Gut aufgelegte Wölfe schlagen starke Chemnitzer mit 80:78 im Derby

Nach zwei Heimniederlagen in Folge, konnte der Mitteldeutsche Basketball Club am Ostersonntag die akut abstiegsbedrohten Chemnitz 99ers mit 80:78 schlagen. Beide Mannschaften agierten auf Augenhöhe und boten den 1800 Zuschauern ein tolles Derby. Eine schwere Verletzung von MBC-Aufbauspieler Will Chavis überschattete den Sieg und verhinderte ein deutlicheres Ergebnis. MBC-Topscorer war Tomas Grepl mit 15 Punkten.

MBC-Center Lars Buss konnte gegen seinen früheren Verein Chemnitz 99ers nur am Livescore das Spiel verfolgen. Der MBC-Spieler musste das Bett mit einem Magen-Darm-Virus hüten. Auf der Gegenseite fehlte mit Yusuf Baker auch ein „Big Man“, der während der Woche die Chemnitzer verlassen hatte. Beide Teams gingen hoch motiviert in das Spiel. Die Wölfe wollten nach zwei Heimniederlagen endlich wieder einen Erfolg feiern und somit einen großen Schritt zum Erreichen des Saisonziels machen und für Chemnitz ging es schon fast um die letzte Chance den Klassenerhalt noch irgendwie zu erreichen.
Die Anfangsphase der Partie gehörte den Hausherren, nach je vier Punkten von Ronald Thompson und Sascha Leutloff, führte der Mitteldeutsche BC mit 8:2 in der dritten Minute. Zwar stellten auf der Gegenseite Shelton und Raffington den Anschluss für die 99ers her, doch nach fünf Punkten von Michael Buse betrug die Führung wenig später wieder 13:8. In der siebenten Minute konnte Chemnitz das Spiel erstmals mit 13:13 ausgleichen. Zwar traf Sascha Leutloff für die Wölfe ebenfalls aus der Distanz, doch nach sechs Gegenpunkten gingen die Gäste sogar mit einer knappen 19:18-Führung in das zweite Viertel.
Im zweiten Abschnitt sahen die 1800 Fans zwei stark aufspielende Teams. Die Wölfe verwandelten bis zur Halbzeit 66 Prozent ihrer Würfe aus dem Feld und verteilten bereits 10 Assists. Auf der Gegenseite traf Chemnitz mit 53 Prozent ebenfalls stark. Dazu trugen nicht nur die MBC-Routiniers bei. Auch Frieder Diestelhorst und Ralph Schirmer wurden mit viel Spielzeit belohnt, die sie mit guten Leistungen auch rechtfertigten. So verwandelte U20-Nationalspieler Frieder Diestelhorst innerhalb der ersten drei Minuten zwei Dreier erfolgreich, so auch zum 29:24. Den höchsten Vorsprung für den MBC erzielte Nachwuchs-Center Ralph Schirmer zum 40:33. Beim Stand von 47:43 endete die erste Halbzeit.
Im dritten Viertel waren die Wölfe nach einem 11:2-Run deutlich mit 58:45 in Führung. Doch eine schwere Verletzung des etatmäßigen Aufbauspielers Will Chavis versetzte dem MBC in der 27. Minute einen schweren Schlag. Ohne Fremdeinwirkung wälzte sich der MBC-Spieler neben der MBC-Bank. Eine erste Diagnose ergab einen Muskelfaserriss im hinteren Oberschenkel, der möglicherweise einen ähnlichen Schweregrad haben könnte wie bei Drew Williamson. Weitere Untersuchungen am Dienstag sollen weitere Klarheit bringen. Diese Schwächephase gestattete den Gästen eine 12:2-Aufholjagd innerhalb der letzten drei Minuten des Viertels. Nur Punkte von Diestelhorst und Middleton schraubten den Vorsprung wieder auf 63:57 hoch.
Diese Führung konnte die Mannschaft bis zur 33. Minute behaupten (67:61), bevor Blake Shelton sein Team erstmals mit 68:67 wieder in Front brachte. Doch die Wölfe wussten dank der starken Treffsicherheit an diesem Abend in Form von Lance Den Boer und Tomas Grepl mit je einem Dreier und einem Mitteldistanztreffer von Rod Middleton die perfekte Antwort und brachten sich wieder nach vorn (75:68). Bis zur 40. Minute kämpften sich die Gäste jedoch wieder bis auf zwei Zähler ran. Den Endstand markierte A2-Nationalspieler Jermain Raffington zum 80:78. Nur 0,7 Sekunden vor Spielschluss durfte Rod Middleton nochmals an die Freiwurflinie, doch der Aufbauspieler vergab clever und nahm den Gästen damit die Chance zu einem letzten Angriff.
Bei den Wölfen konnten sich bis auf den verletzten Will Chavis alle Spieler mit Punkten in die Statistik eintragen. Dabei trat der MBC mannschaftlich geschlossen und mit einer starken kämpferischen Leistung auf. Insgesamt verteilten die Sauer-Schützlingen 17 Assists und leisteten sich nur 15 Ballverluste. Auch die Wurfquote von 50 Prozent aus dem Feld kann sich durchaus sehen lassen. Durch die gleichzeitigen Niederlagen von Rhöndorf und Kaiserslautern, bleiben die Weißenfelser damit weiter im Kampf um den dritten und viertel Tabellenplatz. Am nächsten Sonntag wartet mit dem TV Langen ein weiterer unangenehmer Gegner, der noch mitten im Abstiegskampf steckt.

MBC: Chavis, Middleton (11), Den Boer (7), Buse (9), Diestelhorst (8), Grepl (15), Leutloff (11), Schirmer (6), Thompson (9), Cardenas (4).

BV Chemnitz 99: Fairley (10), Shelton (17), Russel (10), Simmons, Worenz (9), Ansehl, Raffington (27), Klink (5).