Göttingen-Spiel im Zeichen der Ehre für den MBC – Weiße Weste soll bleiben

Dass die BG Göttingen zu den Top-Teams der 2. Liga gehören würde, war schon vor der Saison klar, dass das Team von John Patrick die Liga jedoch so dominieren würde, davon haben wohl selbst die Göttinger nicht geträumt. Temporeich und attraktiv beschreibt wohl den erfolgreichen Basketball der Universitätsstädter am besten. Alle elf Spieler im Kader der BG haben die Qualität dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken, gerade diese Tiefe und Unberechenbarkeit zeichnen das Konzept aus. Nach vielen Jahren in der 2. Bundesliga steht die BG Göttingen erstmals wieder unmittelbar vor dem Sprung in das deutsche Basketballoberhaus. Mit 23:1 Siegen stehen die Niedersachsen unangefochten und nur noch theoretisch einholbar auf dem ersten Tabellenplatz der zweiten Liga, die Wölfe liegen mit vier Niederlagen mehr auf dem Verfolgerplatz.
Somit liegt in dem Spitzenspiel zwischen den beiden Top-Teams der Liga sportlich kaum eine Brisanz, für beide Mannschaften geht es aber um die Ehre. Die BG Göttingen brennt nach der einzigen Saisonniederlage vom 10. Spieltag auf Revanche und die Weißenfelser wollen zumindest zeigen, dass sie den Meister der 2. Liga auch ein zweites Mal schlagen können. Dabei spricht die Statistik klar für den Mitteldeutschen Basketball Club, der seit seiner Gründung kein einziges Spiel gegen die Universitätsstädter verloren geben musste – weder in der 1. Regionalliga mit der zweiten Mannschaft der BG, noch in der 2. Bundesliga und im DBB-Pokal hatten die Göttinger das Glück auf ihrer Seite. Die aktuelle Bilanz weist 6:0 Siege für die Mitteldeutschen auf. Bei allen sechs Begegnungen stand auch MBC-Coach Ari Tammivaara an der Seitenlinie: „Es wäre natürlich toll, wenn es uns gelingt, Göttingen ein zweites Mal in dieser Saison zu schlagen. Auch wenn wir nicht mehr auf den ersten Tabellenplatz aufschließen können, brennt natürlich jeder Spieler im Team darauf zu zeigen, wie stark die Wölfe wirklich sind.“
Um die Gastgeber zu keiner vorgezogenen Meisterfeier am Samstagabend in der ausverkauften Godehardhalle kommen zu lassen, dürfen die Wölfe den direkten Vergleich nicht hergeben. Das Hinspiel ging mit 87:78 verdient an die Weißenfelser, die in der 18. Minute sogar mit 47:27 führen konnten. „An der Meisterschaft der Göttinger ist nichts mehr zu rütteln, aber die Aufstiegsfeier wollen wir natürlich gerne auf ein späteres Spiel vertagen“, gibt sich MBC-Coach Tammivaara kämpferisch. Im Hinspiel war Tomas Grepl mit 19 Punkten Topscorer der Wölfe, die in Neuzugang Markus Hallgrimson (5 Dreier) jedoch auch das Überraschungsmoment auf ihrer Seite hatten. Für die BG Göttingen war Kyle Bailey mit seinen 33 Punkten zu sehr auf sich selbst gestellt, außer Michael Schröder (16) wurden die sonst verlässlichen Punktesammler durch den MBC unter ihren Möglichkeiten gehalten.
BG-Trainer John Patrick hat ein sehr homogenes Team zusammengestellt, in dem sieben Spieler durchschnittlich mehr als 9 Punkte erzielen. Nur US-Guard Kyle Bailey ist mit 22,1 Punkten im Schnitt herausragend. Zweiteffektivster Spieler in Reihen der Göttinger ist Michael Schröder, der Center kommt auf 13,2 Punkte und 10,6 Rebounds.
Die Wölfe können in Göttingen auf die Unterstützung von knapp 250 MBC-Anhänger zählen.