Heimspiel-Doppelpack gegen Dresden

Die Titanen kommen. Am Sonntag treffen sowohl die U16 als auch die U19 der Mitteldeutschen Basketball Academy (MBA) in der SWH.arena in Halle auf die Dresden Titans. Während sich die U16 realistische Chancen auf den zweiten Saisonsieg in der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) ausrechnen darf, geht die U19 in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL) als krasser Außenseiter in die Partie.

Mika Siegert (Bildmitte) und die U16 der MBA nehmen gegen die Dresden Titans den zweiten Saisonsieg ins Visier. Foto: Ewald Möhring

In der Weiblichen Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (WNBL) geht die U18 der MBA hingegen zum dritten Mal in Folge auf Reisen. Am Sonntag bekommt sie es dabei mit den OSC Junior Panthers aus Osnabrück zu tun.

U16-JBBL: MBA – Dresden Titans (Sonntag, 12 Uhr, Halle)

Der Mannschaft von Trainer Darren Stackhouse war es in dieser Saison noch nicht vergönnt, einen Rhythmus aufzubauen. Erst zwei Partien hat die MBA absolviert, zuletzt war sie spielfrei. Die ersten Eindrücke stimmten jedoch positiv. Bei der 71:93-Niederlage beim großen Gruppenfavoriten Medipolis SC Jena war die MBA lediglich im dritten Viertel chancenlos, ehe bei der Niners Chemnitz Academy ein souveräner 99:85-Erfolg gelang. Offensiv hat die MBA viel Qualität, erst recht, wenn der bereits auch in der NBBL überzeugende Carlos Domke zur Verfügung steht. Defensiv sieht Stackhouse, der sich zu seiner aktiven Zeit einen Ruf als Verteidigungsspezialist erworben hatte, noch Verbesserungsbedarf.

Die Dresdner eröffneten die Saison mit Siegen in Braunschweig (103:44) und Göttingen (66:54), ehe sie gegen Jena eine klare 70:98-Heimniederlage kassierten. Bislang zeichneten sich die Titans durch große Ausgeglichenheit aus, die Scoring-Last verteilt sich auf viele Schultern. Der 2,02 Meter große Kilian Fischer, einer ihrer Top-Spieler aus der vergangenen Saison, kam dabei noch nicht einmal zum Einsatz. Doch auch die MBA muss am Sonntag mit Shooting Guard Matteo Kossira einen wichtigen Leistungsträger ersetzen.

Das sagt der Trainer:

„Das wird eine richtig harte Aufgabe für uns. Die Titans haben viel Qualität auf den kleinen Positionen und spielen einen sehr schnellen Basketball. Sie sind mit Sicherheit eines der Top-Teams in unserer Gruppe. Wir haben in der Pause viel an unserer Defensive gearbeitet, hier erwarte ich eine Steigerung. Für uns ist es vielleicht sogar das wichtigste Spiel in dieser Saison. Bei einem Sieg würden wir uns in eine sehr gute Position für eine Platzierung unter den besten Drei bringen, was den vorzeitigen Klassenerhalt bedeuten würde.“

U18-WNBL: OSC Junior Panthers – MBA (Sonntag, 12 Uhr)

Nach einem turbulenten Sommer, der weder gemeinsame Trainingseinheiten noch Testspiele gestattete, fühlten sich die ersten drei Saisonspiele für die MBA noch wie ein Zusammenfinden an. Das spielfreie Wochenende nutzte das junge Team von Trainerin Sandra Rosanke nun, um bei einem Trainingscamp in Halle konzentriert an den Schwächen zu arbeiten und die Stärken auszubauen. Die MBA deutete bereits an, dass sie großes Potenzial besitzt, doch es fehlte in allen Spielen an Konstanz. Die guten Phasen waren sehr gut, die schlechten aber auch sehr schlecht. Nach der unglücklichen 55:56-Auftaktniederlage gegen den BBC Osnabrück hatte die MBA bei den Top-Teams TuS Lichterfelde (41:91) und Alba Berlin (49:85) zuletzt erwartungsgemäß nichts zu bestellen.

Bei den OSC Junior Panthers aus Osnabrück, die bei einem Sieg und einer Niederlage stehen, will sich die MBA nicht mehr nur mit guten Spielsequenzen begnügen. Der Welpenschutz ist vorbei, Rosanke glaubt daran, dass ihre Spielerinnen gegen die meisten Teams in dieser Gruppe bestehen können, wenn sie ihr volles Leistungsvermögen abrufen. In Osnabrück muss die MBA auf Antonia Braun verzichten, die beim jüngsten Auswärtsspiel bei Alba umgeknickt war.

Das sagt die Trainerin:

„Wir haben in der Pause viel taktisch gearbeitet, sowohl offensiv als auch defensiv. Zudem konnten wir als Team noch besser zusammenwachsen. Wir haben nun eine lange Auswärtsfahrt vor uns, aber ich glaube, dass wir in Osnabrück eine realistische Siegchance haben.“

U19-NBBL: MBA – Dresden Titans (Sonntag, 14.30 Uhr, Halle)

Bereits zum vierten Mal in dieser Saison genießt die MBA Heimvorteil. Der brachte bislang aber nichts ein. An wechselnden Spielorten unterlag das Team von Trainer Yuri Dimitri dreimal deutlich, auch beim einzigen Auswärtsspiel in Erfurt blieb die MBA letztlich chancenlos. Dass sie in dieser Gruppe einen schweren Stand haben würde, war abzusehen. Mittlerweile droht aber das Szenario einer sieglosen Hauptrunde, derart weit waren die Dimitri-Schützlinge bis dato vom Niveau ihrer Gegner entfernt. Das junge MBA-Team ist körperlich unterlegen und hat mit großen Leistungsschwankungen innerhalb eines Spiels zu kämpfen. Dimitri musste zuletzt auch verstärkt im psychologischen Bereich arbeiten, denn es wird noch schwerer, das vorhandene Potenzial zu nutzen, wenn der Glaube an die eigene Stärke schwindet.

Die Dresden Titans hatten sich erst über die Qualifikation im Sommer ihr Ticket für die NBBL gesichert, zeigten aber bislang, dass sie deutlich stärker einzuschätzen sind als noch in der Vorsaison. Nach einer 67:70-Auftaktniederlage in Braunschweig gewannen sie zuletzt gegen Erfurt (77:68) sowie in Chemnitz (84:78) und Göttingen (81:76). Vor allem auf den großen Positionen sind die Titans um Topscorer Julius Bade hervorragend aufgestellt. Dagegen plagen die MBA Personalsorgen. Eren Yildiz fällt mit einem Nasenbeinbruch aus. Die angeschlagenen Andrey Bakholdin Zimmermann, Anton Rose und Jan Papenfuß konnten in dieser Woche noch nicht trainieren, dürften am Sonntag aber zumindest im Kader stehen.

Das sagt der Trainer:

„Die Titans sind eine große, physische starke Mannschaft. Wenn wir es zulassen, dass sie ihre Vorteile unter dem Korb nutzen können, werden wir keine Chance haben. Unser Ziel ist es, unseren Fokus auf 40 Minuten zu strecken. Ich erwarte besseres Off-Ball-Movement und mehr Spielfluss in der Offensive. Wir müssen aus unserer Komfortzone raus, wenn wir besser werden wollen.“