Es war in jeglicher Hinsicht eine gelungene Generalprobe für das VIMODROM TOP FOUR um den BBL-Pokal am kommenden Wochenende in der Stadthalle Weißenfels: Der SYNTAINICS MBC bezwang RASTA Vechta, den Tabellenvierten der easyCredit BBL, verdient mit 91:83 (48:36). Und das neue, graue Parkett im „Wolfsbau“ bestand seine Premiere mit Bravour.
Die Mannschaft von Headcoach Janis Gailitis präsentiert sich somit gut gerüstet für das größte Spiel der jüngeren Vereinsgeschichte am Samstag (16 Uhr) in heimischer Halle: das Pokal-Halbfinale gegen den großen Favoriten und Titelverteidiger FC Bayern München. Spencer Reaves stellte am Dienstagabend gegen seinen Ex-Verein (Saison 2023/24) mit 33 Punkten eine Karrierebestleistung in seiner dritten Saison im deutschen Oberhaus auf. Zweistellig punkteten vor 1900 Zuschauern zudem Tyren Johnson (18) und Martin Breunig (17), der ab der 4. Minute mit einem ausgekugelten Finger an der linken Hand spielte. Michael Devoe war nach einem Spiel Pause wegen einer Zehenverletzung wieder dabei.
Mit dem zehnten Sieg im 20. Saisonspiel behaupteten die Wölfe ihre Play-In-Platzierung. Nur zweimal in ihrer fast 19-jährigen Bundesligahistorie fuhren sie den zehnten Sieg früher ein: in der Saison 2009/10 nach 19 Spielen und in ihrer Debütsaison 1999/2000 nach 17 Spielen. Janis Gailtis war nach dem Spiel entsprechend zufrieden mit seinem Team: „Das war die richtige Reaktion und die richtige Antwort nach den zwei vorangegangenen klaren Niederlagen. Wir haben dadurch kein Selbstvertrauen verloren, sind heute sehr selbstbewusst aufgetreten und haben das Spiel weitgehend kontrolliert. Ich freue mich für meine Mannschaft und für unser Publikum und blicke dem Pokalhalbfinale zuversichtlich entgegen.“
Partien gegen Vechta scheinen eine äußerst zähe Angelegenheit zu sein. Das Hinspiel exakt einen Monat zuvor mit 57 Foulpfiffen und 63 Freiwürfen erstreckte sich über rekordverdächtige 136 Minuten brutto. Die eigentlich faire Partie am Dienstagabend war mit 50 Foulpfiffen, 52 Freiwürfen, erneut zahlreichen Videobeweisen und ständigen Diskussionen nur eine Minute kürzer. Persönliche Anmerkung des Autors: Hier ist im Sinne des Spiels und der Attraktivität der Sportart dringend Handlungsbedarf geboten!
Abgesehen vom 0:3 lag der SYNTAINICS MBC die gesamte Partie in Führung. 24:18 stand es nach dem ersten Viertel, in der 13. Minute war der Vorsprung nach einem Floater von Martin Breunig zum 31:21 erstmals zweistellig. Nach einem Dreier von Tyren Johnson kurz vor Seitenwechsel zum 48:33 wuchs er auf 15 Punkte und nach zwei Freiwürfen des US-Amerikaners in der 29. Minute zum 67:46 sogar auf 21 Zähler an. Im Schlussabschnitt schmolz die Führung jedoch dahin. Vechta kam 58 Sekunden vor dem Ende bis auf drei Zähler heran (81:78). 21 Sekunden später punktete Michael Devoe per Korbleger zum 83:78. Im Gegenzug foulte Ty Brewer RASTA-Topscorer Brandon Randolph (20 Punkte) bei einem Dreier, der US-Amerikaner ließ jedoch zwei der drei Freiwürfe liegen. Spencer Reaves machte es auf der anderen Seite besser und verwandelte 21 Sekunden vor Schluss zwei Freiwürfen zum 85:79.
Unmittelbar vor der Schlusssirene traf Charles Callison noch einen Dreier fast von der Mittellinie und gestaltete damit den direkten Vergleich ausgeglichen. Das Hinspiel hatten die Norddeutschen ebenfalls mit acht Punkten Differenz gewonnen (87:79). Sollte es im weiteren Saisonverlauf oder in der Abschlusstabelle zu einem Zweiervergleich zwischen dem SYNTAINICS MBC und RASTA Vechta kommen, wäre das Gesamtkorbverhältnis aus allen Saisonspielen das entscheidende Kriterium. Vechtas Ausnahmetalent Johann Grünloh kam auf elf Punkte und fünf Rebounds, Spielmacher Tyger Campbell schied in der 24. Minute verletzt aus. Der SYNTAINICS MBC wünscht dem Sportler rasche Genesung.
SYNTAINICS MBC: Reaves (33 Punkte, 5 Dreier), Johnson (18 Punkte, 7 Rebounds, 4 Assists), Breunig (17 Punkte, 7 Rebounds), Callison (9 Punkte, 3 Dreier, 5 Assists), Brewer (6 Punkte, 9 Rebounds, 4 Assists), Devoe (4 Punkte, 5 Assists), Tkachenko (2 Punkte), Bryant (2 Punkte), Vargas (0 Punkte), Kovacevic (0 Punkte), Otto, Miller.

Fotos: Andreas Bez