Der Mitteldeutsche Basketball Club musste sich nach einem spannenden Match am Freitagabend den GIESSEN 46ers geschlagen geben. Mit 97:102 unterlagen die Wölfe, vor allem ein bestens aufgelegter John Bryant machte ihnen schwer zu schaffen. Bester MBC-Korbjäger war Andrew Warren mit 29 Zählern.
Das war wieder einmal nichts für schwache Nerven. Nach einer schwierigen ersten Hälfte fletschten die Wölfe in der zweiten Halbzeit die Zähne und griffen noch einmal richtig an. Bis zur Schlussminute war die Partie gegen den Play-Off-Aspiranten offen, am Ende holten die Gäste aber den Sieg. „Wir wissen, dass der MBC viele gute Einzelspieler hat, die jederzeit aufdrehen können und mit den Emotionen dann zurück ins Spiel kommen. So war es jetzt hier auch. Wir haben es 1-2 Mal geschafft, einen Run von ihnen zu unterbrechen und wieder wegzuziehen. Aber im vierten Viertel, mit den Dreiern von Pinkins waren sie auf einmal wieder da“, fasst 46ers-Coach Ingo Freyer nach dem Spiel zusammen.
40 Minuten vorher angelte sich Center-Hüne John Bryant den Sprungball und machte schon da deutlich, dass er den Wölfen die Punkte nicht einfach überlassen wird. Mit zwei schnellen Distanztreffern brachten die Hessen den MBC in Rückstand, bevor Lamont Jones den ersten Korb für sein Team verbuchte. Nach einem weiteren Dreier und einem Tip-In reagierte Igor Jovovic mit einer Auszeit. Diese schien sein Team wachgerüttelt zu haben, denn langsam kamen die Hausherren zurück ins Spiel. Zur Viertelmitte gab Andrew Warren Gas und mit sieben Punkten in Folge waren beide Mannschaften plötzlich wieder auf Augenhöhe. Mit 25:29 ging es in den nächsten Abschnitt.
Dort blieben die Wölfe gleich zu Beginn verbissen dran. Lamont Jones gelang zur Viertelmitte sogar der 36:36-Ausgleich. Ein Technisches Foul wegen Lamentierens brachte die Sachsen-Anhalter ein wenig aus dem Konzept, die Gießener lagen plötzlich zweistellig vorn. Zur Halbzeit kämpften sich die Mitteldeutschen wieder etwas zurück und gingen mit 46:52 in die Kabine. Gießen konnte sich zur Halbzeit über eine 60%ige Dreierquote freuen.
Die zweite Hälfte eröffnete John Bryant und startete damit einen 7:0-Lauf seines Teams. Lamont Jones beendete diesen aus der Halbdistanz. Mit mehr Biss gingen die Wölfe nun an die Verkleinerung des Rückstandes, der aber noch bis in die letzten zehn Minuten halten sollte. Mit 68:75 starteten die Wölfe ins Schlussviertel.
Nach zwei schnellen Körben von Koloss John Bryant hatten die Mitteldeutschen wieder ein zweistelliges Polster zu überwinden. Nach kurzer Unterbrechung durch zwei Technische Fouls an Jeril Taylor und Lamont Jones, die sich mit Trash Talk hochputschten, setzten die Wölfe zum Angriff an. Topscorer Warren jagte Mitte des Viertels einen Dreier zum 80:81 durch die Reuse, drei Minuten später erzielte Lamont Jones per Korbleger die erste Führung. Auf Augenhöhe ging es für beide Teams weiter. Jeril Taylor musste nach einem Unsportlichen Foul das Spielfeld verlassen. John Bryant brachte seine Mannschaft wieder in Front. Nach einer MBC-Auszeit konnten die Wölfe den offenen Korbleger oder den Distanztreffer nicht mehr erfolgreich unterbringen und mussten sich so mit 97:102 nach großem Kampf geschlagen geben.
Igor Jovovic nach dem Spiel: „Glückwunsch an Gießen, die eine tolle Saison spielen. Von den Teams am Rande der Play-Offs ist Gießen der schwierigste Gegner, denn sie spielen eine großartige Offense, ein sehr schnelles Spiel mit guter Ballbewegung und es ist schwer, unseren Basketballstil gegen sie umzusetzen. In der ersten Hälfte waren wir nachlässig, haben ohne Kontakt und Konzentration gespielt, Gießen hat hingegen seine Qualitäten zu 100% genutzt. Nach der Halbzeit haben wir kluger in der Defense agiert und waren aggressiver. Punkt für Punkt sind wir zurückgekommen und haben das Spiel ebenbürtig gestaltet. In den letzten zwei Minuten hatten wir kein Glück oder haben keine klugen Entscheidungen getroffen. Bei plus zwei haben wir den offenen Korbleger vergeben, Landis auf der Gegenseite nutzt die Gelegenheit zum Dreier. Am Ende hat Gießen den Sieg absolut verdient. Ich wünsche ihnen für die kommenden Spiele viel Glück. Vor uns liegen jetzt vier Spiele, aber es ist gut, dass wir unser Ziel Klassenerhalt erreicht haben. Ich bin sehr stolz auf das ganze Team, die Organisation und die Fans für diese Saison.“
Nachdem die Rockets ihre Partie gegen den Tabellenführer aus München verloren haben, steht nun auch rein rechnerisch der Klassenerhalt der Wölfe fest. Ohne Verschnaufpause machen sie sich am Samstagvormittag auf den Weg nach Oldenburg.
MBC: Hatten (6), Jones (16), Kerusch (10), Pantelic (3 Pkt., 9 Reb.), Drenovac (13), Pinkins (18), Gloger (2), Warren (29), Schwarz, Turudic.
GIESSEN 46ers: Taylor (5), Agva (12), Landis (11), Davis (14), Lischka (14), Hollins (13), Marin (3), Bryant (30 Pkt., 12 Reb., 8 Ass.), Pjanic, Abrams.