bundesliga Nord).

Welch hohen Stellenwert die Partie vor 3162 Zuschauer in der Sparkassen-Arena für die Gastgeber besaß, zeigte diese Personalie vor Spielbeginn: Da der NBA-erfahrene Spielmacher Khadi El-Amin kurzfristig wegen Hüftproblemen passen musste, wurde nur für diese eine Partie sein US-Landsmann Jermaine Mallet lizenziert. Der Small Forward gehörte vergangene Saison zum Göttinger Aufstiegsteam und hatte sich bisher bei der BG fitgehalten. Ab Montag wird Mallet, der am Ende punktlos blieb, ein Probetraining bei Zweitligisten Würzburg absolvieren.

Zum Spiel: Nach einem schnellen Korberfolg durch Harper Kamp nach nur 17 Sekunden legte der MBC einen 10:0-Lauf zur 10:2-Führung (5.Minute) aufs Parkett. Die Gäste kamen jedoch zurück, allen voran in Person von Raymar Morgan, für den nach dem ersten Viertel (19:19) bereits sensationelle 14 Zähler zu Buche standen. Beim MBC hatte Simonas Serapinas (10, 3 Dreier) mehr als die Hälfte der Punkte seines Teams erzielt.

Im zweiten Abschnitt kauften die Wölfe den Gastgebern zunehmend den Schneid ab. Mit einem 12:1-Lauf zwischen der 13. und 17. Minute spielten sie sich erstmals eine zweistellige Führung (36:26) heraus, die sie bis zur Pause behaupten konnten. Frantz Massenats Korbleger unmittelbar vor der Halbzeitsirene zur 47:35-Führung markierte die bis dahin höchste Führung. Ohnehin war es der US-Spielmacher, der diese Phase des Spiels bestimmte. Zwölf Punkte standen für Massenat allein im zweiten Viertel zu Buche, insgesamt 17 waren es zur Pause. Übertroffen wurde er einzig von Göttingens „Alleinunterhalter“ Morgan (20).

Im dritten Viertel baute der MBC seine Führung zunächst auf 15 Punkte aus (50:35), ehe die Niedersachsen mit einem 10:0-Lauf auf 45:50 verkürzen konnten (25.Minute). Mit einer Auszeit und der Hereinnahme von Frantz Massenat sorgte Wölfe-Trainer Silvano Poropat jedoch schnell wieder für die gewohnten Kräfteverhältnisse. Die Gäste gingen mit einer 65:53-Führung in den Schlussabschnitt.

Hier sorgten Patrick Richard mit einem Dreier sowie Oliver Clay und zweimal Christian Standhardinger mit Korblegern zum 74:55 endgültig für klare Verhältnisse. Der Rest war dann nur noch Schaulaufen. Der dritte Auswärtssieg in Folge stand zu keinem Zeitpunkt mehr in Frage.

Am Ende sprachen, abgesehen von den Rebounds (39:41), alle wichtigen Statistiken wie Wurfquote (48 gegenüber 36 Prozent), Dreier (11:2), Assists (22:17) und allen voran die mannschaftliche Geschlossenheit für den MBC. Während sich bei den Wölfen elf Spieler in die Korbschützenliste einschrieben, vier davon zweistellig, trug bei den Niedersachen Raymar Morgan mit 32 Punkten nahezu die alleinige Last. „Das war wie in jedem Spiel eine Teamleistung von uns. Frantz Massenat hat auf der Aufbauposition einen unglaublichen Job gemacht“, meinte Christian Standhardinger im Interview mit Telekom Basketball.

MBC: Massenat (26 Pkt., 3 Dreier, 5 Assists), Richard (14 Pkt., 6 Assists), Serapinas (10 Pkt., 3 Dreier), Pantelic (3 Pkt., 8 Rebounds), Standhardinger (7 Pkt., 7 Rebounds), Clay (10), Schwarz (5), Vilhjalmsson (5), Nicholas (5), Kuhn (2), Liyanage (2), Zinn (0).