Haarscharf am Sieg vorbei – MBC mit 72:73-Niederlage gegen Bonn

Der Mitteldeutsche Basketball Club ging am Sonntagabend als knapper Verlierer vom Bonner Parkett. In einem am Ende spannenden Spiel unterlag der MBC am Ende knapp mit 72:73 gegen die Telekom Baskets Bonn. Erfolgreichster Wolf war Ronald Ross mit 23 Zählern und vier Rebounds.

Wieder hat es nur um Haaresbreite nicht für den Mitteldeutschen Basketball Club gereicht. Am Sonntagabend beim Pflichtspiel im Bonner Telekom Dome haben die Saalestädter eine gutes Partie abgeliefert, doch am Ende unterlagen die Wölfe wieder sehr knapp mit 72:73. Los ging es mit einem Korbleger von Jacob Jaacks, auf den Richard Shields aus der Nahdistanz antwortet. Zunächst konnten sich die Gastgeber etwas absetzen, doch der MBC holte mit einem Dreier von Rastko Dramicanin auf und stellte den 7:7-Gleichstand her. Ausgeglichen ging es vorerst weiter, mit einem kleinen Vorsprung schafften es die Mitteldeutschen bei 16:14 in den zweiten Spielabschnitt. Der Club musste ab dieser Phase auf seinen etatmäßigen Power Forward Guido Grünheid verzichten. Der Spieler zog sich nach nur 90 Sekunden Einsatzzeit eine erneute Verletzung im Sprunggelenk zu, nachdem er die letzten zwei Wochen schon an einer Bänderverletzung im anderen Sprunggelenk laborierte. Im zweiten Abschnitt spielte Ronald Ross stark auf und verbuchte zu Beginn gleich fünf Zähler in Folge. Und so ging es weiter, denn der wendige Basketballer war bei seinen Distanztreffern und weiteren Korberfolgen nicht zu stoppen. Bis zur 19. Minute waren die Gäste in Front, bis Jacob Jaacks aus der Halbdistanz zum 33:33-Ausgleich traf. In die Kabine ging es dann beim Stand von 38:36 für die Wölfe.
Auch nach der Pause lief es gut für den MBC. Rastko Dramicanin eröffnete die zweite Spielhälfte mit einem Treffer aus der Halbdistanz, Ronald Ross setzte einen Korbleger hinterher. Seine Leistung aus der ersten Halbzeit bestätigte der quirlige Wölfe-Guard munter weiter. Big Man Velimir Radinovic zeigte sich ebenfalls so stark wie in den letzten Partien. Nach sieben Minuten im dritten Viertel wurde es wieder spannend. Folarin Campbell traf zweimal in Folge aus der Nahdistanz zum 49:52 aus Sicht der Gastgeber. In der 30. Spielminute foulte Jeremy Hunt MBC-Kapitän Wayne Bernard und wegen Meckerns kassierte der Bonner gleich noch ein Technisches Foul. Bernard versenkte alle vier zugesprochenen Bonuswürfe souverän, Johnnie Gilbert legte noch einen Korbleger hinterher. Mit 60:51 ging es in den Schlussabschnitt. In diesen starteten die Hausherren eindeutig besser und markierten vier Punkte, während die Saalestädter zunächst ohne Korberfolg blieben. Als Konsequenz nahm das Trainerteam Mirolybov/Dittrich eine Auszeit. Daraufhin punktete Johnnie Gilbert per Korbleger, doch Chris Ensminger antwortete mit zwei Zählern für die Magentafarbenen. Mark Tyndale traf in der 34. Minute dann zum 62:62-Ausgleich. Nachdem Folarin Campbell die Führung für die Bonner erspielte, versuchte das MBC-Trainerteam die erstarkten Bonner mit einer Auszeit zu stoppen. Radenko Pilcevic versenkte daraufhin einen Dreier, doch spannend ging es weiter. Gut anderthalb Minuten vor Schluss wachte dann plötzlich Baskets-Point Guard Nic Wise auf, netzte einen Dreier und Korbleger ein und klaute sich noch den Ball von Radenko Pilcevic. Nach einer Auszeit der Wölfe verbuchte Radenko Pilcevic bei noch wenigen Sekunden einen Distanztreffer zum 72:73. Den mitgereisten Fans und dem Trainerteam stand angesichts dieser erneut herzinfarktverdächtigen Schlusssekunden der Schweiß auf der Stirn. Der letzte Wurfversuch von Wayne Bernard verfehlte jedoch sein Ziel und der letzte MBC-Einwurf wurde eine Sekunde vor Schluss von Bonn abgefälscht und somit schrammte der MBC erneut haarscharf am Sieg vorbei.
Anton Mirolybov, der den erkrankten Headcoach Björn Harmsen vertrag nach dem Spiel: „Ich möchte Mike Koch und seinem Bonner Team zu diesem großartigen Kampf gratulieren. Am Ende war vielleicht entscheidend, dass Bonn sehr viele Offensiv-Rebounds geholt hat und dadurch viele zweite Wurfchancen hatte. Ich bin trotzdem sehr zufrieden mit meiner Mannschaft, denn die Umstände waren heute alles andere als gut: Unser Cheftrainer ist krank, wir haben viel mit Verletzungen zu tun. Bonn hat es in der zweiten Halbzeit viel besser geschafft, Ronald Ross in Schach zu halten. Auch wenn Bonn insgesamt etwas besser war, überwiegt bei mir der Stolz auf unsere Teamleistung.“
Damit bleibt der MBC weiterhin auf dem 15. Tabellenplatz der Beko BBL. Am kommenden Wochenende empfängt der Club die EnBW Ludwigsburg mit Ex-Wolf Jerry Green.

MBC: Dramicanin (13), Shields (3), Gilbert (8), Pilcevic (6), Leutloff (3), Ross (23), Grünheid (2), Bernard (8), Radinovic (6), Münsinger, von Fintel.

Telekom Baskets Bonn: Ensminger (14), Hunt (11), Campbell (18), Wise (7), Jaacks (7), Flomo (3), Ohlbrecht (5), Tyndale (8), Hauer, Thülig, Wohlfahrt-Bottermann.