FC Bayern eine Klasse für sich

Die Chancen des SYNTAINICS MBC auf das TopFour Turnier um den Magenta Sport BBL Pokal sind gesunken: Eine Woche nach dem 99:94-Erfolg gegen die HAKRO Merlins Crailsheim mussten sich die Wölfe am Sonntagabend dem FC Bayern München mit 60:97 (28:49) geschlagen geben. Die Partie tags zuvor gegen medi bayreuth wurde kurzfristig abgesagt, nachdem die Oberfranken zwei positive Covidfälle vermeldet hatten.

Bogdan Radosavljevic im Duell gegen den Münchner Nick Weiler-Babb. Foto: Andreas Bez

„Nachdem wir zuletzt überrascht waren, wie gut wir gegen Crailsheim aufgetreten sind, so sind wir heute überrascht, wie schlecht wir gegen Bayern aufgetreten sind“, sagte SYNTANICS MBC Coach Silvano Poropat nach der Partie vor 500 Zuschauern in der ausverkauften Stadthalle. „Von Beginn an waren wir nicht im Spiel. Wir waren nicht bereit. Eigentlich war das Spiel schon nach dem ersten Viertel gelaufen. Wir hatten nie wirklich eine Chance, irgendwas in dem Spiel zu machen. Auch die Körpersprache war nicht gut – das kann nicht sein. Aber die Mannschaft ist neu, viele haben wahrscheinlich noch nie auf einer derartigen Intensität gespielt. Wir wurden richtig erwischt. Jetzt gilt es, aus diesem Spiel zu lernen, zu verstehen, was passiert ist, und besser zu werden.“

Ein großer Schwachpunkt war die Wurfquote von gerade einmal 35 Prozent aus dem Feld (60 Versuche, 21 Treffer). Bei den Münchnern waren es hingegen 53 Prozent (68 Versuche, 36 Treffer). Michal Michalak (17) und Philipp Hartwich (14) punkteten als einzige Wölfe zweistellig. Nächste Gelegenheit, es besser zu machen, besteht am kommenden Freitag (19 Uhr) im Testspiel bei der BG Göttingen. Die ursprünglich an diesem Tag geplante Partie bei Aufsteiger NINERS Chemnitz musste abgesagt werden, weil sich die Sachsen derzeit in Quarantäne befinden.

Der Spielverlauf gegen den FC Bayern ist schnell erzählt: Der aktuelle Spitzenreiter der Euroleague präsentierte sich hochkonzentriert und spielerisch von seiner besten Seite. Nicht noch einmal wollten die Münchner eine derart negative Überraschung erleben wie eine Woche zuvor an gleicher Stelle, als die gegen medi bayreuth mit 89:95 verloren. Nur einmal in der gesamten Partie lagen die Wölfe in Führung: nach einem Dreier von Michal Michalak zum 3:2. Danach setzten sich die Münchner kontinuierlich ab: Bereits in der dritten Minute führten sie nach einem Dreier von Nick Weiler-Babb zum 11:3 zweistellig, in der 15. Minute nach einem weiteren Dreier ihres Topscorers T.J. Bray (19 Punkte) sogar mit 20 Punkten (42:20). Mit einem 28:49-Rückstand aus Sicht der Wölfe ging es in die Kabine.

Nach Seitenwechsel ließen die Münchner die Intensität aufrecht. Nach einem Korbleger von Jalen Reynolds zum 62:32 lagen sie in der 24. Minute mit 30 Punkten vorn. Die Stimmung unter den Zuschauern in der Stadthalle war trotz des klaren Rückstandes gut, nach einem Alley-oop, bei dem Philipp Hartwich den Ball nach Zuspiel von Roko Rogic in den Korb dunkte, gab es sogar Szenenapplaus. Auch Bayern-Coach Andrea Trinchieri lobte nach dem Spiel die Atmosphäre: „Es war ein großartiges Gefühl. Ich hatte zu Beginn Gänsehaut. Wir spielen gegen große Teams wie Fenerbahce, Maccabi oder Olympiakos, aber vor leeren Rängen. Das nimmt den romantischen Teil des Spiels weg. Aber heute hat es sich angefühlt, als ob wir zurück wären und etwas wichtiges tun.“

SYNTAINICS MBC: Michal Michalak (17 Punkte), Philipp Hartwich (14), Kyndahl Hill (7), Quinton Hooker (5), Shavon Coleman (5), Sergio Kerusch (4), Bogdan Radosavljevic (4), Marko Krstanovic (2), Roko Rogic (2), David Brembly (0), AJ Brodeur (0).